Akzent verlieren möglich?
Bin momentan im Austauschjahr in den USA und mein deutscher Akzent stört mich sehr. Mich können zwar alle verstehen, er ist wohl auch schon deutlich schwächer geworden, und wenn ich mich auf Tonband höre, klinge ich schon ziemlich amerikanisch, aber ich weiß auch genau, dass es nicht akzentfrei klingt (und meine amerikanischen Freunde bestätigen mir das auch). Es geht dabei gar nicht um die Aussprache der Wörter (die beherrsche ich), sondern ich höre irgendwie immernoch diese teils deutsche Sprach-“Farbe”, also zwar richtig ausgesprochene Wörter, aber der Satz im insgesamten hat eine nicht perfekte amerikanische Klangfarbe. Selbst die Amis können nicht genau sagen, woran es liegt dass es nicht akzentfrei klingt. Ich habe einfach diesen Anspruch an mich, endlich akzentfrei sprechen zu können, aber ich weiß nicht mehr wie ich es verbessern könnte außer so gut nachzuahmen wie möglich. Was meint ihr dazu? Ist das überhaupt möglich? (Also akzentloser als Arnold Schwarzenegger oder Heidi Klum spreche ich allemal). Ich würde hier später vielleicht auch gerne mal leben und arbeiten, aber mein Akzent macht mich irgendwie unprodessionell (finde ich).
3 Antworten
Keineswegs!
Einen Akzent zu besitzen, macht Sie authentischer, und vertrauenswürdiger, besonders in den Vereinigten Staaten.
Da es sich dort generell um ein gesellschaftliches Gemisch aus vielen Ethnien handelt, gibt es genug Akzente um Sie herum, daß es wirklich kein Manko ist, selbst einen Akzent zu besitzen. Er wird Ihr Markenzeichen sein, und das ist wichtiger als alles andere.
Seinen Sie höflich und zuvorkommend, bitten Sie und bedanken Sie sich, wie sie es von zu Hause her kennen.
Die Leute dort werden Ihnen schon ein Zeichen geben, sich lockerer zu verhalten, wenn Sie wirklich ANGEKOMMEN sind.
Sollten Sie sich in den Südstaaten aufhalten, so sollten Sie am anfang, die sogenannten "endearments" mit denen Sie von den Leuten vorort auch gerne mal angeredet werden (Honey; Sugar, Dearie, Hunk usw.) erst erwiedern, wenn Sie die Leute (in the neighborhood) etwas länger kennen.
Jegliche Art sich zu verstellen, läßt Ihren Gegenüber mißtrauisch werden.
Denken Sie z.B. an die Zeit des Kalten Krieges zurück, in der es eine landesweite Paranoia über operierende KGB Agenten gab, denen nachgesagt wurde, sprachlich die amerikanische Bevölkerung zu unterwandern...
Den Slang vor Ort, sowie die gesellschaftlichen Floskeln und Rituale, anzueignen wird gern gesehen, denn dann sieht man den Integrationswillen und das mögen die Leute dort.
Mann kann sich durchaus erlauben auch mal schlagfertig zu Antworten, falls man mal (Scherzhaft) defamiert werden sollte, jedoch solte die Antwort von Ihnen dann so rüberkommen, daß ALLE beteiligten was zu lachen haben.
Der Rest kommt von ganz alleine.
Ach ja, falls Sie gefragt werden, bei Irgendwelchen Volksfesten oder Charity-Veranstaltungen mitzuwirken auch freiwillige Feuerwehr und so weiter...
...so lehnen Sie dies Grundsätzlich nicht ab, es wird von Ihnen erwartet sich einzubringen.
Viel Spaß drüben
docgrizzly
Das kommt mit der Zeit. Du bist ja jetzt erst ein paar Monate dort... wenn du da erstmal länger bist, dann legt sich der Akzent bestimmt.
PS: In welchem Staat bist du?
Gruß Cody
Nein, 5 Monate sind noch nicht so viel. Ich bin mir sicher, dass sich das in den nächsten 6 Monaten noch legen wird... vielleicht bist du auch einfach nur zu kritisch. Wenn du willst, kannst du ja auch versuchen, aktiv daran zu arbeiten.
Als ich damals in die USA gezogen bin hatte ich auch lange voll den Akzent, aber irgendwann war der komplett weg.
Hey---ich finde du nimmst es zu ernst. Man kann nicht erwarten AE akzentfrei zu sprechen, wenn du hier nicht aufgewachsen ist, besonders nicht innerhalb eines Jahres.
Lass locker, und gibt dir nicht zu viel Muehe. Spiel etwas mit der Phonetik, u.s.w.
Ich habe das ganze vor etlichen Jahren im Gegenteil erlebt. Als Ami habe ich ein Austauschjahr in Deutschland (Karlsruhe! Yikes!) gemacht.
Ich kann deine Denkweise verstehen, aber besser mit der Ruhe. Wenn du dir zu viele Gedanken darüber machst, hilft es auch nicht weiter.
Genieße die Zeit mit lockerer Fassung, und so wirst du mehr vom AE-Akzent mitbekommen. ;-) Right?
Und, wenn du in Louisiana bist, kannst du auch etwas Cajun dazu lernen.
Best of luck ... Pfiati
Thanks for your ThumpUp... I appreciate.
Why, the "Yikes" about Karlsruhe? Bad mojo there? ;-)
Well, I live 'bout 200 miles away from Karlsruhe, but once a year, I always travel down there, whilst the annual "ToddAO-Movie Festival" at the local Cinerama comes up.
I'm a fan of analogue reel film, especially 70mm prints.
Unfortunately, all over germany, there only four Theaters left they'll be able to show and also be SKILLED to show 70mm roadshow venues on reel film and undubbed versions too.
Greetings and have a nice SuperBowl weekend!
'guess all the local liquor stores, are already sold out and a pizza order gonna be need a 48h pre order, right?
Well, anyway...
...have a nice day
docgrizzly
Hey Dr. Grizz---die "Fächerstadt" ist ... langweilig, außer dem RECHT!
Was ist recht, aber, sowieso. Die USA koennte von Karlsruhe momentan viel dazu lernen. Leider wird das Trump so oder so blockieren.
I have to google "ToddAO ...". Nie davon gehoert. Danke.
Dir auch ein "nice day", Herr Dr.
:-)
Hier 4 inches vom weißen Zeug, neulich. Oy vey.
Ich bin in Louisiana. Sind 5 Monate nicht genug um akzentfreies sprechen zu lernen? Immerhin ist schon dir Hälfte der Zeit hinter mir und das macht mir ein bisschen Sorgen, vor allem der Gedanke, dass ich mich nicht mehr verbessere.