Haben wir Deutschen wirklich so einen starken Akzent, wenn wir Englisch sprechen?

8 Antworten

Das kann man nicht verallgemeinern. Es hängt immer von der persönlichen Sprachbegabung und dem persönlichen Sprachniveau in der Fremdsprache ab, aber wenn man erst als Jugendlicher oder Erwachsener eine Fremdsprache lernt, hat man hinterher normalerweise IMMER einen Akzent, egal wo man herkommt, oder welche Sprache man lernt. Meine Eltern sind vor 30 Jahren nach Deutshcland gekommen, sprechen fließend Deutsch, trotzdem hört man raus, dass sie keine Muttersprachler sind.

Mein Papa ist Türke ist mit 15 nach Deutschland gekommen, jetzt ist er 50 und er kann natürlich auch fließend Deutsch reden man hört aber keinen Akzent! Der redet astreines Hochdeutsch! Natürlich sind manche Endungen nicht immer richtig manchmal aber der macht fast nie Fehler und das ist auch nicht erwähnenswert. Seine Geschwister haben sehr wohl einen Akzent oder können teils gar kein Deutsch.

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Es geht weniger um einen starken als um einen typischen Akzent.

Das ist mit der deutschen Sprache ja genauso: je nachdem, in welchem Alter jemand mit fremder Muttersprache Deutsch gelernt hat, kann man meist heraushören, woher derjenige in etwa stammt. Auch, wenn derjenige Deutsch grammatikalisch perfekt beherrscht.

Die deutschen sind wenn sie englisch sprechen klar im vorteil (nur wenn man nicht bayerisch als muttersprache redet odwr das r rol,t oder das th nicht kann) bei uns klingt das auch wie englisch bei anderen hat es einen akzent

Ich ahbe das Gefühl das Deutsche eh sehr englischinteressiert sind! Also ich finde Englisch super. Aber ich meine z.B. Klaus von American Dad in der Originalfassung hat der auch einen deutschen Akzent. Also so spreche ich definitiv nicht, dass man wirklich so deutsch die Wörter redet.

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hab stärkern akzent

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Zunächst muss man festlegen, was denn die Normaussprache im Englischen ist, denn die variiert ja in den englischsprechenden Ländern total. Ich weiß noch, wie wir in England durch unsere Schulenglischaussprache auffielen, nicht, weil es so deutsch klang (das auch), sondern weil es so genormt war und deshalb "affig" klang.

Dann möchte ich darauf hinweisen, dass man seinen eigenen Akzent natürlich nicht hört, dazu muss man einen Muttersprachler fragen. Auch wenn man glaubt, dass man genauso spricht wie die englischen Originale in Filmen, so täuscht das gewaltig, da unser Sprachanalysesystem im Gehirn die Unterschiede gar nicht feststellen kann.

Spezielle Stolperfallen für Deutsche sind die (im Englischen fehlende) Auslautverhärtung und der Glottisschlag (Knacklaut vor Silben, die mit einem Vokal beginnen). Die Auslautverhärtung kann man noch relativ leicht vermeiden, weil wir auch im Deutschen z.B. "d" und "t" klar unterscheiden und uns nur daran gewöhnen müssen, das auch am Wortende zu tun.

Aber den Glottisschlag können wir (normalerweise) nicht unterdrücken, weil wir ihn nicht bewusst verwenden und auch gar nicht hören.

Wer Niederländisch gelernt hat, weiß, dass dasselbe Wort "kind" ausschließlich Laute enthält, die im Niederländischen etwas vom Deutschen verschieden sind. Beide Muttersprachler hören beim anderen die Abweichung, können diese aber selbst in der jeweils anderen Sprache nicht vermeiden. Aus demselben Grund hört man Deutsche und Niederländern im Englischen (normalerweise) sofort heraus.

Eine weitere Eigenart des Deutschen ist die deutliche Trennung von Wörtern im Sprachfluss, so dass wir in ausländischen Ohren "abgehackt" sprechen (Deutsch als "Zick-Zack-Sprache"), auch bei Fremdsprachen. Deshalb werden wir zwar gut verstanden, haben aber umgekehrt mit zusammenfließender Aussprache z.B. des Spanischen beim Hörverstehen große Probleme.

Endlich gibt es noch die automatische Behauchung hinter manchen Konsonanten, wobei wir wieder bereits die Niederländer mit unserer Aussprache des Wortes "Hotthenthotthen" zum Schmunzeln bringen.

Fazit: Den eigenen Akzent hört man nicht. Ja, wir sprechen normalerweise mit Akzent. Was Norm ist, ist aber auch schwierig festzulegen. 

Jede anderssprachige Nation hat ihren Akzent im Englischen, und jedes Mitglied dieser Nation hat ihn unterschiedlich stark.

Die meisten Deutschen haben sicher einen recht stark hörbaren Akzent, aber dass das im internationalen Vergleich auffalend stark ausgeprägt wäre, glaube ich nicht. Franzosen zum Beispiel haben einen wesentlich(!) stärkeren Akzent, wenn sie Englisch sprechen. Ebenso Inder,obwohl diese ja quasi mit Englisch aufwachsen. Aber es gibt andererseits auch eine Reihe von Nationen, die wesentlich akzentfreier Englisch sprechen; insbesondere die Niederländer uns Skandinavier.

Die Ursache für die Unterschiede liegen zum einen darin, dass amerikanische Filme und Serien in den verbreiteten Sprachen wie Deutsch oder Spansich meist synchronisiert werden, während sie für seltenere Sprachen wie Niederländisch oder Schwedisch nur mit Untertiteln versehen werden. Dadurch gewöhnen sich Kinder schon von klein auf an die richtige Aussprache, während sie hierzulande Englisch fast immer nur von Deutschen hören - Lehrer, Mitschüler, Eltern, ... die mehr oder weniger alle auch eine sehr deutsche Aussprache haben.

Hinzu kommt, dass auch manches einfach falsch gelehrt wird. Hier lernt jedes Kind, dass Wörter wie cat, match, hand usw. mit ä gesprochen werden. Und da die Deutschen ä sowieso meist mehr wie e sprechen, kommt da dann "kett", "metsch" und "hend" heraus. Dabei ist der Laut, denn Briten und Amerikaner hierfür verwenden, viel näher am a als am ä. Und das zieht sich durch. In der deutschen Synchronfassung von Harry Potter ruft Hermine immer "Härry", wo Hermione in der Originalfassung "Harry" ruft. Wenn die Deutschen es einfach so aussprächen wie im Deutschen "Harald", wäre das wesentlich akzentfreier, aber dennoch glauben fast alle, durch die Verschiebung zum ä eine englischere Aussprache zu haben ...

Deswegen mein Tipp: Solche Wörter immer wie das deutsche a sprechen. Das ist auch nicht ganz richtig, aber meist akzentfreier als das ä, das einem hier beigebracht wird.