Abtreibung Islam?
Hallo!
Ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen.
ich M25 und meine Freundin W20, hatten vor ca. 2 Jahren eine Abtreibung.
Meine Freundin damals 18, war in der 2ten Woche schwanger und wir wussten, wir können dem Kind nichts bieten und wir selber waren noch nicht soweit. Damals hatten wir einige Schulden (Kredit), wir wohnten beide jeweils bei den Eltern, wir waren einfach noch nicht bereit, Eltern zu werden.
Jetzt meine Frage, meine Freundin hatte vor kurzen eine sogenannte „Midlife crisis“, und da wurde auch das Thema wieder aufgerollt und seitdem geistert es mir im Kopf herum…
Ich bin gebürtiger Moslem und bereue diese Entscheidung zutiefst, leider kann ich es nicht mehr rückgängig und ich habe mich im Internet informiert, hier spalten sich leider die Meinungen
Abtreibung ist prinzipiell Haram, unter gewissen Umstände jedoch auch erlaubt wie zb. Medizinische Schwierigkeiten, gilt das auch für Soziale bzw. Finanzielle Schwierigkeiten? Wir waren Jung, haben uns nichts aufgebaut und wären schlichtweg nicht in der Lage gewesen diesem Kind etwas zu bieten. Bei uns hat die Pille danach ausgereicht, da meine Freundin erst in der 2ten Woche war
bitte hier um eure Hilfe
Danke
Wart ihr überhaupt islamisch verheiratet?
Nein Wir waren bzw. Si d nach wie vor nur in einer Beziehung, diese wird hoffentlich in einer Ehe enden
4 Antworten
Guten Abend,
Ich glaube, dass es nicht erlaubt ist. Es spielt jedoch der Faktor mit, ob du streng gläubig oder normal gläubig bist. Wärst du streng gläubig, wäre es wahrscheinlich mehr als haram im Islam. Allerdings muss man sich nicht streng daran richten. Wenn es damals für dich die "richtige" Entscheidung war und sie dich im Leben weitergebracht hat, dann war es die richtige Entscheidung. Sieh es so: Auch Gott oder in deinem Fall Allah hat dir mit der Situation damals gezeigt, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, und du die richtige Entscheidung getroffen hast. Also, beruhige dich. Wünsche dir noch einen schönen Abend
Ich habe gelesen und mich informiert, dass du, um Reue zu zeigen, sieben gute Taten vollbringen könntest. Dies beinhaltet Wohltätigkeitsarbeit für Arme und Kranke, sowie tägliche Gebete, Sadaqah oder das Rezitieren der Fatiha, in denen du um Verzeihung bittest und zeigst, wie sehr du es bereust. Du musst jedoch ehrlich sein und die Reue aufrichtig zeigen. Leider reicht mein Wissen für weitere Vorschläge nicht aus. Ich wünsche dir dennoch alles Gute und nur das Beste. Allah wird dir verzeihen.
Danke für den Beitrag die Fatiha habe ich nun schon ein paar mal rezitiert, ich bereue es zutiefst außerdem werde am Freitagsgebet auch Tawba machen
danke!
Bereuen ist der erste Schritt. Dann fängt die bitte der Vergebung an. Allah wird es dir vergeben, wolltest du tiefste Reue zeigen und das tust du. Also wird dir Allah vergeben.
Abtreibung
Zum Thema Schwangerschaftsabbruch existieren im Islam verschiedene Haltungen und je nach Länge der Schwangerschaft wird deren vorzeitige Beendigung unterschiedlich beurteilt.[101] Grundlage dafür bildet die koranische Beschreibung der Embryogenese, der zufolge sich die Entwicklung im Mutterleib in drei Phasen untergliedert (Sure 23:12–14). In Hadithen ist davon die Rede, dass jede dieser drei Phasen 40 Tage dauert. Danach empfängt der „Klumpen Fleisch“ am 120. Tag der Schwangerschaft die Seele, die ihm von einem Engel eingehaucht wird. Nach anderer Interpretation wird der Mensch bereits nach 40 Tagen beseelt. Nach Meinung vieler Gelehrter darf deshalb eine Schwangerschaft in ihrer frühen Phase bei körperlichem oder seelischem Leiden der Schwangeren abgebrochen werden. 1990 wurde darüber hinaus bei pathologischem PND-Befund, d. h. bei erwartbaren Behinderungen des Embryos, die Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch den Eltern überantwortet.[102] Einige muslimische Gelehrte stufen die frühe Entfernung der Leibesfrucht aber immer noch als schwere Sünde ein, da sie die Frucht als Teil des weiblichen Körpers betrachten, der von Gott anvertraut und damit unantastbar sei. Seit den 1990er Jahren wird verstärkt der rechtliche Status von Abtreibungen nach Vergewaltigungen diskutiert. Während allgemein die Tendenz besteht, das aus einer Vergewaltigung hervorgegangene Kind zu schützen, mit dem Argument, dass dieses keine Schuld an dem Verbrechen trägt, hat 1999 der Mufti von Jerusalem Ikrima Sa'id Sabri Abtreibungen nach systematischen Vergewaltigungen im Kosovokrieg erlaubt.[103] Ein Schwangerschaftsabbruch nach dem 120. Tag gilt allgemein als verboten, es sei denn, die Geburt gefährdet mit Sicherheit das Leben der Mutter.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsabbruch#Islam
Beziehungen
Und kommt der Unzucht nicht nahe. Wahrlich, sie ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg. (17:32)
17:32 - Der Leser wird hier gebeten, die Formulierung des Verbots der Unzucht genau zu verstehen, weil das Verbot als sloches nicht direkt erwähnt, sondern, dass man das "Nahekommen" zu ihr nicht praktiziert, und dies ist eine noch stärkere Form als das Verbot selbst. Mit anderen Worten ist darunter zu verstehen, dass dem Muslim nicht nur die Unzucht, sondern auch alles, was zu ihr führt, wie küssen, streicheln, anwerben in jeder Form usw., verboten ist. Unzucht bzw. Ehebruch entzieht dem Täter den Schutz des Schöpfers, zerstört die Grundlage des Familienlebens und der Gesellschaft und führt zu Schändlichkeit und Übel (vgl. 4:22; 6:151 und die Anmerkung dazu).
Quelle: https://www.islamicbulletin.org/german/ebooks/koran/tafsir_al_quran.pdf (S. 458)
Siehe auch:
Mann und Frau dürfen sich vor der Ehe nur in Gegenwart eines ihrer nahen Verwandten (Mahram) treffen. Der Mann darf dabei nur das Gesicht und die Hände der Frau betrachten, denn dies reicht für ihn aus, um festzustellen, ob sie seinen Vorstellungen entspricht oder nicht.
Eine Verlobung ist das gegenseitige Versprechen zu heiraten, das sich ein Mann und eine Frau geben. Die Verlobung ist nur eine Vorstufe der Heirat. Deshalb ist es den beiden Verlobten nicht erlaubt, sich ohne Anwesenheit Dritter in ein und demselben Raum aufzuhalten. Auch dürfen sie erst dann miteinander ausgehen, nachdem sie geheiratet haben. Solange sie nur verlobt sind, sind sie islamrechtlich Fremde und es ist ihnen im Umgang miteinander alles verboten, was fremden Personen im Umgang miteinander auch verboten ist.
Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 100-101
Menschen machen Fehler
Wer ein Vergehen oder eine Sünde begangen hat und dies bereut, kann zwei Rak'a beten und Allah (t) um Vergebung bitten, die er auch erlangt, wenn seine Reue aufrichtig ist, d.h., dass er eventuell angerichteten Schaden wiedergutmacht und nicht rückfällig wird und auch nicht im Herzen Verlangen danach trägt, sein Vergehen zu wiederholen oder ein anderes zu begehen. Allah (t) sagt in Seinem Buch, dem Qur'an:
"Und diejenigen, die - wenn sie etwas Schändliches getan oder gegen sich gesündigt haben - Allahs gedenken und für ihre Sünden um Vergebung flehen; und wer vergibt die Sünden außer Allah? - und diejenigen, die nicht auf dem beharren, was sie wissentlich taten, für diese besteht ihr Lohn aus Vergebung von ihrem Herrn und aus Gärten, durch die Bäche fließen; darin werden sie ewig sein, und herrlich ist der Lohn der Wirkenden."
Quelle: As-Salah von Muhammad Rassoul, S. 137-138
Alles Gute für euch!
Hallo, vielen dank für den Beitrag, ich werde hier Tawba machen und möge Allah mir hier verzeihen
mich hätten hier lediglich diese Ausnahmen interessiert… würde mich etwas beruhigen
Gerne. Ihr habt sehr früh abgetrieben, wenn ich das richtig verstanden habe. Wichtig ist jetzt einfach die Reue. Dann wird es schon. Gott ist gnädig und barmherzig. Er sieht, wenn wir Menschen uns in einer schwierigen Lage befinden.
Bei uns hat die Pille danach ausgereicht, da meine Freundin erst in der 2ten Woche war
Wenn sie tatsächlich nur die Pille danach aus der Apotheke genommen hat, dann hattet ihr keine Abtreibung, sondern ihr habt ihren Eisprung verschoben, so das es nicht zu einer Schwangerschaft gekommen ist.
Genau wegen solchen Fällen ist Zina(Unzucht) haram. Euer Fehler war es, Geschlechtsverkehr vor der Ehe zuhaben.
Zu deiner Frage: Nein, finanzielle Probleme ist kein Grund dafür.
Hallo, ich finde eine Sünde sollte für alle gleich sein, es kommt nicht darauf an wie gläubig jemand ist. Fakt ist Menschen begehen Entscheidungen, die sie später bereuen. Mich hat meine Sünde jetzt eingeholt und ich möchte Reue zeugen und um Vergebung bitten
mich haben lediglich diese „Ausnahmen“ interessiert, es würde mich etwas beruhigen…