Abtreibung in der 20ten Woche?

7 Antworten

Das tut mir sehr Leid für dich, was dir wiederfahren ist, das ist natürlich furchtbar, vielleicht kannst du mit guter psychischer Betreuung dein Trauma überwinden? Eventuell kannst du das Kind ja zur Adoption freigeben, wenn du es im Herzen gar nicht annehmen kannst, damit kannst du einer anderen Familie, die keine Kinder bekommen kann, sogar noch was Gutes tun. Und du hättest einem Menschen das Leben geschenkt. Ich wünsche dir viel Kraft!

Hast du deine Fragen sonst schon mit wem besprochen oder sind deine Fragen im Kopf (wie dein nickname). Und halt jetzt hier in "gutefrage"?

Es ist gut, dass du hier schreibst und deine Fragen stellst. Aber vermutlich zu wenig für so eine schwere Situation.
Es gibt da so ein "Festfahren" von Gedanken auf einen einzigen Weg als Ausweg. Ist es bisschen so bei dir? Über diese lange Zeit, wo du immer gedacht hast, du schaffst es? Es wird besser - und dann doch eher schlimmer? Vielleicht weil du auf das besser-werden so fokussiert bist? Und was sollte/könnte "besser" werden?

Und was sollte/könnte besser werden, wenn du abtreibst?
Eine Spätabtreibung ist schon krass. Vielleicht wirklich nochmal schlimmer als das, was du bisher so schwer unter die Füße bekommst. Am Anfang der Schwangerschaft erschien es dir gut möglich, das Kind zu bekommen. Was ist dann passiert?

Mit wem kannst du über alles reden? Das scheint mir das Wichtigste jetzt. Und dass dich jemand versteht und in den Arm nimmt und tröstet, tröstet, tröstet ...

Gebären, Babyklappe fertig.

Möglichkeiten gibt es sicher viele. Das wäre wohl eine.

Fragenimkopf01 
Fragesteller
 12.01.2022, 23:06

Das ist für mich keine Option aber danke.

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isebise50  13.01.2022, 09:16
Gebären, Babyklappe fertig.

Eine Babyklappe ist keine Möglichkeit, sein nun (aus welchen Gründen auch immer) doch nicht gewolltes Tage, Wochen oder gar Monate altes Kind abzugeben. Dann wendet man sich an das Jugendamt für Hilfsangebote oder ein Adoptionsverfahren.

In eine Babyklappe kann ein Neugeborenes gelegt werden, dass nach einer verheimlichten Schwangerschaft und einer heimlichen Alleingeburt zur Welt kam und dessen Geburt nicht z.B. durch eine Hebamme oder auch eine andere beteiligte Person (jeder Bürger in Deutschland ist gesetzlich verpflichtet, der betreffenden Behörde eine Geburt zur Kenntnis zu bringen!) binnen einer Woche angezeigt wurde.

Entbindet eine Frau also in einem Kranken- oder Geburtshaus oder in Begleitung einer Hebamme zu Hause, ist die Geburt und damit das Kind im "System" drin und kann nicht einfach unbemerkt abgegeben werden und verschwinden. Elterliche Rechte und Pflichten lösen sich nicht in Luft auf.

Natürlich ist eine Babyklappe besser, als dass das Kind auf einer Müllkippe entsorgt oder im Blumenkasten verbuddelt wird.

Bevor man allerdings auf einer öffentlichen Toilette oder mit einem Beißholz zwischen den Zähnen im Badezimmer neben dem Elternschlafzimmer allein und ohne jegliche Unterstützung und ohne medizinische Hilfe sein Kind zur Welt bringt, sollte man über eine "vertrauliche" oder eine "anonyme" Geburt im Krankenhaus und anschließender Freigabe zur Adoption nachdenken.

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Hugohabenix  13.01.2022, 09:24
@isebise50

Ich kenne die FS nicht. Also kann ich keinerlei Möglichkeiten ausschließen. Und bevor ein Baby entsorgt wird, finde ich die Babyklappe eine bessere Alternative.

Psychische Probleme kann so ziemlich alles sein. Ich gehe davon aus, das Extreme nicht unbedingt von anderen als Antwort gegeben wird, also habe ich diese Möglichkeit als Antwort gegeben.

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isebise50  13.01.2022, 09:31
@Hugohabenix

Ich glaube, du hast das Prinzip der Babyklappe nicht verstanden. Warum rätst du einer traumatisierten Frau, das Kind ohne medizinische Betreuung und Unterstützung alleine zu gebären?

Hier wäre wie gesagt eine „vertrauliche" oder eine "anonyme" oder eine normal registrierte Geburt im Krankenhaus mit anschließender Freigabe zur Adoption die Optionen.

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Hugohabenix  13.01.2022, 09:34
@isebise50

Weißt du ob sie eine Geburt im Krankenhaus macht? Spielt aber keine Rolle, da sie das nicht als Option ansieht. Also ist das Thema doch vom Tisch.

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Hallo

Mit einer medizinischen Indikation ist das möglich. Aber Du musst dann noch in Deutschland einen Arzt finden, der es dann auch macht. Und das könnte schwieriger werden.

Weshalb willst Du denn keine Abtreibung im Ausland? In Deutschland musst Du das Kind gebären, in Holland hast Du einen Kurzschlaf. Das ist viel weniger belastend. Dort geht das aber nur bis zur 22. Woche. Von dorther würde die Zeit eilen. In England ginge es bis zur 24. Woche, ist dort aber sehr teuer.

Freundlichen Gruss

tm

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein kann man nicht. Der Zug ist da abgefahren. Sonst käme jede mit so einem Attest daher. Diese psychische Probleme waren auch bis zur 12. Woche bereits existent und hätten berücksichtigt werden können

Fragenimkopf01 
Fragesteller
 12.01.2022, 23:07

Nein. Die sind im laufe der Schwangerschaft entstanden da ich zum zeugungsstand vergewaltigt wurden bin und erst Wochen danach das sich in meiner Psyche ausgebreitet hat… ich dachte am Anfang ich schaffe das und hatte auch die Kraft dazu, doch jetzt bemerke ich das es garnicht mehr geht.

ich habe irgendwo gelesen das es gehen soll, wollte wissen ob das der Wahrheit entspricht, mehr nicht..

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nelly02  13.01.2022, 10:49
@Fragenimkopf01

Soweit ich weiß, braucht man gar keine Probleme zu haben, sondern der Tatbestand der Abtreibung genügt. Könnte so sein. - Die sog. "kriminologische Indikation". Also, wenn klar ist, dass das Kind aus der Vergewaltigung entstanden ist. Hm, du kannst ja sehr sicher davon ausgehen, dass dein Freund der Vater ist, oder? (Ich habe deine andere Frage auch gelesen.)

Du hast Anzeige erstattet. Wurde es dadurch so schwer bzw. so stark in deiner Erinnerung gehalten (z.B. durch die Verhandlung), dass du mehr mit diesem schlimmen Ereignis befasst bist als mit eurem Kind? Dass dir das Wachhalten der Erinnerung den Weg zu deinem Kind verstellt?
Oder war sonst was? Schwierigkeiten mit der Schwangerschaft an sich oder in eurer Beziehung? Zweifel deines Freundes?
Ich frage jetzt einfach mal so rundum. Weil du schreibst, dass die Probleme erst nach der 12. Woche so stark wurden.

Du dachtest bis dahin, dass du es schaffst. Und du hast es tatsächlich bis hierher geschafft! Wenn du dir klarmachst: Was hat mir dabei geholfen? - findest du vielleicht wieder Anschluss an diese Kraft. Das finde ich sehr verständlich: Große Anstrengung, Erschöpfung - wieder Kraft tanken.

Eine Abtreibung könnte erneut psychische Probleme bereiten und Kraft kosten, da ihr euch ja ein Kind gewünscht habt und du nun schon die Hälfte der Schwangerschaft geschafft hast und das Kind schon sehr real ist.
Oder ist gerade das der Grund, dass es dir nicht gut geht? Dass das Leben mit dem Kind jetzt so real wird? Dass du die Bewegungen spürst, jetzt alles schon Richtung Geburt und "Leben-umstellen" zeigt, auch durch den Jahreswechsel bedingt? Jetzt geht der Blick ins Neue. Und das macht auch Angst. Also Gefühle, die durch die Schwangerschaft an sich aufkommen können?


Trauma überwinden hat jemand geschrieben. Das klingt plausibel. Denn es heißt: Da ist neben dem Kind etwas. Nicht das Kind ist das Trauma, sondern etwas anderes. Und das würde mit der Abtreibung auch nicht weggehen. (Nebenbei noch: Kind abgeben in eine andere Familie halte ich auch nicht für sinnvoll. Was sollte das ändern?)

Was ist dir inzwischen zu belastend?
Und was hat dir bisher geholfen?
Kannst du über beides mit jemand offen sprechen?

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