Abgucken in der Arbeit direkt eine 6 ?

9 Antworten

Aus dem Selbstverständnis der Lehrerin heraus, also aus ihrer (sehr beschränkten) Sicht wäre eine 6 gerechtfertigt. Ich wehre mich aber dagegen, mir diese Denkweise zu eigen zu machen und empfehle das auch jedem anderen. Wie kommt sie dazu, Euch eine Arbeit schreiben zu lassen, in dem sie irgendwelches Wissen abfragt und das obendrein zu bewerten? Egal, ob mit einer 1 oder einer 6. Klar, die meisten Leute finden dieses Vorgehen normal. Sie sind über ein Jahrzehnt daran gewöhnt worden, sich abfragen und bewerten zu lassen. Aber wozu?

Hier noch meine Standardantwort, wenn es ums Spicken geht:

Ein Lehrer, der seit 10 oder 20 Jahren den gleichen Unterrichtsstoff vermittelt, bringt zu jeder Stunde Zettel mit, auf dem Notizen zum Unterrichtsstoff niedergeschrieben sind. "Unterrichtsvorbereitung" wird das oft genannt. Man sollte meinen, solche Lehrer können den Stoff in- und auswendig, sodass sie ohne Zettel auskommen müssten. Kommen manche aber nicht. Sie spicken, oder sie gucken ab, wie Du es ausdrückst.

Ein Bundestagsabgeordneter, der eine Rede halten soll, hat sich selbstverständlich darauf vorbereitet, in dem er einen oder mehrere (Spick)Zettel angefertigt hat. Niemand stört sich daran, dass er während seines Vortrags immer wieder einen Blick darauf wirft. Gleiches tut ein Vorstandsvorsitzender, wenn er auf der Jahreshauptversammlung seines Unternehmens Rechenschaft über seine Arbeit ablegt.

Ich frage mich, ob es da nicht viel sinnvoller wäre, dass Schüler - wenn sie schon gezwungen werden sinnlose Tests zu schreiben - lernten, sich auf vergleichbare Situationen vorzubereiten, in dem sie sich im Anfertigen von Spickzettel übten? Einen guten Spickzettel mit den wichtigsten Informationen anzufertigen, ist nämlich nicht so einfach.

Ob mit oder ohne Spickzettel, das Ergebnis des Testes ist sowieso das gleiche. Nach dem er geschrieben und benotet ist, geht das abgefragte Wissen auf wundersame Weise verloren. Ist es da nicht sinnvoll, wenigstens einen guten Notizzettel zur Hand zu haben? Die ganze Kriminalisierung von Schülern hätte endlich ein Ende.

Gruß Matti


Ysosy  06.12.2019, 16:32
Wie kommt sie dazu, Euch eine Arbeit schreiben zu lassen, in dem sie irgendwelches Wissen abfragt und das obendrein zu bewerten?

Man soll es Auswendig lernen damit es eben nicht verloren geht. Alles wird man nicht behalten, das meiste sollte man aber schon verinnerlichen.

Wie stellst Du Dir eine OP vor? Der Chirurg öffnet Dein Bauchraum und Guckt sich dann Simultan zur OP ein Youtube Video an? Und wenn Störfälle sind geht er in die Bibliothek um Abhilfe zu finden?

Das was man in der Schule lernt, ist zumeist Grundlagen um später Jeden Beruf ausüben zu können.

Alternativ bekommt Jeder Schüler zur Einschulung ein Beruf zugeordnet. „Du wirst Bestatter. Du brauchst nur Schippen und verkaufen lernen, Hier ist dein Schwarzer Anzug.“

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Kuhlmann26  06.12.2019, 16:40
@Ysosy
Wie stellst Du Dir eine OP vor? Der Chirurg öffnet Dein Bauchraum und Guckt sich dann Simultan zur OP ein Youtube Video an? Und wenn Störfälle sind geht er in die Bibliothek um Abhilfe zu finden?

So wie jeder Schauspieler oder Geigenvirtuose, seinen Text oder das Musikstück im Kopf hat, weiß jeder Chirug, wie er eine OP durchführen muss.

Weißt Du, was der Unterschied zwischen diesen Leuten und den Schülern ist? SIE haben entschieden Schauspieler, Virtuose oder Chirurg zu werden. Sie wollten das, also können sie es auch. Wollten die Schüler getestet und bewertet werden, hätten sie eine ganz andere Einstellung dazu. Würden sie dann schummeln, könnte man ihnen bereichtigterweise einen Vorwurf machen. So aber nicht.

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Ysosy  06.12.2019, 17:43
@Kuhlmann26
Weißt Du, was der Unterschied zwischen diesen Leuten und den Schülern ist? SIE haben entschieden Schauspieler, Virtuose oder Chirurg zu werden.

Wie soll man Schüler auf das Arbeitsleben vorbereiten? Erklär mal wie es anders gehen sollte.

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Kuhlmann26  06.12.2019, 20:15
@Ysosy
Wie soll man Schüler auf das Arbeitsleben vorbereiten? Erklär mal wie es anders gehen sollte.

"Man" sollte das gar nicht tun. Wieso ausgerechnet auf das Arbeitsleben? Wieso degradiert man Menschen zu Schülern und sperrt sie in Schulgebäuden ein? Warum können sie nicht einfach ihr Leben leben und selbst entscheiden, ob und wann sie in ein Arbeitsleben eintreten wollen?

Lange bevor man Schulen erfunden hatte, in denen man Schüler irgendwelchen willkürlichen Tests und Bewertungen unterwarf, hatten Menschen ein Arbeitsleben.

Der Name André Stern wird Dir vermutlich nichts sagen. Es ist sehr interessant ihm zuzuhören, wenn er darüber spricht, dass er zwischen einem Privat- und Arbeitsleben nicht unterscheidet. Er spricht neben seiner französischen Muttersprache drei oder vier Fremdsprachen, hat mehrere Bücher geschrieben, ist Gitarrenbauer und -spieler, versteht sich auf das Handwerk des Metalltreibens und er hält viele Vorträge.

Und das alles tut er, ohne je von einem Lehrer zu einem Test gezwungen und somit auch nicht bewertet worden zu sein. Wie hätte das auch gehen sollen? Der heute knapp Fünfzigjährige war nämlich nie in einer Schule und ist auch sonst nicht im schulischen Sinne unterrichtet worden.

So könnte es den meisten Menschen gehen, wenn man ihnen die Wahl ließe. Sein neustes Buch heißt Begeisterung.

https://www.amazon.de/dp/B07NG6HLMZ/ref=dp-kindle-redirect?_encoding=UTF8&btkr=1

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Ysosy  06.12.2019, 22:48
@Kuhlmann26

Also keine Schulen, Okay. Die Eltern kündigen ihren Beruf und Unterrichten ihre Kinder... Nein das wäre wieder Schule. Die nächste Generation kann dann nicht rechnen, lesen oder schreiben. Dann finden die momentan existierenden Firmen keine neuen Arbeitskräfte.

Was ja bei Firmen wie Apple, Samsung, Facebook... und ähnlichen Luxusartikel noch völlig egal wäre. Aber wie sieht es denn ohne Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus Personal aus? Wo kommen in deiner Idealwelt denn die Nachwuchskräfte her? Und wer hat diese „Ausgebildet“. Obwohl es gibt ja keine Schulen also keine Bildungsstätten. Wie soll das funktionieren? Mal angenommen da gibt es Kinder die Ärzte werden wollen. Was völliger Schwachsinn ist, weil kaum ein Kind in seiner „Kindheit“ das werden will. Wie wird aus dem ungebildeten Kind ein Arzt?

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Kuhlmann26  07.12.2019, 09:41
@Ysosy

Ich habe mich nicht per se gegen die Schule ausgesprochen, auch wenn ich sie tatsächlich in Bezug auf das Lernen für überflüssig halte. Ich habe mich gegen das völlig sinnlose Testen und Bewerten gewandt. Man weiß nach den Test genauso viel oder wenig, wie man vorher wusste. Auch die Zahl, die der Lehrer unter den Test malt, ändert daran nichts.

Der Test und die Note sind didaktische Hilfsmittel für den Lehrer. Sie haben mit dem Lernerfolg des Getesteten nicht das Geringste zu tun.

Wenn jemand Arzt oder Polizist werden will, dann wird er das. Ein Schulabschluss ist dafür keine natürliche Voraussetzung; nur eine bürokratische. Und ein Zeugnis spiegelt nicht die Fähigkeiten seines Inhabers wider, sondern nur was die Mitarbeiter einer Institution darüber zu wissen glauben.

In der Lehrplan- und Prüfungswirtschaft wird mit der Anfertigung von Zertifikaten jede Menge Geld verdient.

André Stern ist zu einem Schweizer Gitarrenbauer gegangen und hat ihn gefragt, ob der ihm das Handwerk zeigen würde. Da war kein Schulzeugnis erforderlich und am Ende auch keine handwerkliche Prüfung. André Stern muss niemandem etwas beweisen. Er weiß, dass er Gitarren bauen kann. Er hat das gelernt, was er lernen wollte.

Wenn ich zu einem Arzt gehe, merke ich ziemlich schnell, ob der mir helfen kann oder nur die Chipkarte meiner Krankenkasse in den Computer stecken und mir Pillen verschreiben will. Sein Diplom muss ich dazu nicht sehen. Das gleiche gilt für Handwerks- und andere Ausbildungsberufe. Trotz Zertifikat, kannst Du an einen geraten, der nicht viel von seinem Job versteht.

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Ysosy  07.12.2019, 10:20
@Kuhlmann26

Merkst Du selber oder?

Wie wird aus dem Kind ein Arzt?
André Stern ist zu einem Schweizer Gitarrenbauer gegangen...

Also geht das Kind welches nicht lesen und schreiben kann, zu einem Arzt. Und der, in seine Güte weil er viel Zeit hat, bringt dem Kind das lesen und schreiben bei. Und dann die Biologie und Anatomie des Menschen und dann noch über Jahre die Chirurgie.

Das ist Dein Konzept?

Zu den Test. Den Kindern werden Grundlage bei gebracht. Ein Minimum an Sachverständnis und der Möglichkeit Kritisch selbstständig zu denken. Und weil die nächste Generation nicht völlig bedeutungslos ist. Überprüft man ob auch etwas hängen geblieben ist.

Was würden Kinder Heute machen wenn es keine Schulpflicht gäbe? Spiele, Essen, Schlafen das was Kinder außerhalb der Schule normalerweise machen.

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Kuhlmann26  07.12.2019, 14:29
@Ysosy
Also geht das Kind welches nicht lesen und schreiben kann, zu einem Arzt.

Wie kommst Du darauf, dass André Stern nicht lesen und schreiben konnte, als er mit 23 Jahren zu dem Gitarrenbauer kam? Wie kommst Du darauf, dass man in der Schule gewesen sein muss, um diese Kulturtechniken zu beherrschen?

Das ist Dein Konzept?

ICH habe kein Konzept. Hätte ich eins und wollte dies allen Kindern aufzwingen, wäre ich nicht besser als die Schule

Was würden Kinder Heute machen wenn es keine Schulpflicht gäbe? Spiele, Essen, Schlafen das was Kinder außerhalb der Schule normalerweise machen.

Abgesehen davon, dass Spielen und Lernen Synonyme sind; jedenfalls für Kinder, tun sie außerhalb der Schule eine ganze Menge. Natürlich nur, solange ihnen die Schule den Raum dafür lässt.

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Ysosy  07.12.2019, 14:44
@Kuhlmann26
Wie kommst Du darauf, dass André Stern nicht lesen und schreiben konnte, als er mit 23 Jahren zu dem Gitarrenbauer kam?

Wurde Nie behauptet. Aber woher konnte er das? Wer hat ihm das beigebracht?

Wie kommst Du darauf, dass man in der Schule gewesen sein muss, um diese Kulturtechniken zu beherrschen?

Es muss vermittelt werden. Nur sehr wenige, sind im Stande sich lesen schreiben und rechnen selbst anzueignen.

ICH habe kein Konzept. Hätte ich eins und wollte dies allen Kindern aufzwingen, wäre ich nicht besser als die Schule

Niemand ist jetzt überrascht.

Die Frage bleibt im Raum. Wie soll aus einem Kind ein Arzt werden?

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Kuhlmann26  07.12.2019, 18:34
@Ysosy
Aber woher konnte er das? Wer hat ihm das beigebracht?

Das hat er sich selbst beigebracht. So wie das alle Kinder tun würden, wenn sie eine Chance dazu bekämen. Da wir sie aber mit 6 in Schulgebäuden einsperren und glauben, genau jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um es nach des Lehrers Methode zu erlernen, können nur diejenigen beweisen, dass es auch anders geht, die diesem schulischen Konzept nicht unterworfen sind. Es gibt auch einige wenige Schulen, die es den Kindern überlassen, wann und wie sie Lesen, Schreiben, Rechnen lernen.

Mal ein kleines Gedankenexperiment. Stellen wir uns vor, wir hätten eine Krippen- und Kindergartenpflicht und sie existierte genauso lange, wie die Schulpflicht. Es gäbe (fast) keine Kinder, die ohne Einfluss dieser Institutionen das Laufen und Sprechen gelernt hätten. Vermutlich wärest Du eine(r) von denen, die sich nicht vorstellen können, dass man Laufen und Sprechen auch ganz ohne Krippe und Kita lernen kann.

Nur sehr wenige, sind im Stande sich lesen schreiben und rechnen selbst anzueignen.

Genau umgekehrt ist es richtig.

Niemand ist jetzt überrascht.

Jedes Kind hat seinen eigenen Lehrplan und es ist die Aufgabe der Erwachsenen, den Kindern beim Lernen nicht im Weg zu stehen. Das ist besonders für jene, die so gerne belehren eine riesige Herausforderung. Es gibt sogar (Be)Lehrer, die geben das unumwunden zu und schreiben darüber Texte.

https://sudbury-berlin.de/2019/01/19/die-kunst-nichts-zu-tun/

Wie soll aus einem Kind ein Arzt werden?

Genauso wie aus ihm ein Richter, Architekt oder irgendein Wissenschaftler würde. Sie studieren.
Was hast Du nur immer mit dem Arzt? Ich habe schon weiter oben geschrieben, dass es eine ganze Reihe bürokratischer Hürden gibt, die es vielen Leuten unmöglich macht Medizin zu studieren, obwohl sie das gerne täten. Jeder der wollte und die nötige Intelligenz mitbrächte, könnte Arzt werden. Gäbe es nur die künstlichen Hürden nicht.

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Ysosy  08.12.2019, 00:15
@Kuhlmann26
Das hat er sich selbst beigebracht. So wie das alle Kinder tun würden, wenn sie eine Chance dazu bekämen.

Gibt es dazu Studien die diese Behauptungen / Annahmen belegen? Das Kinder ohne Schulpflicht und ohne auferlegten Lehrplan völlig selbständig auf die Idee kommen sich selbst lesen, schreiben und rechnen bei zu bringen?

Und hier zählt selbstverständlich nicht der Unterrichte durch die Eltern. Du scheinst dir deiner Aussagen Sicher zu sein. Daher kannst du das sicher auch Belegen.

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Kuhlmann26  08.12.2019, 08:11
@Ysosy

Ob es dazu Studien gibt, weiß ich nicht. Mir ist noch keine begegnet. Es gibt jedoch Aussagen darüber. Einmal von Betroffenen und dann von Leuten, die sich damit auskennen.
Aber ich frage mich, warum man darüber Studien erstellen sollte? Welche neue Erkenntnis sollte dabei herauskommen?

André Stern hat früher gern die Geschichte mit den Eiern und Eierbechern erzählt. Er hat mit drei Jahren in einem Buch geblättert und ihm fielen die vielen C's und O's auf (in Französischen stehen sie wohl oft zusammen, so wie bei uns das c und das h oder das e und das i). Also hat er seinen Eltern gefragt, was es damit auf sich hat. So hat das Lesen bei ihm begonnen. Nach eigener Aussage konnte er mit 8 flüssig lesen.
Kinder lernen doch auch ohne Unterricht sprechen. Es ist ein Prozess und keine Frage von Lektionen, die von einem Lehrer abgearbeitet werden müssten.

Vielleicht schaust Du Dir mal dieses Interview mit ihm an

https://www.youtube.com/watch?v=EQDjOj4q6to

Hier noch ein kurzer Text auf der Internetseite der demokratischen Schule "Kapriole" zum Thema Lesen/Schreiben/Rechnen.

https://www.kapriole-freiburg.de/konzept/lesen-schreiben-rechnen/

Um ein Verständnis für natürliches Lernen in der Schule zu bekommen, kann ich Dir nur die Internetseite von Rolf Robischon empfehlen. Er war Lehrer in einer ganz normalen Grundschule, hat aber keinen "normalen" Unterricht gemacht.
Er hat in vielen Fotos und einigen Kommentaren dazu die Lernprozesse über drei Schuljahre hinweg festgehalten. Da erlebst Du, wie Kinder ohne Anweisungen lernen. Klicke zuerst auf das Bild der Startseite und dann auf den roten Schmetterling.

http://www.rolf-robischon.de

Wenn Du Dir den Rest anschaust, bekommst Du eine völlig andere Vorstellung davon, wie Lernen in der Schule funktionieren könnte.

http://www.rolf-robischon.de/lerngruppen.html

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Ysosy  08.12.2019, 08:22
@Kuhlmann26

Du stellst da jetzt Alternative Schulen vor. Und Schulen wolltest Du ja nicht...

Wieso degradiert man Menschen zu Schülern und sperrt sie in Schulgebäuden ein?
Da wir sie aber mit 6 in Schulgebäuden einsperren...

Und Test wolltest Du ja auch nicht. Also kann man den Erfolg dieser Schulen ( die du nicht willst) auch nicht Vergleich.

Und eine Studie gibt es zu dieser Theoretische Überlegung dann wohl auch nicht.

Unser Schulsystem ist … nicht unbedingt gut. Aber bevor man alles hin wirft. Sollte man sich ein Anderes Funktionierendes Konzept überlegen und dieses auch auf Erfolg überprüfen.

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Kuhlmann26  08.12.2019, 09:49
@Ysosy
Du stellst da jetzt Alternative Schulen vor. Und Schulen wolltest Du ja nicht...

Du solltest nicht die Hälfte ausblenden von dem, was ich geschrieben habe. Ich schrieb:

Ich habe mich nicht per se gegen die Schule ausgesprochen, auch wenn ich sie tatsächlich in Bezug auf das Lernen für überflüssig halte.

Nur weil ich etwas für überflüssig halte, käme ich nicht auf die Idee es zu verbieten. Umgekehrt verbietet der Gesetzgeber aber die Bildung außerhalb der Schule

Und Test wolltest Du ja auch nicht.

Du biegst Dir meine Worte aber auch zurecht, wie es gerade passt. Ich spreche mich gegen die in der oben gestellten Frage angesprochen werden Tests aus. Vielleicht verstehst Du das:

http://kraetzae.de/schule/lernen_ohne_druck_und_zwang/

Sollte man sich ein Anderes Funktionierendes Konzept überlegen und dieses auch auf Erfolg überprüfen.

Die "Kapriole" existiert seit 1997 (und sie ist nicht die einzige). Sie hat also seit über 20 Jahren jedes Jahr Schulabgänger "produziert". Was willst Du da prüfen? Außerdem kannst Du nur vergleichen, wenn vergleichbare Spielregeln zwischen den Konzepten herrschen. Weder stehen den demokratische Schulen die gleichen finanziellen Mittel zur Verfügung, noch haben sie die gleichen Rechte wie den Regelschulen.

Und eine Studie gibt es zu dieser Theoretische Überlegung dann wohl auch nicht.

Mal abgesehen davon, dass es keine theoretischen Überlegungen sind (ich habe Dir realexistierende Beispiele genannt und könnte endlos so weitermachen), wenn Du eine Studie brauchst, dann erstelle Dir eine. In der kannst Du belegen, was immer Du belegen willst. Ich muss nichts beweisen, denn ich sehe, was ich sehe.

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Ysosy  08.12.2019, 10:29
@Kuhlmann26

Man kann sich eine Studie nicht einfach erstellen. Dazu benötigt man Probanden die in diesem Fall über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte beobachtet und „Getestet“ werden. Damit man vergleichbare Resultat erhält. Man könnte eine Studie über deine geposteten Einzelfälle erstellen.

Indes ist es an Den, die Neues wollen, das Neue zu Beweisen. Die welche bei dem althergebrachten bleiben wollen, werden von Hause aus schon nicht das Neue befürworten.

Am Ende bleibt der Fakt des schwachen / miserablen Schulsystems in Deutschland. Aber es gibt keine Konzepte welche Nachweisbar besser wären. Und Nachweisbar meint an dieser Stelle überprüfbar. Wie Zum Beispiel anhand von Mindestens einer Langfristigen Studie. Bei der Test und Vergleiche unter den Kindern zwingend Notwendig sind. Sonst kann man Nichts Vergleichen.

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Kuhlmann26  08.12.2019, 10:48
@Ysosy
Sonst kann man Nichts Vergleichen.

Man muss ja auch nichts vergleichen. Man lässt einfach alles zu, dann erübrigt sich der Vergleich. Es gibt nämlich unterschiedliche Vorlieben. Die einen lassen sich sich lieber beleeren, äh "belehren", wollte ich schreiben und andere lernen lieber nach eigenem Gusto.

Moritz Neubronner und sein Bruder haben sich von der 1. bzw. 2 Klasse an geweigert in die Schule zu gehen. Bis auf wenige Monate haben sie über die gesamte Zeit einen großen Bogen um die Institution gemacht. Das hat sie aber nicht daran gehindert, am Ende einen Schulabschluss (Abi) zu machen.

Interessant war, dass Moritz für die Vorbereitung zu den Prüfungen zum Realschulabschluss einige Wochen in der Schule war, aber sich auf das Abi wieder komplett selbstständig vorbereitet hat.

Das sind keine theoretischen Überlegungen, sondern ganz praktische Beispiele, wie man ohne 12/13 Jahre lang getestet und benoten worden zu sein, einen Schulabschluss machen kann; der natürlich auch nichts anderes ist als ein benoteter Test.

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Ysosy  09.12.2019, 16:30
@Kuhlmann26
Moritz Neubronner .... zu Hause von ihren freiberuflichen Eltern unterrichtet

https://www.tagesspiegel.de/wissen/homeschooling-den-schulbesuch-verweigert/23955950.html

Also kein Schulbesuch. Die Schule war das zuhause. Das geht natürlich wenn man Eltern hat, welche die Kinder zuhause Unterrichten.

André Stern. „Die Tage und Wochen waren sehr strukturiert, und das ist wichtig. Kinder mögen feste Strukturen. Wir haben viel Wert auf gemeinsame Mahlzeiten gelegt, und ich habe Kurse besucht, Algebra, Musik, Technik, Sprachen, Theater.“

https://www.fr.de/panorama/ich-schule-11488788.html

Auch hier erfolgte der Unterricht nicht in der Schule sondern Außerhalb in Kursen. Vermutlich etwas ähnliches wie Nachhilfe Kurse.

Aber in keinem dieser Fälle haben die Kinder sich den Unterrichtsstoff selbst bei gebracht. Sie wurden Unterrichtet.

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Kuhlmann26  10.12.2019, 09:36
@Ysosy

Du suchst krampfhaft nach Belegen, die Deine These stützen. Gleich nach Deinem Zitat folgt die Frage, »Also hatten Sie doch Unterricht? Und darauf gibt er eine Antwort. Abgesehen davon, dass er in dem von mir verlinken Interview wirklich lang und breit erklärt, wie er gelernt hat und das er von seinen Eltern überhaupt nicht unterrichtet wurde.

Ich weiß nicht, was Du unter »selber beibringen« verstehst. Vermutlich etwas andere als ich. In ein Buch zu schauen oder einen anderen Menschen um Rat zu fragen, ist für mich selber beibringen und kein Unterricht.

Auch Moritz Neubronner erklärt in einem Interview dass seine Eltern anfangs noch zu Hause Schule nachgespielt haben, dies aber nach kurzer Zeit unterließen.

Das nachfolgende Video mag qualitativ kein hohes Niveau haben, inhaltlich schon. Dagmar Neubronner, die Mutter von Moritz äußert ihre Gedanken darüber, was in ihr vorging, als ihre Kinder entschieden hatten, nicht mehr zur Schule zu gehen. Und wie sich ihre Befürchtungen im Laufe der Zeit relativierten, ihre Kinder könnten möglicherweise nichts lernen. Außerdem beschreibt sie, wie ihrer Meinung nach ideales Lernen funktioniert.

https://youtu.be/vvdgFNZOiKo

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consillieri  06.12.2019, 16:35

"in dem sie sich im Anfertigen von Spickzettel übten"

Gibt es als Methode: https://www.betzold.de/blog/lerntechnik-10-tipps-fuer-gute-spickzettel/

Auch ohne Prüfung oder, um zu lernen das Wesentliche aus einem Text oder zu einem Thema zusammenzustellen, denn genau das können viele nicht...

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Kuhlmann26  06.12.2019, 16:44
@consillieri
denn genau das können viele nicht...

Es nicht zu können und es nicht zu dürfen, ist ein Unterschied. Man kann es logischerweise nur, wenn man es darf.

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Rechtlich ist die Sache klar: Die Lehrerin kann auf jeden Fall eine 6 geben.

Alles andere wäre extrem großzügig von ihr.

Ich würde eine 6 geben, denn in der Arbeit geht es ja darum, das gelernte selbstständig anzuweden und nicht sich die Lösungen hin und her zu schieben. :)

Kann man nicht voraussagen. Es liegt in Ihrem Ermessen die Arbeiten mit "Ungenügend" zu bewerten oder für die betreffenden Aufgaben Punkte abzuziehen.

Da müsst ihr abwarten.

Ganz schwer einzuschätzen. Habe schon beides erlebt, würde aber eher zur 6 tendieren.