Ab wie viel km was wechseln?

11 Antworten

Nun, die anderen Antworten sind schon richtig. Ausgetauscht wird erst, wenn irgendetwas nicht mehr richtig funktioniert. Aber es gibt Verschleißteile und solche, die weiteren Verschleiß nach sich ziehen. Wie hoch der Verschleiß ist, hängt nicht nur von den Metern sondern auch vom Gewicht ab (und einigen anderen Faktoren)

Die Kette ist bei mir nur für ca. 1000 km gut (hatte ich mal grob geschätzt). Danach ist sie nicht kaputt aber die Schaltfunktion lässt nach. Wechselt man sie nicht rechtzeitig, nutzen sich die Ritzel umso schneller ab. Als letztes sind die Kettenblätter fällig. Die Kette tauscht man also lieber zu früh als zu spät.

Züge und Zughüllen sind auch etwas, das man austauschen sollte, auch ohne dass sie kaputt sind. Dafür hat man aber gute 10 Jahre Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.

Beim Fahrrad werden wenige teile regelmäßig getauscht aber alle regelmäßig gewartet.

  • Ketten sind am stärksten belastet und gehören je nach Kraft und Bauart (bei mehr Gängen schmälere die Kette--werden leichter gedehnt). Auf Rennrädern billige Kerttenn halten oft nur 600km. Aber es gibt ein billiges Werkzeug zum messen der Kettenabnützung. Nicht nur relativ billig sondern auch leicht anzuwenden.
  • Wenn die neue Kette offensichtlich nicht mehr gut zu den alten Ritzeln passt dann sind die abgenützt und gehören auch getauscht. Passiert aber relativ selten wenn die Kette rechtzeitig getauscht wird.
  • Bereifung tauschen nach vernünftiger Sichtkontrolle.
  • Bowdenzüge tauschen wenn offensichtliche Knicke sichtbar werden.
  • Brems und Schaltseile tauschen wenn sich bei Nippel oder sichtbaren Übergängen auch nur eine gebrochene Litze zeigt
  • sonst nur ein Service auf den Zügen. Da gehen die Meinungen auseinander. Entweder einfetten, einölen oder mit Graphitstaub behandeln. In welchem Fall am längsten Fremdkörper und Wasser nicht eindringen geht in die Glaubensfrage. Ich verwende nicht harzendes Öl nach jeder Regenfahrt.
  • Naben alle Jahre neu einfetten oder, wenn sie dafür vorgesehen sind wöchentlich oder nach jeder Regenfahrt Ölen
  • Alle anderen Lager jährlich neu fetten
  • Kette regelmäßig reinigen und entweder mit so klebrigem Kettenfett einschmieren oder täglich Ölen

Wenn ich etwas vergessen habe werden Kollegen sicher etwas dazu schreiben. oder auch Fehler ausbessern

kuku27  19.01.2013, 11:49

Habe manches vergessen:

  • Bremsbacken regelmäßig tauschen. Wenn sie stark benützt werdenm ist das eh klar, aber nach mehreren Jahren wertden sie auch unbenutzt hart und verlieren Wirkung
  • Federgabeln brauchen besonderes Augenmerk, aber ich fahre nur ohne.
  • Analog zu Bremsbacken und Felgenbremse bitte auch Hydraulische Scheibenbremsen besonders beachten
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user353737  19.01.2013, 15:10

Nur als Randbemerkung: Ketten dehnen sich nicht, sie längen sich. Hier geht es nicht um ein "auseinanderziehen", sondern darum, dass die Bolzen und Rollen in den Ketten verschleißen. Deshalb wird der Verschleiß auch nicht außen gemessen, sondern innen zwischen den Rollen.

Um die Kettenlängung zu bestimmen, braucht man nicht zwingend eine Messlehre. Ein Messschieber reicht, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Kettenverschlei%C3%9Fmessung#Messung_mit_einem_Messschieber

Wenn ich nach jeder Regenfahrt die Züge ölen würde, käme ich bei fünf täglich bewegten Rädern nicht nach. Edelstahlzüge und Kunststoffliner in den Außenzügen sind ziemlich wartungsarm.

Alle anderen Lager jährlich neu fetten: Das ist heutzutage kaum noch möglich. Reinigen und fetten kann man Konuslager. Dort wo Rillenkugellager zum Einsatz kommen, ist das nicht möglich und nicht nötig. Rillenkugellager finden sich regelmäßig in Lagerpatronen, wie sie oft beim Tretlager, teilweise auch beim Steuerlager eingesetzt werden.

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kuku27  19.01.2013, 16:58
@user353737

Die Randbemerkung ist falsch: würde es nur um die Bolzen gehen und die Abnützung gleichmäßig dann wäre es egal ob du über 1, 2 oder 5 Kettenglieder misst überall die gleichen zB 0,1 mm. In Wirklichkeit hast aber nach einem Glied 0,1 mm und nach 5 Gliedern 0,5mm. Das ist auch Grund warum es für die Ritzel schlecht ist denn würden nur die Bolzen und Rollen abgenutzt dann bliebe der Abstand gleich und der Zug auf den Ritzeln gleichmäßig. Durch die Kettenlängung (=Kettendehnung) ist der Abstand der Zähne nicht mehr ident mit dem Abstand der Glieder und so kommt der Zug dann statt auf mehrere nur mehr auf einen Zahn. Außerdem erklärt das dass bei stärkeren Ketten die Kette länger hält obwohl die Zahnkränze gleich stark sind.

Eine Kettenlehre ist leichter bedienbar, du kannst dich nicht verschaun oder verrerechnen und kostet 16.-€ Gute Schublehren kosten mehr, du hast das Problem dass das Ablesen nicht immer einfach ist, dass du dir pro Kettenart die Änderung merken musst und die Kettenlehre darf ruhig schmutzig werden. Mit der Lehre messe ich alle Ketten einer Gruppe von 10 Radfahrern bevor du mit der ersten Messung mit Schiebelehre fertig bist. Kettenlehre braucht nicht heikel aufbewahrt werden und ist kleiner.

Zugegeben, ich fahre nun bei regen selten und richtig, die Züge sind besser geworden. Ja, moderne wartungsfreie Tretlager braucht und kann man nicht fetten. Aber ich liebe meine alten Colnago.

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kuku27  19.01.2013, 17:14
@kuku27

Das mit 0,1 pro Glied war nur ein Beispiel und wäre viel zuviel

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user353737  19.01.2013, 18:00
@kuku27

Nun denn, dann schau Dir z.B. mal http://www.smolik-velotech.de/technik/04kette.htm#Gelenkverschlei%C3%9F an. Du wirst erkennen, dass sich die Kette längt, aber nicht dehnt. Das Verhältnis zwischen der ursprünglichen Länge eines Körpers und der Längenänderung durch eine Krafteinwirkung nennt man Dehnung. Dehnung würde also bedeuten, dass man die Laschen der Kette lang zieht. Das ist definitiv nicht der Fall.

Sowohl mit einer Kettenmesslehre als auch mit einem Messschieber misst man über mehrere Kettenglieder. Da reicht eine Ablesegenauigkeit von 0,5 mm schon aus, es reicht also ein recht preisgünstiges Modell (10 bis 15 Euro). Was die Ablesefehler angeht - dagegen hilft Übung oder ein digitaler Messschieber, die Dinger sind auch nicht so immens teuer. Ein Messschieber kann universell eingesetzt werden, nicht nur zur Messung einer Fahrradkette. Man braucht also nicht zwingend ein Spezialwerkzeug. Dies gilt umso mehr, wenn bereits ein Messschieber vorhanden ist (oder vom Nachbarn ausgeliehen werden kann).

Weil die Messung mit einer Verschleißlehre bequem und schnell ist, habe ich auch eine.

Übrigens sind 0,1 mm pro Gelenk ein allgemein anerkannter Grenzwert, bei dem die Kette getauscht werden muss. Der Rohloff Caliber setzt diesen Wert auch an.

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kuku27  20.01.2013, 01:49
@user353737

Ok, magst recht haben, gottseidank ist es für die Wirkung egal und die Beratung stimmt. Messschieber habe ich sogar 3 (eine von Vaters Htl, eine bessere von meiner Schulzeit und eine moderne) aber die Lehre ist 500% bequemer.

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Bei einem Fahrrad geht es egl. nicht um km sondern um den Zustand der Teile. Wenn etwas kaputt ist tauscht man es aus, wenn viel kaputt ist und eine Reperatur teuer wäre kauft man sich ein neues Rad. Was ist daran so schwer?

Fährst du viel solltest du regelmäßig Wartungsarbeiten durchführen (genug Infos gibt's ja von den bisherigen Hilfreichen). Ja,ich weiß "viel" tut man in'ne Schubkarre. Eigentlich meine ich eher machst du das als Freizeitbeschäftigung,so am Wochende mal 2Std. durch den Busch mit Tochter oder mit 15 km/h am Flußufer entlang. Fährst du unregelmäßig wann du gerade mal bock hast. Dann wäre eine Wartung zu vernachlässigen und laß es reparieren wenn es dich stört. Höre trotzdem auf den Mechaniker bei Sicherheits relevanten Dingen wie durchgebremste Felgen. Klötze runter, oder der Reifen ist schon auf Stoff.

Als Hobby anfänger werde pingelig! Das zu ersetzende Material ist nicht billig. Gebe dein Rad zur Inspektion ab. Sind die Speichen butterweich oder das Laufrad eiert muß es neu zentriert werden. Bremsbeläge direkt neu. Ebenso die Züge mit Hüllen. Der Mechaniker erzählt dir schon was über Kette und Zähne vorne und hinten. Wenn du im Stand die Vorderbremse durchziehst und dein Rad vor- und zurückschiebst wackelt die Gabel? Vielleicht nur den Steuersatz vorsichtig nachziehen.

Wenn du Radfahren als Sport betreiben möchtest lerne zu schrauben. Kauf dir Bücher z.B. "das blaue Buch der Fahrradtechnik" , oder suche bei youtube . Ein Zeitschrift Abo ist nicht doof. Ca. 50 € im Jahr für gute Infos. Suche das Abo nach dem aus was du zukünftig fahren möchtest. Rennrad,Trekking(allround), Mountain, E-Bike. Kaufe es im Kiosk oder im Bahnhof. Da hat man oft die größere Auswahl in den einzelnen Fahrrad Bereichen. Teste ein paar mal und wenn's gefällt liegen Abo - Karten immer bei.

Es hängt stark davon ab, wie du dein Fahrrad benutzt. Es macht einen Riesen-Unterschied, ob das Fahrrad meist sauber und trocken bleibt oder ob es nass und dreckig wird (durch Stellplatz draußen, Fahren bei Regen oder Schnee, Offroad-Fahren).

Verschleißteile sind im Wesentlichen:

  • Bremsbeläge
  • Kette
  • Ritzelpaket
  • Brems- und Schaltzüge (wobei die eigentlich recht lange halten)
  • Felgen, wenn man eine Felgenbremse hat (hält aber auch recht lange)

Bremsbeläge, Kette und Ritzel verschleißen am schnellsten.

Wenn das Fahrrad oft nass und dreckig wird, dann sind Bremsbeläge, Kette und Ritzel oft schon nach 1000 km fällig. Wenn das Fahrrad meist sauber und trocken bleibt, können sie 4-5 mal so lange halten.

Wenn die Kette nicht mehr sauber läuft oder das Schalten hinten schwer geht oder die Kette nicht auf dem Ritzel bleibt, dann ist das ein Hinweis dafür, dass Kette und Ritzel verschlissen sind und ausgetauscht werden müssen. Kette und Ritzel tauscht man normalerweise zusammen aus, da eine neue Kette auf einem verschlissenen Ritzelpaket nichts bringt und eine alte Kette auf einem neuen Ritzelpaket auch nicht.

Bei den Bremsbelägen sollte man eine Sichtkontrolle machen, außerdem einen Bremstest machen. Wenn die Bremswirkung nachlässt, dann Bremsbeläge austauschen.