Ab wann wurde die Dreifaltigkeit in das Christentum eingeführt und warum?
8 Antworten
Ab wann wurde die Dreifaltigkeit in das Christentum eingeführt
Im Grunde muss man sagen, sie wurde spätestens mit den Schriften des Neuen Testaments eingeführt. Richtig ist zwar, dass sie als Lehre erst im Konzil von Nicäa ausformuliert wurde, doch dass Jesus Christus der Gott JHWH ist, dabei aber auch ein Sohn von einem Vater und einem Geist zu unterscheiden ist, findet sich in eben jenen Schriften.
und warum?
Der Grund ist einzig und allein im Glauben an die Auferstehung des Mannes aus Nazareth zu finden. Dieser Glaube seiner Anhänger führte dazu, dass sie ihn als den Gott JHWH identifizierten.
Man vermutet das Theophilus, Bischof von Antiochia um ca. 180 n. Chr. als einer der Ersten offiziell von einer "Trias" sprach im Zusammenhang mit Gott.
Es gab aber innerhalb des Christentums keine Einigkeit über diese Vorstellung und es Begann ein Prozess von Synoden um diese Fragestellung zu klären und zu vereinheitlichen.
Spätestens beim Ersten Konzil von Nicäa um 325 n. Chr. wurde die Trinität Gottes für das Christentum festgeschrieben.
Ein Begünstiger der Trinitätslehre soll der damalige römische Kaiser Konstantin gewesen sein, der auch den Vorsitz beim Konzil hatte, sodass es auch Behauptungen darüber gibt das nicht alle Bischöfe bei der Abstimmung freiwillig dafür gestimmt hätten.
Der Grund könnte naheliegend darin bestehen, dass Trinität auch in vielen vor-christlichen, polytheistischen Kulturen von hoher Bedeutung war.
- Römer: Jupiter, Juno und Minerva
- Ägypter: Osiris, Isis, und Horus
- Griechen: Zeus, Poseidon und Hades
- Hindus: Brahma, Vishnu und Shiva
Im Bezug auf das Christentum spricht man auch von der "Konstantinischen Wende", da ab dann die Christen nicht mehr vom römischen Staat verfolgt und hingerichtet wurden, sondern es der erste Schritt dahin war, dass Christentum zur römischen Staatsreligion zu erklären, was später auch offiziell getan wurde.
Es könnte also zur Weitsicht von Konstantin gehört haben, dass Christentum soweit zu modifizieren, dass es von den unterschiedlichen Kulturen im römischen Reich leichter angenommen werden kann, was sich auch bei der Festlegung christlicher Feste und Feiertage wiederfinden lässt.
Die Absicht könnte also darin bestanden haben, die verschiedenen Völker im gemeinsamen Glauben auch kulturell zu vereinen um dadurch weniger Rebellionen und Aufstände innerhalb des römischen Reiches zu erhalten.
Die Dreieinigkeit Gottes ist eine biblische Lehre und musste nicht im 4. Jahrhundert von der Kirche nachträglich entwickelt werden. Auch wurde keine biblische Wahrheit verändert, ganz im Gegenteil!
Wichtig ist dabei das Verständnis der Trinität (Dreieinigkeit) Gottes: Gott als Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist (Gott als 3 Personen und doch eins; also Christen glauben an einen einzigen Gott).
Man kann das vielleicht ein klein wenig mit drei Kreisen vergleichen, die sich in der Mitte überschneiden.
Bereits im ersten Vers der Bibel steht: "Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde" (1. Mose 1,1). Das Wort für "Gott" ist hebräisch Elohim, das ist die Mehrzahlform von Eloah und wird von nicht wenigen Auslegern als erster Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes gedeutet bzw. darauf, dass Gott aus mehreren Personen besteht.
In Römer 8,8-9 wird der Geist Gottes mit dem Geist Jesu gleichgesetzt: "Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein."
Insgesamt geht es einfach darum, dass der Vater, Jesus und der Heilige Geist in der Bibel als Gott bezeichnet werden. Erklärt und mit vielen Bibelstellen belegt, wird das z. B. hier:
Die Dreieinigkeit Gottes findet sich schon im Alten Testament, wie der messianische Jude Dr. Arnold Fruchtenbaum erklärt:
Von Anfang an.
Wie es schon genannt wurde war eines der ersten Konzile die Geburtsstunde dieser theologischen Denkweise. Zu Zeiten von Jesus selbst wurde nie von Trinität gesprochen, in keinem seiner Lehrbeispiele wird auch nur ansatzweise etwas davon erwähnt - es spricht sehr vieles dafür, dass das nicht zum Urchristentum gehört und alles reininterpretiert wurde. Bzgl. der Lehre von Jesus fehlt auch ganz offensichtlich gar nichts ohne solch einen Zusatz.
Meiner Ansicht nach ist die Einführung der Trinität in der Tat ein rein kirchliches Konstrukt, das wohl dem Zweck diente sich dem römischen Glauben anzunähern, die Römer waren große Verehrer des Konzepts einer Trias in ihren Religionen (Jupiter, Juno, Minerva etc.). Die Motive wären naheliegend, dass die Kirche versuchte sich besser zu arrangieren, da nicht zuletzt das Risiko weiterer Christenverfolgung bestand.
Hier mal ein Link zu einer historischen Deutung diesbezüglich: https://www.trinitaet.com/hauptartikel/51-geschichte-der-tl
Die Mainstreamkirchen erklären das selbstverständlich anders, da sie ja leider immer noch diesem Dogma von damals folgen und sich noch nicht reformiert haben diesbezüglich. Immerhin sieht man, dass zunehmend Christ:innen von dieser Lehre abrücken und erkennen das einiges da nicht stimmig ist, es ist also eigentlich meiner Ansicht nach nur eine Frage der Jahrzehnte bis es auch irgendwann bei den Amtskirchen verschwinden wird.