Ab wann erzeugt man einen Kurzschluss?
Ist eine Glühbirne nicht auch ein Kurzschluss? Wenn ich Strom durch einen lackierten Draht leite, der um einen Eisenkern läuft, um ein Magnetfeld zu erzeugen, ist das dann ein Kurzschluss?
Ich verwende einem Trafo 230V Prim 9 Volt Sec
5 Antworten
Von einem Kurzschluss sprechen wir, wenn die Stromstärke (meist unvorhergesehen) so weit über die technisch geplante Stromstärke ansteigt, dass der Strom von der installierten Leitung selbst kurzfristig nicht mehr zerstörungsfrei durchgeleitet werden kann. Dann schmilzt entweder die Leitung weg, oder die für solche Fälle eingebaute Sicherung löst aus und unterbricht den Stromkreis zur Vermeidung größerer Schäden (sog. "Sollbruchstelle").
Die Spule hat allein schon durch den dünnen langen Draht einen beträchtlichen Ohm'schen Widerstand (Da müssen sich die Elektronen erst einmal "durchdrängeln"). Dazu kommt bei Wechselstrom noch der induktive Widerstand. Dadurch wird die Stromstärke auf das technisch geplante Maß reduziert (Siehe "Ohm'sches Gesetz" bei Wiki). In der Praxis entsteht der Kurzschluss durch die nahezu widerstandslose Verbindung bzw. Überbrückung beider Leiter mit entgegengesetztem elektrischem Potential. Der Stromkreis ist am planmäßigen Widerstand vorbei, auf "kurzem" Weg geschlossen, daher der Name Kurzschluss.
Das ist absolut kein tauglicher Einwand, sondern noch eine weitere Art von Kurzschluss, nämlich ein gedanklicher Kurzschluss! Viele Wörter haben nun einmal mehrere Bedeutungen, manche haben auch sehr exotische Nebenbedeutungen.
Ich erklärte hier den klassischen Kurzschluss-Begriff, wie er ganz gewöhnlich in der Technik verstanden wird. Dass sich nun auch für die Überbrückung von Autozündschlössern ausgerechnet das irreführende Wort "Kurzschluss" eingebürgert hat, ist ein sprachgeschichtlicher Sonderfall, der hier gar nicht gefragt war. Ich habe mich hier auch nicht ungefragt über gedankliche Kurzschlüsse ausgelassen. Wenn z.B. ein Turnierreiter von Pferden spricht, dann meint er auch nicht die toten Sportgeräte aus der Schulturnhalle. Und mit seinem Schimmel meint er auch nicht weiße Pilze auf seinem Marmeladenbrot.
Wenn übrigens nach einem Wohnungsbrand aufgrund irgendwie defekter elektrischer Anlagen der Feuerwehrsprecher nach der Brandursache gefragt wird, sagt der immer stereotyp "Kurzschluss", und so steht es dann auch in der Zeitung. Dabei sind brandverursachende Störungen an der Elektroinstallation allermeistens anderer Art (z.B. Leitungsüberlastung mit Übersicherung oder Wackelkontakt mit Funkenflug). Da haben wir es mit einem weiteren Verständnis von "Kurzschluss" zu tun, diesmal in der Alltagssprache der Feuerwehr. Das meinte der Fragesteller aber wohl auch nicht.
Außerdem wird beim "Kurzschließen" von Autozündschlössern der Weg des Stromes meistens nicht verkürzt, sondern verlängert!
Das mit dem hohen Strom ist eine begleiterscheinung die in vielen Fällen auftritt, ämlich immer dann, wenn die Last überbrückt, also kurzgeschlossen und damit übergangen wird.
Du erklärst hier gerade, dass jeder Hund ein Dackel ist.
Das der Laie das nicht unterscheiden kann und bei einem Kurzschluß immer an einen Knall und eine dunkle Bude denkt ändert nichts daran, dass das nur auf bestimmte Fälle zutrifft, nicht auf alle.
Auch benutzt der Laie den Begriff "Kurzschließen" auch beim Autoklau, das bedeutet noch lange nicht, dass man damit das abfackeln des Autos meint - ganz im Gegenteil!
Ein Kurzschluß der zum Brand führt muss auch noch lange nicht "Phase verbindet sich mit dem Nulleiter" sein. Gerade dann knallt die Sicherung raus und es brennt nicht! Ein Kurzschluß der zum Brand führt schließt fast immer nur einen Teil eines Stromkreises kurz, so dass Teile der Schaltung überlastet werden und heiß laufen, nicht aber der gesamte Stromkreis überlastet wird so dass die Sicherung drin bleibt!
Und im letzteren Fall spricht man gewöhnlich von Leitungsüberlastung und nicht von Kurzschluss (Der verursacht selten Brände). Manche Leute überbrücken auch ihre Sicherung und erweitern unangemessen die Zahl der angeschlossenen Geräte. Das ist v.a. in manchen Entwicklungsländern weit verbreitet. Dort habe ich schon einmal ein Übernachtungsangebot abgelehnt wegen Brandgefahr.
Ein Kurzschluß bedeutet, dass der Strom einen kürzeren Weg nimmt als Schaltungstechnisch vorgesehen ist.
Schließt man ein Auto kurz, dann hat das nichts damit zu tun, dass heftige Ströme fließen sondern dass der Strom um das Zündschloß herum geleitet wird, das Zündschloß also übergangen wird um das Auto zu starten und zu fahren.
Genau so wenn man (aus versehen oder ABsicht) einen Draht in die Steckdose steckt, dann fließt der Strom von der Phase direkt in den Neutralleiter anstatt wie vorgesehen durch einen Verbraucher. Hier treten dann als "Nebenerscheinung" extrem hohe Ströme auf.
Ein Kurzschluß hat also nichts mit der STromstärke zu tun sondern rein mit dem verkürzen eines Stromkreises.
Kurzschluß bedeuted:
Nicht vorgesehener Stromweg
"Keine" Begrenzung der Stromstärke (nur durch Innenwiderstand des Netzes / Trafos)
Ohne Schutzorgane könnten Schäden an der Anlage entstehen
Verbraucherwiderstand sehr klein bis nicht vorhanden.
Bei einer Glühlampe (nach dem Einschalten) sind alle Punkte nicht erfüllt. also auch kein Kurzschluß.
Ich denke Deine Überlegung war, der Strom fliest den gleichen Weg beim Kurzschluß, wie bei der Glühlampe. Im ersten Moment richtig, aber die Stromstärke ist eine andere.
Punkt zwei und damit alle weiteren ergeben sich aber nur dann, wenn die Last durch den Kurzschluß überbrückt wird.
Ein Kurzgeschlossener Schalter sorgt ja nicht für Überlast, das Licht (oder was auch immer) funktioniert normal, lässt sich nur nicht mehr abschalten.
Nein, ist es nicht.
Das Wort Kurzschluss steht für:
- in der Technik das Herabsetzen eines Widerstandes oder einer Impedanz bis auf oder nahe Null
Nein, das steht für das abkürzen eines Stromkreises.
Bestes Beispiel, Auto kurz schließen.
Nein, das steht für das abkürzen eines Stromkreises.
Das ist umgangssprachliches Verständnis, aber technisch nicht korrekt.
Das ist gerade technisch korrekt.
Oder erkläre mal ab wie viel Ω weniger bzw. wie viel A mehr man von Kurzschluß spricht und wann nicht. Dazu gibt es keine Werte oder ANhaltspunkte.
Ein Kurzschluß ist ein normalerweise unbeabsichtigtes abkürzen eines Stromkreises. Bei ABsicht spricht man von einer Überbrückung. Wird der gesamte Stromkreis überbrückt bzw, kurzgeschlossen, dann knallt es da es zu extrem hohen unzulässigen Strömen kommt.
Schlkießt man nur einen Schalter kurz, ist der Strombedarf bzw. der Widerstand normal, nur ist der Stromkreis dann immer geschlossen und lässt sich nicht mehr abschalten. Heißt also, es gibt auch Kurzschluß ohne dass sich der Ω-Wwert herabsetzt oder die Stromstärke zu nimmt!
Wenn ich die ANzeigehelligkeit bei meinem Radiowecker von LOW auf HIGH umschalte, betätige ich einen Schalter der einen Vorwiderstand vom Display überbrückt und den 7-Segment LED Anzeigen mehr Strom gibt, dann habe ich Deiner Definition nach den Radiowecker "kurzgechlossen", denn der Widerstand ist auf oder nahe 0!
Aber da ich das bewusst mache und das auch so vorgesehen ist (bedienbarer Schalter), handelt es sich um eine "Überbrückung".
In der Lampe ist ein riesiger Widerstand. Beim Kurzschluß ist dieser quasi nicht vorhanden.
Wäre ein Elektromagnet mit Wicklungen deiner Meinung nach ein Kurzschluss?
Nein, die Wicklung stellt genauso einen Widerstand dar. Der Draht ist zwar nicht so dünn wie der Glühfaden der Lampe, aber dafür sehr lang. Siehe oben.
Das ist ja keine Frage der Meinung. Es ist natürlich kein Kurzschluss.
Richtig, Birne57, mir geht diese Art von "Meinungsaustausch" schon lange auf den Geist. Übrigens wollte ich die völlig missratene Fragestellung von JohnnymitFilter "Ab wann erzeugt man einen Kurzschluss?" erst ironisch beantworten mit "ab 14 Uhr 30". Vernünftige Fragestellungen werden meistens eingeleitet mit "Was ist......?"
Leider falsch! Ein Auto schließt man ja auch nicht kurz damit es schön britzelt sondern um den Zündungskreis mit Strom zu versorgen, also Strom auf einem kürzeren Weg als dem Schaltungstechnisch vorhergesehenen Schlüsselschalter in die Zündung zu leiten.