3D & 2D Artists Karriere?

Das Ergebnis basiert auf 2 Abstimmungen

Ausbildung (Schule, Laufbahn) 100%
Hobby (2D, 3D) 0%
Beruf (Freelancer, Vertrag, Vollzeit) 0%
Jobausstieg (Grund, Zukunft) 0%
Rente (Laufbahn, Erfahrung) 0%

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ausbildung (Schule, Laufbahn)

Ich bin ganz offen und teile mal meine bisherige Erfahrung meiner Ausbildung :)

(Lasst euch davon nicht einschüchtern, ich hab eventuell einfach eine schlechte Schule erwischt.)

Mein Wunsch ist es später im Bereich Concept Art tätig zu sein.

Leider habe ich keine Ausbildung spezifisch in Richtung Concept Art gefunden, die mir einigermaßen nah war, ohne dass ich durch halb Deutschland umziehen musste.

Also habe ich im September 2023 eine 3-jährige Ausbildung zum Game Designer begonnen. Dafür zahle ich jeden Monat fast 600€, außerdem Museen-, Zoo-, und sonstige Ausflugskosten, und auch die (trotzdem weite) Anreise.

Man könnte nun davon ausgehen, dass das allein aufgrund der Kosten eine ganz schön krasse elite Ausbildung ist, was jedoch absolut nicht der Fall ist. Man bekommt bei Weitem nicht das beigebracht was man meines Erachtens nach später brauchen wird.

Ein kleiner Einblick:

Die Dozenten geben sich keine Mühe und lassen uns alles absolut selbst erarbeiten. Wir sind 7 Leute und müssen nach 4 Monaten schon unser eigenes Game entwerfen, ohne vorher überhaupt erklärt bekommen zu haben wie das abläuft und bisher nur Naturstudium (verschiedene Dinge realistisch abzeichnen) absolviert zu haben.

Es hieß man wird absolut von 0 an abgeholt und braucht keine Vorkenntnisse.

Unsere kleine Gruppe hat das Glück dass 3-4 von uns überhaupt ein wenig Ahnung von Blender, Zeichnen, Audio, Level Design hat, sonst wären wir ein wenig verloren.

Die anderen wenigen Fächer sind ähnlich.

Zudem müssen wir mittlerweile vermehrt Präsentationen über Dinge halten, in denen ich ehrlich gesagt keine nötige Relevanz sehe und auch nichts davon mitnehme weil es einfach nur Stress ist die Lehrer zufrieden zu stellen (sie sind trotzdem nie zufrieden).

Kurz gesagt, man bringt sich alles selbst bei. Naja, eigentlich auch relativ logisch im kreativen Bereich. Ich bin jedoch schockiert, wie wenig Wissen man überliefert bekommt, um zu verstehen wie das ganze nun genau läuft und auf was man sich in dem Beruf einstellen muss. Wie man denn nun später arbeiten wird.

Der Ausmaß an wie viel man sich selbst erarbeiten & herausfinden muss ist einfach enorm.

Das 2h hin und 2h zurück fahren lohnt sich überhaupt nicht für die 8h rumsitzen und sich dort vor Ort alles selbst beibringen, da kann ich das genauso gut zuhause machen.

Ich mache das alles lediglich für meinen Lebenslauf, allerdings bezweifle ich immer mehr ob es das wert ist.

Passt einfach auf wo ihr eure Aubsildung macht, und verlasst euch im Voraus nicht zu sehr darauf dort auch ausgebildet zu werden. Beschäftigt euch damit selbst so viel es geht, baut euch Techniken, Skill und ein Portfolio auf ... das ist denke ich mal das Beste.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Roythoxyc 
Fragesteller
 21.12.2023, 18:41

Dann rolle ich mal den Teppich aus.

Seit nun fast 2 Jahren bin ich in Ausbildung/Studium in Berlin an einer Privatschule. Diese bildet in Design, Art und Engineering im Games-Bereich aus. Also 3 Hauptdisziplinen mit Unterkategorien, ganz frei, worauf auch immer man sich spezialisieren möchte.

Man kann immer frei die Bereiche wechseln, doch abhängig von staatlicher Finanzierung, falls man diese in Anspruch nimmt.

Den „Unterricht“ machen Tutoren aus der Games-Branche. So kann man direkte Kontakte in die Branche finden und professionelles Feedback zu seiner Arbeit erhalten.

Die 2 Jahre sind in 4 Semester unterteilt. In 3 der 4 Semester wird jeweils ein Semesterprojekt entwickelt über jeweils 10 Wochen, mit Unterstützung der Tutoren und der Schule, im Sinne von Social Meetings, Fachbereich Coachings und Milestones. Im 4. Semester ist für einen Zeitraum von 2 Monaten Praktikumszeit, falls man Pech hat, kann man auch mit anderen, die auch Pech hatten ein Projekt entwickeln, welches von Tutoren sehr genau beobachtet wird, da es dann im 4. Semester tatsächliche Branchenqualität haben soll.

Am Ende ist man „staatlich anerkannter Game-Artist/Designer/Engineer.“.

Der ganze Spaß kostet rund 20.000€, wenn ich gerade nicht voll falsch liege. Ohne finanzielle Unterstützung.

Zu Beginn war ich im 3D Bereich, als Hard Surface 3Dler. Im 2. Semester habe ich inoffiziell im Projekt nur im Design gearbeitet und im 3. Semester, also jetzt, habe ich offiziell zu Design gewechselt. Bin also UI/UX Designer und Program Manager.

Es wird natürlich auch Concept-Art unterrichtet. Dazu möchte ich aber sagen, man hat in diesem Bereich sehr schlechte Chancen, es sei denn, man lernt auch Dinge wie Texturierung, Character Art und all das. Wenn man sich als absoluter Spezialist aufstellt und nur Concepting kann, dann muss man extrem gut sein. Ich denke, es ist klüger, sich als Generalist aufzustellen, also viele 2D Bereiche erlernen, diese jedoch nicht perfekt zu beherrschen, aber über die Zeit manche Bereiche verbessern.

Wie viel Zeit habt ihr für das Projekt? Wie ist die Rollenverteilung? Arbeitet ihr gerade am Projekt? Wie ist die Unterstützung seitens Tutoren? Welchen Abschluss wirst du haben?

0
Juppp39  10.01.2024, 16:26

Ich habe es ebenso in einer privaten Ausbildung erlebt. Leider taugen die nichts. Ich würde empfehlen sich bei staatlichen Hochschulen umzusehen. Wenige bieten Game Design Studiengänge an und andere bieten ähnliche Studiengänge an, bei denen man dennoch das richtige Handwerk erlernt beispielsweise in Halle an der Burg Giebichenstein gibt es Multimedia|VR-Design.

0

Ohne hier meine Erfahrung breittreten zu wollen, beantworte ich lieber die eigentliche Frage:

Nein, ich wollte nie Game Artist werden. Außer, dass du dafür sehr gute Kontakte und herausragendes Talent benötigst, musst du dich darauf gefasst machen, dass du dann im Erfolgsfall zwar relativ schnell ordentlich Kohle einsackst, aber auch mit langen Durststrecken ohne einen Cent in der Tasche leben musst.

Als Freelancer, wohlgemerkt, wobei es hierzulande zwar durchaus fest angestellte Game Artists gibt, aber die kannst du fast an einer Hand abzählen. Dass es jede Menge freier, gut bezahlter Stellen gibt, von denen man dann ganz begeistert dem Omchen erzählen kann, möchte einen die Werbung gerne glauben lassen. Ist aber in der Realität leider nicht so.

Wäre ich noch Schüler und würde unbedingt im CG-Bereich arbeiten wollen, würde ich eher den 3D-Printing-Sektor ins Auge fassen. Der hat meiner Ansicht nach gute Zukunftsaussichten und ist noch nicht allzusehr überlaufen.

Roythoxyc 
Fragesteller
 04.07.2022, 19:31

Trotzdem muss ich sagen, ich sehe jeden Tag neue offene Stellen jeglicher Art, egal welches Land, selbst in Deutschland, oft werden zwar Personen mit mehreren Jahren Erfahrung gesucht, doch kleinere Unternehmen suchen immer wieder nach Einsteigern. Es ist sehr dynamisch.

0
OnkelOzzy  04.07.2022, 19:37
@Roythoxyc

Ich kenne viele, die in diesem Bereich arbeiten. Das Verhältnis von Stellen zu Bewerben ist wirklich ziemlich lausig. Ich will dir das nicht ausreden, ist nur ein gut gemeinter Hinweis. Wenn du der Ansicht bist, gut genug zu sein, bzw deine bisherigen Arbeiten konkurrenzfähig erscheinen, probier's. Mehr als schiefgehen kann's nicht.

1
Roythoxyc 
Fragesteller
 04.07.2022, 23:30
@OnkelOzzy

Meine Ausbildung beginnt in zwei Monaten, ich habe mich auf 3D Game Art spezialisiert. Ich bin da total offen, ich habe keine Voreinstellungen, wenn es darum geht, welche Bereiche ich abdecken möchte, mein Ziel ist es aber mehrere Bereiche gleichzeitig abzudecken, damit ich flexibel am Arbeitsmarkt bin.

0
OnkelOzzy  05.07.2022, 05:39
@Roythoxyc

Dann viel Erfolg. Wichtig, gerade am Anfang: Arbeite viel. Sobald du dir zutraust, gute Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren zu können, poste sie auf ArtStation und/oder DeviantArt. Wenn's in 3D-Richtung geht, lade Modelle auf Sketchfab oder vergleichbaren Seiten hoch. So machst du dir einen Namen und deine Chancen steigen drastisch.

1