35mm auf Zoom VS 35mm Festbrennweite?

7 Antworten

Licht besteht aus vielen Farben, jede Farbe wird anders gebrochen weil es eine andere Wellenlänge hat. Siehe das Beispiel am Prisma.

Bild zum Beitrag

  • Genau das ist das grosse Problem beim Bau eines Objektiv's. Bei Festbrennweiten ist es relativ einfach diese Fehler, auch die chromatische Aberration, zu korrigieren. Bei 300mm wird Licht anders gebrochen als bei 18mm, es ist eine grosse Schwierigkeit diese Fehler zu korrigieren. Im Normalfall gehen die Objektivhersteller einen Kompromiss ein, im mittleren Zoombereich ist die Abbildungsleistung am besten, im oberen und unteren Bereich des Zooms wird die Abbildungsqualität bei den meisten Objektiven schlechter. Das ist der erste Grund was für eine Festbrennweite spricht.
  • Nehmen wir mal an zur Auswahl steht das günstigste 35mm f1.8 von Nikon, für CHF 198.- dann ist das einzige vergleichbare momentan das 16-85 f/3.5-5.6 für CHF 498.- (im selben Shop). Bereits die Offenblende f3.5 bei 16mm ist fast 2 Blendenstufen kleiner als beim 35mm f1.8, wenn Du dann auf 35mm zoomst, hast Du aber eine maximale Offenblende von ca. 4.0 jedoch wird die Bildschärfe erst etwa ab f5.6 im gesamten Bild gut. Das 35mm f1.8 liefert bereits mit Offenblende gute Ergebnisse, die optimale Schärfe entfaltet es wenn es nur ganz leicht abgeblendet wird. Fazit mit f1.8 kannst Du Fotos wunderbar freistellen, wo Du mit f5.6 nur noch von einem unscharfen Hintergrund träumst. Auch bei wenig Licht, kannst Du locker die Blende um 2 Blendenstufen öffnen, somit kommt noch lange genügend Licht auf den Sensor, wo Du beim Zoomobjektiv den ISO hochschrauben müsstest und mit einem herrlichen Bildrauschen beglückt wirst oder Du kannst die Verschlusszeit bei der Festbrennweite noch so kurz halten das Du keine Bewegungsunschärfe/verwackeln auf den Fotos hast. Das ist der zweite Grund für eine Festbrennweite.
  • Eine Festbrennweite ist einfacher zu realisieren, deshalb ist sie günstiger, kleiner und leichter. Das ist der dritte Grund (eigentlich sind es sogar 3 Gründe) für eine Festbrennweite.
  • Mit einem Zoomobjektiv zielt man auf irgend ein Objekt, dreht am Ring bis der Bildausschnitt passt und drückt ab. Mit einer Festbrennweite ist man viel bewusster unterwegs, man macht sich (meistens) viel mehr Gedanken, ob dieses Objekt jetzt passt mit diesem Objektiv, durch diese Gedanken reduziert sich auch der Ausschuss von Fotos, weil man viel bewusster fotografiert. Grund vier für eine Festbrennweite.
  • Auf einer Wanderung macht es kaum einen Sinn nur mit einer Festbrennweite aufzubrechen, zu viele unvorhersehbare Situationen... 🙄 ausser man interessiert sich weder für den Milan noch für das Murmeltier sondern will nur Landschaftsfotos machen. Es macht auch keinen Sinn mit 3 Festbrennweiten loszuwandern, zu viel Gewicht, zu umständlich und der Qualitätsgewinn (Bildschärfe) bei Tageslicht ist zu gering. Es gibt Situationen, die sprechen für ein Zoomobjektiv (z.B. Zoobesuch, etc.).
Woher ich das weiß:Hobby
 - (Kamera, Foto, Sony)

Bei einer Festbrennweite stehen alle Linsen im Objektiv still, ihre Abstände können genau aufeinander angepasst werden, die Linsen können perfekt auf einander abgestimmt werden, sodass du ein nahezu perfektes Ergebnis erhältst. Zudem fallen weniger Bauteile an, sodass mehr Wert auf hochwertig geschliffene und vergütete Linsen gelegt werden kann. Ein Kitzoom bei Canon hat z.B. 12 Linsen während eine 50mm 1.8 Festbrennweite mit nur 6 Linsen auskommt. Das einzige bewegliche Element ist der Autofokus.

Bei einem Zoomobjektiv drehst du an einem Rad und dadurch verändert sich der Abstand verschiedenen Linsen zu einander. Dieser Abstand kann sich immer nur linear bewegen, daher hat man dort nicht viel Möglichkeiten zur exakten Optimierung, besonders wenn noch der Autofokus dazukommt, der sich auch nochmal unabhängig davon bewegen muss. Es wird daher dahingehend optimiert, dass die Schärfe auf allen Brennweiten möglichst gleich bleibt. Dadurch dass ein Zoom mehr Elemente benötigt, wird natürlich auch kein Wert darauf gelegt, möglichst hochwertige Linsen zu verbauen. Oder wenn teuere Elemente verbaut werden, wird das Objektiv schnell mal sehr teuer. Daher kostet ein Canon L-Klasse Zoom oder ein Sony GM-Klasse Zoom um die 2000€.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Bei der Herstellung einer Festbrennweite können alle Linsen optimal geschliffen und vergütet werden, weil die einen FESTEN Abstand zueinander haben. Die auftretenden "Fehler" und Abweichungen können durch die Verwendung und Anordnung verschiedener Linsen bis auf ein absolutes Minimum korrigiert und abgeglichen werden. Mit jeder Veränderung der Abstände, der einzelnen Linsen, untereinander, stimmt die optimale Korrektur nicht mehr und müsste verändert werden, um wieder optimal zu sein.

Und die Funktionsweise eines Zoomobjektives beruht darauf, dass die Linsen und Linsengruppen verschiedene Abstände zueinander einnehmen können. Somit kann die maximale Korrekturleistung der Linsen nicht vorhanden sein, es ist eine Sammlung von Konpromissen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Weil sie die Vorteile eines Zooms außer acht lassen und nur die etwas bessere Bildqualität einer Festbrennweite sehen. Auch sind Festbrennweiten oft lichtstärker, wobei viele diese Lichtstärke auch gar nicht nutzen. Sieht halt aber auf dem Papier besser aus und es wird ja auch täglich erzählt, dass nur Festbrennweiten gut bzw. besser sind, was pauschal aber nicht stimmt.

Ich selbst fotografiere mit Festbrennweite und Zoom und weiss aber auch wann ich was vorzugsweise einsetzen sollte. Das mache ich immer vom Motiv und Situation abhängig, auch da wo ich im Grunde immer mit Festbrennweite fotografieren könnte entscheide ich mich auch mal bewusst für ein Zoom (natürlich dann mit anderer Brennweite)

Weil die Festbrennweite meist die qualitativ bessere Optik (schärfer) besitzt und meist auch noch eine größere LIchtstärke hat.