25 € Brutto-Stundenlohn äquivalent Selbstständigkeit?
Wenn man als Arbeitnehmer (Softwareentwickler) 25 € brutto (18,90 € netto) in der Stunde verdient. Wie viel sollte man als selbstständiger verlangen, um auf den gleichen Nettolohn zu kommen?
6 Antworten
Das nennt sich kaluklation.
Zum anderen hast du als Selbstständiger keinen Lohn, sondern Umsatz und aus diesem Umsatz ermittelt sich nach Abzug deiner Betriebskosten, dein Gewinn. Welches dein steuerpflichtiges Bruttoeinkommen wäre. Davon gehen dann deine privaten Lasten wie Werbungskosten, Sozialversicherungen und co ab. Was dann bleibt ist dein zuversteuerndes Einkommen
Du musst bedenken, dass du alle betrieblichen Abgaben, Steurlasten und erforderlichen Versicherungen von deinem Umsatz bezahlen musst. Hinzu kommen dann noch deine privaten belastungen, die davon auch abgedeckt werden müssen.
Hallo,
das soltest du anhand eines Bussinnes-Planes ausrechnen,denn da spielen ja viele Faktoren rein gerade bei "Kopf-Arbeiten".
Zum B. "Alleinstellungsmerkmal ja oder Nein ? "
Bist du mit deiner Software der einzige Anbieter und ist auch in absehbarere Zukunft nicht mit Konkurrenz zu rechnen oder doch ?
Hängst du an einem Kunden oder läßt sich die Software an einen großen Kreis von Kunden verkaufen/vermieten ?
Bei angenommen 1200 faktorisierbaren Stunden pro Jahr (40 Wochen zu je 30 Stunden) und 80 Euro Nettostundensatz ist man bei 96'000 Euro Einnahmen. Als Softwareentwickler entstehen nicht allzu hohe Kosten entgegen (Büro, Auto, Technik, Versicherungen, Steuerberater), überschlagen wir mal 20'000 Euro. Damit sind wir bei einem Gewinn von 76'000 Euro. Damit bist du ungefähr in der Liga mit jemandem der 60'000 Euro brutto verdient (knapp 3k / Monat Netto) und recht nahe dran an den 20 Euro/h Netto ist. Im Unterschied zu ihm zahlst du nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein (musst du selbst organisieren) und auch die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung fallen nicht an.
Beachte, dass du nicht alle deine Arbeitsstunden faktorisieren kannst, du hast auch ne ganze Menge Verwaltungskram zu tun und musst Aufträge akquirieren.
Ich würde mich an deiner Stelle spezialisieren und versuchen, höhere Stundensätze zu erzielen. Ab 120 Euro/h ist man wirklich besser gestellt als ein vergleichbarer Angestellter.
Wie es schon Der Hans sagte, 25€ sind als Selbstständiger lächerlich.
Du mußt für Urlaube, Krankheitsausfall und Zeiten da Du ohne Auftrag bist im Voraus verdienen. Aus meinem Handwerk, eine Gesellenstunde eines fest angestellten Gesellen wird mit mindestens 65,-€ abgerechnet. Als Selbstständiger mußt Du aus den genannten Gründen deutlich mehr berechnen - und auch die entsprechenden Kunden HABEN welche das bezahlen können - wollen - und auch TUN. Sonst bist Du sehr schnell bankrott, hoch verschuldet und arbeitest im Angestelltenverhältnis deine Schulden aus dem Traum von der Selbstständigkeit ab. Ich kenne VIELE Solche die sich sehr blauäugig selbstständig machten.
Das kannst du gar nicht vergleichen. Als Selbständiger hast du viel mehr Aufwandskosten zu tragen.
Ich habe 4 Jahre lang nur mit juristischen Personen zu tun gehabt. Von der Gründung bis zur Liquidation. Glaub mir, das Internet braucht ich dazu nicht.
Ich kann nur sagen, dass es da absolut nichts pauschales gibt.
Das fängt schon bei der Rechtsform an in alle Richtungen zu gehen.
Dieser Kommentar als Antwort, und ich hätte "hilfreich" und/oder "Danke" gedrückt. Dass man das nicht vergleichen kann, das weiß ich auch, und das hätte von jedem Hans und Franz ohne Hintergrundwissen zu dem Thema kommen können. So bekommt Deine Aussage für den FS aber ein größeres Gewicht. Mit dem ergoogelten Pseuddowissen meinte ich auch nicht Dich persönlich, sondern generell so diverse User auf diesem und anderen Foren.
Ich weiss schon, dass viele "ihr Wissen" aus dem Internet holen. Doch nicht mal da lässt sich was brauchbares finden.
Selbständigkeit birgt immer ein hohes Risiko, vor allem braucht es da aber Erfahrung.
Super Antwort. "... viel mehr Aufwandskosten..." - ich befürchte, genau deshalb stellt der FS ja auch die Frage. Dass ihm jemand - natürlich nur GANZ grob - sagt, was an Kosten dazu kommen (Betriebs-, Vermögensschadenhaftpflicht u. a.) - aber nicht wie so oft ergoogeltes Pseuddowissen, sondern besser noch aus eigener Erfahrung.