2. Katze mit Corona?

NaniW  08.11.2023, 00:16

was genau meinst du ? Den FCoV (feline Corona Virus) oder Covid-19 ? Oder meinst du vielleicht FIP, FeLV oder den FHV-1 ? Ja, bei den ganzen Kürzel kommt man durcheinander

Zeynep03teddy 
Fragesteller
 08.11.2023, 07:43

den Felipe Corona virus

4 Antworten

Hallo Zeynep03teddy

da du den Hashtag FIP gewählt hast, geht es wohl um FIP.

Wußtest du damals schon beim Kauf der 1. Katze, das diese an FIP erkrankt ist ? Was sagten die Vermehrer dazu, denn eine eingetragene, seriöse Zucht war das Sicherlich nicht ! Ich hoffe du hast diese Leute Angezeigt ? Wissentlich kranke Tiere zu vermehren und zu verkaufen, ist eine Straftat und fällt zudem noch unter Tierquälerei !

Ok...Das aller Wichtigste vorweg:

Es dürfen entweder nur FIP positiv oder negativ Katzen zusammen leben. Eben um die Verbreitung zu vermeiden. Es können also nur positive Katzen zusammen gehalten werden, nicht aber positiv und negativ zusammen.  

Warum hast du dich nicht VORHER dazu Informiert ? Der neue Kater darf NICHT mit der 1. Katze zusammen kommen ! Der Kater muss wieder zurück wo er her kommt ! Das Risiko, das er sich ansteckt, ist einfach zu hoch und dem Tier gegenüber nicht fair.

Allgemeine Info zu FIP:

FIP ist ein Umfangreiches, trauriges Thema. Etwa 95% aller Katzen tragen den Felinen Coronavirus, kurz FCo-Virus in sich, welcher harmlos ist. Das normale und noch nicht mutierte FCo-Virus, ist ansteckend. Die Mutierte Variante nennt sich dann FIP = Feline Infektiöse Peritonitis = Bauchfellentzündung ! FIP entsteht nur, wenn also das Fco-Virus zu dem FIP-Virus mutiert. Es ist ein thermolabiles Lebendvirus, das so modifiziert ist, daß es sich in der Katze nicht vermehren kann. Der Verlauf einer FIP-Erkrankung endet für eine Katze immer tödlich !

Und NEIN, der Feline Coronavirus, hat NICHTS mit Covid-19 zu tun !! Wie der Name Feline = tierisch, doch schon verrät. Dazu kann ich auch gerne mehr Info geben.

Es gibt zwei FIP Varianten, einmal die feuchte (exsudative) und einmal die trockene (granulomatösen). Bei der feuchte Form von FIP, ist eine Bauchwassersucht typisch, die mit einer fortschreitenden Abmagerung und einem gleichzeitig dicken, flüssigkeitsgefüllten Bauch einhergeht. Der Wasserbauch formt den Körper der Katze in einer Birne. Zusätzlich kann sich in der Brusthöhle Flüssigkeit ansammelt, dann leidet die Katze auch an Atemnot.

Bei die trockene bilden sich Knoten, hauptsächlich im Bauchraum. Sämtliche der dortigen Organe können betroffen sein, aber auch andere wie Gehirn, Augen oder Haut. Es kommt zu Entzündungen der inneren Organe, Leber, Niere, Milz usw., mit Fieberschüben und teilweise Atembeschwerden. In der Regel haben Katzen mit der trockenen FIP-Form nur eine Lebenserwartung von wenigen Wochen bis zu zwei Monaten. Beide Formen können auch ineinander übergehen.

Ansteckung:

Die Ansteckung kann unterschiedlich erfolgen.Der Fco-Virus wird über Speichel und Kot verbreitet. Die Infektion verläuft direkt oder indirekt. Zum einen durch direkten Kontakt mit infizierten Katzen, über inhalieren oder verschlucken des Virus. Oder indirekt durch kontaminiertes Streu im KaKlo, an Futterstellen oder durch Spielzeug. Auch Menschen können den Virus an ihrer Kleidung, Schuhen, Einkäufen ect. in die Wohnung einschleppen. Deswegen erkranken, in seltenen Fällen, auch reine Wohnungskatzen an FIP, die keinen direkten Kontakt zu anderen Tieren haben.

Der FCo-Virus bei Katzen, ist NICHT auf den Menschen übertragbar !!  

Symptome bei FIP:

Leider sind die Symptome bei Katzenschnupfen ähnlich wie bei einer Erkältung. Doch bei Katzen ist die schwere der Krankheit, eher wie eine Grippe, als wie mit einem harmlosen Schnupfen zu vergleichen. Typische Symptome sind:

  • tränende Augen
  • Appetitmangel
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Niesen
  • Atembeschwerden
  • Nasenausfluss (zuerst klar, später eitrig, trüb)
  • Husten
  • Fieber und Fieberschübe
  • Entzündungen der Bindehäute
  • Entzündung der inneren Organe (Leber, Niere, Milz usw.)
  • Blutarmut
  • Gelbsucht

Diagnose:

Leider ist die Diagnose einer FIP Erkrankung oft sehr problematisch, am lebenden Tier oft nicht sicher zu stellen, da es keinen einfachen Test gibt, der ein sicheres, eindeutiges Ergebnis liefert. Aber durch die Kombination verschiedener diagnostischer Möglichkeiten lässt sich lediglich die Wahrscheinlichkeit für die Diagnose FIP erhöhen. Man kann z.B.:

  • einen Abstrich der Bindehäute sowie Nasen- und Rachenschleimhaut machen lassen
  • oder ein PCR-Nachweis und um sicher zu gehen sollte man 3 Tests in 14 Tagen machen
  • eine sogenannte „Rivalta-Probe“ machen lassen. Durch eine Punktion wird Flüssigkeit aus einer betroffenen Körperhöhle entnommen. In einem Reagenzglas versetzt man destilliertes Wasser mit einem Tropfen Eisessig und gibt einen Tropfen des Punktats hinzu. Bei einer Infektion mit FIP löst sich der Tropfen nicht auf und sinkt nach unten.
  • Nachweis von Felinem Coronavirus (FCoV) in Körperhöhlenpunktat (Punktion z.B. vom Bauchraum)
  • Nachweis von Felinem Coronavirus (FCoV) in Liquor cerebrospinalis (Gehirnflüssigkeit)
  • klinisch labordiagnostische Befunde (Serologie, klinische Chemie) in dieselbe Richtung weisen
  • Häufige Laborveränderungen im Blutserum von erkrankten Katzen sind hohes Gesamteiweiß (besonders wenn es über 100g/l liegt) mit hohen Gamma-Globulinen (va. > 40g/l) und niedrigem Albumin. Daraus kann man den sogenannten „Albumin-Globulin-Quotienten“ errechnen der bei den meisten FIP-Katzen < 0,5 liegt.

Die Diagnose FIP besteht aus dem Gesamtbild von Symptomen und Laborergebnissen. Stimmen die Symptome und sind spezifische Laborwerte entsprechend verändert, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine FIP-Infektion, mit der Konsequenz, dass das betroffene Tier nicht mehr lange leben wird.

BITTE Achtung beim Blut-Test:

Über eine serologische Untersuchung des Blutes der Katze, kann der Tierarzt die FCo-Virus bzw. FIP nachweisen. Aber BITTE absolut darauf Achten, das der Test NICHT mit Vollblut gemacht wird. Denn genau das ist bei den Quick-Tests/Snap-Tests üblich, die dann nicht stimmen. Der ELISA-Test übersieht anscheinend keine positive Katze, jedoch wertet er oft negative Katzen fälschlicherweise als positiv!

Um ein verfälschtes Ergebnis durch Erythrozyten weitestgehend auszuschließen, sollte das Blut zentrifugiert und der Test, mit dem daraus gewonnenem Serum, durchführt werden.

Und es gibt noch den FCoV-ELISA Cat, Enzymimmunoassay zum qualitativen Nachweis von IgG-Antikörpern gegen das Feline Coronavirus (FCoV) im Plasma, Serum oder Ergussmaterial der Katze. Was ist Enzymimmunoassay ? Ein Immuntest für die quantitative Bestimmung von Antigenen oder Antikörpern, bei dem Enzyme zur Markierung immunologischer Reaktionspartner eingesetzt werden.

Impfung ?

Ja, es gibt eine FIP-Impfung, doch diese ist umstritten. Über die Wirksamkeit einer FIP-Impfung streitet sich die Fachwelt. Einige Stimmen behaupten, das die Impfung die Erkrankung auslöst. Doch es entspricht nicht den Tatsachen, wenn behauptet wird, dass durch eine Impfung die Erkrankung ausgelöst werden kann. Über die Höhe des Impfschutzes gibt es unterschiedliche Aussagen. Einige Argumentieren, besser ein geringer Schutz als gar keiner. Nun, das muss dann wohl jeder Besitzer für sich entscheiden. Was man definitiv weiß, sollten jedoch bereits in der Katze befindliche Coronaviren mutieren und krankmachend werden, erkrankt auch eine FIP-geimpfte Katze.

Fakt ist: Es gibt derzeit keine Möglichkeit zu verhindern, dass sich eine Katze mit diesem Virus anstecken kann.

Therapie:

Das kommt auf die Lebensqualität, dem Allgemeinbefinden der Katze an. Man kann mit einer symtomatische Therapie aus Entzündungshemmer und Immunsuppressiva (um das Immunsystem zu unterdrücken, wenn es körpereigenes Gewebe angreift), in manchen Fällen Zeit gewinnen. Doch bislang verläuft FI immer tödlich und die Katze muss eingeschläfert werden.

Neue Hoffnung:

Zum eine gibt es set 2021 eine Studie der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München hat erfolgreich 18 Katzen mit einem oralen Virostatikum therapiert. Doch bislang ist das Medikament nicht zugelassen.

Zum anderen gibt es, Ansprechstelle ist hier das Sozialmedia Netzwerk FIP Help Austria, ein neues antivirales Medikament, ein Protease Hemmer was bei HIV eingesetzt wird. Leider fehlen hier Langzeitstudien und es ist offiziell nicht oder nicht überall Zugelassen ! Eine veröffentliche Studie erklärt: Das Medikament muss täglich für 12 Wochen verabreicht werden. Eine erste Besserung wird nach 3-5 Tagen erwartet. Weiter ist beschrieben, dass 30 % der Katzen innerhalb von 3 Monaten nach Ende des Verabreichungsintervalls einen Rückfall erlitten !

Wenn die Katze zu Hause stirbt:

Wenn deine FIP Katze zu Hause verstorben ist, sollte die Wohnung, oder das Haus, gründlich gereinigt und desinfiziert werden, um alle Infektionsherde zu vernichten. Bevor du eine neue Katze anschaffst, solltest du paar Monate warten, bis alle möglicherweise noch vorhandenen Viren abgestorben sind.

Sind noch andere FIP Katzen im Haus, sollten die nächsten Monate, besser sogar Jahre, keine weitere Katze aufgenommen werden. Denn die Infektionsgefahr ist einfach zu groß.

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen
October2011  08.11.2023, 07:34

Katze 1 ist nicht an FIP erkrankt!

Warum sollte sie den Züchter anzeigen?

Corona kommt in fast allen grösseren Katzenhaushalte vor.

Fast jede Tierheimkatze ist Corona positiv. Sollte jetzt jedes Tierheim in Deutschland gleich mit angezeigt werden?

Hast du FIV mit Corona positiv verwechselt?

1
NaniW  08.11.2023, 23:01
@October2011

hab ich auch oben so geschrieben, Zitat:"95% aller Katzen tragen den Felinen Coronavirus, kurz FCo-Virus in sich, welcher harmlos ist. Das normale und noch nicht mutierte FCo-Virus, ist ansteckend. Die Mutierte Variante nennt sich dann FIP = Feline Infektiöse Peritonitis = Bauchfellentzündung !"

Wenn ein "Züchter", wissentlich eine kranke Katze verkauft, ist das nicht OK. Denn der FS schreibt ja, die Katze ist positiv, also erkrankt verkauft worden. Oder verstehe ich das falsch ? Und das ist einfach Betrug, wenn das verschwiegen wurde.

Tierheime gehen offen damit um, so kenne ich es zumindest. Da erfolgt Aufklärung, wenn die Katze bereits an FIP erkrankt ist !

Alles Gute

LG

0
October2011  09.11.2023, 00:27
@NaniW

Die Züchterin hat eine GESUNDE Katze verkauft- vor zwei Jahre. Eine an FIP erkrankte Katze lebt nur noch wenige Wochen, oder wird aktuell mit Gs-441524 behandelt.

Würde die Fragestellerin aktuell um das Leben ihrer Erstkatze kämpfen, würde sie wahrscheinlich nicht zeitgleich eine Zweitkatze suchen.

Kein Tierheim würde eine sterbenskranke Katze, die FIP hat, vermitteln!

Nochmals: Verwechselst du FIV mit FIP?

0
urlifri  08.11.2023, 15:12

Corona Viren tragen sehr viele Katzen solange Fip nicht ausbricht ist alles gut. Junge Katzen sind anfälliger als Erwachsene.

1

Mein Kater wurde auch positiv auf Coronaviren getestet. Mein Arzt sagte mir das 85% der Freigängerkatzen die Vieren tragen, solange Fip nicht ausbricht ist das nicht besonders schlimm. Er lebte 12 Jahre ohne FIP zu bekommen. Nun zu deiner Frage, leider kann er den anderen Kater anstecken, sollte dieser noch sehr jung sein ist es für ihn gefährlicher als für einen Erwachsenen Kater.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hatte 50 Jahre Katzen

Du musst nichts dabei beachten und es ist nicht gefährlich für die neue Katze.

Warum wurde bei beiden Katzen untetsucht, ob sie das Corona-Virus in sich tragen?