10 Jähriger Bruder will nicht aufräumen?
Hallo,
mein Bruder ist 10 Jahre alt und ist sehr unordentlich. Räumt man sein Zimmer auf, ist es schon nach einer Halben Stunde wieder komplett verwüstet. Die GANZE Familie versucht ihm immer zu sagen, dass er aufräumen soll, aber er hört nicht. Er sitzt rum und macht garnichts. Wenn man ihn konfrontiert fühlt er sich beleidigt. Es ist sehr schlimm und nervig. Was kann man da tun?
7 Antworten
Aufräumen ist eine der komplexesten Aufgaben. Vielleicht weiß er gar nicht, wo er anfangen soll? Wo alles hingehört? In seinem Alter kann man noch nicht erwarten, dass er völlig selbstständig Ordnung hält.
Leitet ihn an, dass Dreckwäsche in den Wäschekorb kommt. Kein GEschirr im Zimmer. Für Spielsachen bestimmte Kisten bielleicht mit bild.
Vielleicht mag er es auch einfach gar nicht. ISt auch ok. Nicht jeder fühlt sich in sterilen Räumen wohl. Kündigt halt rechtzeitig an, wenn gestaubsaugt werden muss und dass bis dahin Ordnung zu sein hat. Entsprechend mit Hilfe.
Es ist auch ok, dass Bauwerke ein paar Tage stehen bleiben, so lange sie bespielt werden.
Einfach so sein Zimmer aufzuräumen ist übrigens extrem übergriffig. auch als Erwachsene würde ich darauf nicht anders reagieren und alles wieder rausholen. Aus Trotz und einfach weil ich es kann.
Sein Zimmer, sein Reich.
Was auf jeden Fall nicht hilft ist langes herum diskutieren, Palmentieren usw. In diesem Fall würde ich bei meinen Kindern zu einer kleinen "Schocktherapie" greifen. Wenn es das nächste Mal so unordentlich wäre, würde ich sagen "Du hast jetzt xy Stunden Zeit aufzuräumen, wenn du es nicht machst werde ich alle deine Sachen entsorgen" wenn er dann nicht aufräumt, wird der nächste Schultag, Besuch bei Freunden etc. Dazu genutzt alle seine Sachen in den Keller zu verfrachten bis nur noch das Bett, Kleiderschrank etc. Im Zimmer stehen. Ich denke der kleine Schock wenn er dann nach Hause kommt sollte helfen. Ruhig auch einige Zeit in dem Glauben lassen die Sachen seien für immer weg.
Vor allem sollte ihm keiner das Zimmer aufräumen, er verlässt sich darauf das er es nicht selbst machen muss. Wenn er seine Sachen in dem Durcheinander nicht mehr findet auf keinen Fall suchen helfen. Irgendwann muss er aufräumen wiel er nichts mehr findet.
Ihm dabei helfen, es mit ihm zusammen machen. Man lernt nicht von alleine aufräumen. Es muss einem beigebracht werden. Konfrontieren ist der falsche Weg.
Ausserdem ist die Frage, was versteht ihr unter "verwüstet". In dem Alter ist es normal, dass man spielt, Sachen aufbaut, und nicht gleich damit fertig wird. So wie auch mal ein Schreibtisch aussieht wie Sau, wenn man am Arbeiten ist.
Danke. Ich habe das als Kind selbst erlebt. Ich sollte immer aufräumen, aber allein konnte ich das nicht. Heute kann ich das auch aus fachlicher Sicht (von Berufs wegen) beantworten.
Man kennts "räum dein Zimmer auf" ich wusste es muss ordentlich sein, aber wie ich anfange wusste ich nicht - auch wenn's unlogisch klingt - es war zu viel, ich war total überfordert, dann wurde es lauter und lauter und ich am heulen und es ging gar nichts mehr.
Jungs lernen anders als Mädchen. Einem Mädchen kannst du sagen und zeigen mache das und das. Bei einem Jungen ist es Learning by doing. Die raffen das halt nicht anders.
Da hilft nur eins, mit schlechtem Beispiel voran. Einfach mal die Küche unordentlich lassen. Wenn sich Teller und Tassen stapeln und der Herr nichts mehr hat wo er sein Essen drauf machen kann einfach mal sagen: Wir machen das jetzt genau so wie mit deinem Raum. Die Küche ist von nun an schmuddelig und riecht.... Auch Badezimmer mit einbeziehen. Wenn die Handtücher quer verstreut dreckig rumliegen wird er sich wundern. Auch hier die gleiche Antwort. Das ist wie in deinem Zimmer. Auch im Flur, einfach mal Jacke hinschmeißen, Tasche, Einkaufstüte hinschmeißen und liegen lassen. Das macht sich auch gut wenn seine Freunde kommen, dann wirds peinlich.
Er wird den Zusammenhang verstehen und aufräumen. Tut er es nicht, dann ist Hopfen und Malz verloren, dann ist seine Schmerzgrenze wo anders.
Vielen Dank ich habe noch Hoffnung, es gibt noch Menschen die verstehen was erziehen bedeutet.