Warum wird Aldi und Lidl als Asozial hingestellt?

Hey, die Frage ist ja schon ein paar Tage alt, aber ich wollte trotzdem noch was dazu schreiben, weil ich das auch schon so ähnlich beobachten konnte :)

Das Problem ist, dass dieser schlechte Ruf noch aus der Vergangenheit stammt, als es in diesen Läden tatsächlich noch an einigem mangelte. Inzwischen sieht das aber ganz anders aus.

Ich stelle auch finanziell immer mehr fest, dass es kaum noch einen spürbaren Unterschied zwischen Aldi, Lidl, Netto oder Kaufland gibt. Die meisten Produkte kosten überall grob das gleiche, das kann ich zumindest bei Lebensmitteln ziemlich sicher bestätigen. Lediglich Rewe und Edeka stechen noch als "Bonzengeschäfte" aus der Masse hervor - wobei man mit etwas Geschick auch dort zu vernünftigen Preisen einkaufen kann.

Diese Kids haben keine Ahnung. Aber was will man ihnen auch vorwerfen. Wer noch nie eigenverantwortlich gewirtschaftet oder eigenes Geld verdient hat, der hat auch keinen Bezug zu Geld. Papa wird schon dafür sorgen, dass das Konto voll bleibt.

Wollen wir mal hoffen, dass diese Burschen nicht irgendwann selbst Stammkunden bei Aldi werden.

Zumindest bei Lidl gab es aber tatsächlich mal Vorkommnisse, die man getrost als asozial bezeichnen kann. Das hat damals einen ziemlichen Aufschrei in der Presse gegeben:

https://www.google.de/amp/www.spiegel.de/wirtschaft/stasi-methoden-beim-discounter-lidl-liess-mitarbeiter-systematisch-bespitzeln-a-543431-amp.html

Unsere Supermarktkette Hofer gehört ja auch zu Aldi und früher hatten die Waren dort auch nicht gerade den besten Ruf. Das hat sich aber stark geändert und Hofer bezahlt seinen Mitarbeitern auch bei weitem mehr als die Konkurrenz. Der schlechte Ruf, wenn es deinen gab, ist weg. Wenn ich aber in Deutschland zu Aldi gehe, dann hat es dort noch so den echten "Discounter-Mief" den Hofer bei uns schon länger nicht mehr hat, daher wohl auch der Gedanke, dass es Asi-Buden sind.

Lidl hat bei uns überhaupt keinen Ruf. Man sieht die Kette nur als weiteren Konkurrenten für Hofer, mehr aber auch nicht. Wahrscheinlich weil bei uns die Preise dort genauso hoch sind wie bei Spar, Merkur oder Billa.

Bei uns war eher Billa (gehört Rewe) bzw. deren Sackerln (Tüten) immer für einen abwertenden Scherz gut. Wir haben immer Tschuschenkoffer dazu gesagt, weil meist die jugoslawischen Gastarbeiter damit in die Heimat gefahren sind. Heute ist das Sackerl ein Markenzeichen von Billa und dreht sich vor jedem Geschäft als Logo. Auch so kann man aus etwas Negativem etwas Positives machen.

Weil Aldi und co einen Ruf als billig Discounter haben. Sie bieten die ware als günstige Anbieter an. In wahrscheinlich etwas geringerer Qualität.

Den Ruf haben sie schon lange weil entsprechend die eher weniger betuchte clientel dort einkaufen geht.

Wenn man sieht, wieviel Jugendliche beim Aldi einkaufen, die nicht asozial aussehen, wundert mich diese Einstellung sehr. Habe ich auch noch nicht gehört. Vielleicht müssen sie sich gegenseitig beweisen, wie toll sie sind und gehen trotzdem bei Aldi oder Lidl einkaufen

Als Aldi und Lidl aufkamen, warne es auch billige Läden und billig aufgemacht.

Man hat alles aus dem Karton geholt und meistens lagen die leeren Karzons im Weg. Das ist aber schon 30 Jahre her.... inzwischen gehen fast alle zum Aldi.

Ich bin dort lange nicht hingegangen, weil sie keine Frischmilch hatten und die Eier nach Fischmehl geschmeckt haben. Auch das hat sich inzwischen geändert und man kann viele Sachen gut bei Aldi kaufen.

Trotzdem hat eben noch den Discount-Touch und den Billig-Touch.

"Ist der Ruf erst ruiniert ...."