hochprozentiger alkohol?

4 Antworten

Durch Destillation in vielstufigen Kolonnen kann Ethanol bis 96% hergestellt werden (also 4% Wasser), das ist das "Azeotrope Gemisch", das einen niedrigeren Siedepunkt hat als reines Ethanol.
Je näher man diesem Punkt kommen will, desto effektiver (vielbödiger) muss die =>DestillationsKolonne sein.

Die Zusammensetzung dieses Gemisches ist Druck-abhängig, ich weiß aber nicht, ob man durch Überdruck oder durch Vakuum den Wassergehalt weiter absenken kann und ob dies bis zum Reinalkohol geht.

Man kann das Restwasser aber auch

entweder absorbieren (Man nimmt dazu ein Molekularsieb (=>Zeolith) mit einem Porendurchmesser (ich glaube 3-4 Angström), der zwar Wasser, nicht aber Alkohol in die inneren "Höhlen" lässt und dort festhält. Ist heute eine gängige Methode.

oder das Wasser chemisch binden, zB durch CaCl2 wasserfrei =>CaCl2 x 6H2O (wenn es nicht extrem enteuchtet werden muss, tut es auch Na2SO4 wasserfrei (bildet Na2SO4 x 10 aq, da reicht dann abfiltrieren) und andere. Kann man demonstrieren mit durch Erhitzen entwässertem CuSO4 (fast weiß), welches dann blaues CuSO4 x 2aq bildet [falls Du einen gut sichtbaren Versuch dazu brauchst].

oder -extrem wirksam- mit P2O5, aus dem dann der Alkohol abdestilliert wird (erfordert wegen der Bildung von [zwar schwer-, aber doch flüchtigem] Phosphorsäure-Triester) ebenfalls eine -kleine- Kolonne.

Andere Mittel, das Wasser zu binden, sind zB Ca-Metall(Späne), Na-Metallfäden (werden eingepresst) inm Unterschuss (weil nach dem Wasser auch Alkohol damit reagiert zum Na-Alkoholat). [das darf natürlich nicht gleichzeitig mit P2O5 eingesetzt werden!]

Was man noch wissen muss: beim Kontakt mit normaler Luft geht deren Feuchtigkeit in solche Flüssigkeiten über!

Iamiam  21.01.2014, 15:28

Zu den Vorstufen:
Es gibt Alkohol aus Erdöl, der durch "Cracken" der Ketten, Abtrennen des Ethans und/oder Ethens und dessen Oxidation (Ethan anders als Ethen!) hergestellt und dann gereinigt wird.

Ein großer Anteil wird aber durch Gärung gewonnen (=>Bierherstellung, Weinherstellung, Branntweinherstellung, ist alles
=>alkoholische Gärung).
Das Prinzip nur ganz kurz:

Glucose C6H12O6 wird enzymatisch von Hefen abgebaut zu 2C2H5OH + 2CO2

Die Glucose wiederum ist entweder in Früchten vorhanden (Trauben, Zwetschgen etc)
oder ein Spaltprodukt von Stärke (zB durch in keimender Gerste enthaltene Maltase, =>Diastase) in Gerste(Bier), Kartoffeln(Kartoffelschnaps) u.v.a.m..

Auch das stärkeähnliche Inulin (nicht zu verwechseln mit Insulin!) in der Topinamburwurzel, welches aus Fructoseeinheiten besteht, kann zu Ethanol vergoren werden

0
Bevarian  21.01.2014, 16:21
@Iamiam

Noch eine Vorstufe der Aufkonzentration: das Ausfrieren! Damit haben unsere Vorfahren gearbeitet, um den Met ein wenig aufzupeppen. Wenns klt genug war, for das Wasser aus und trieb in Form von Eiskristallen in der Suppe rum. Die Kristalle konnte man rausfischen und zurück blieb ein Getränk mit bis zu 20 Vol-% bei -10°C. Je kälter es war um so stärkerr konnte man die Drinks ansetzen.
An sich das gleiche Prinzip gilt für den Eiswein...

1
Iamiam  22.01.2014, 00:55
@Bevarian

danke für die Ergänzung! Starkbier genauso, weshalb die traditionelle Starkbierzeit ausgangs des Winters ist. Da Bier als pflanzliches Lebensmittel beim Fasten zugelassen war, hatte Starkbier bei den durch Fasten ausgehungerten Menschen (und den einfachen Mönchen -die anderen haben kaum gefastet) eine besonders ausgeprägte Wirkung...
Das mit dem Eiswein hab ich freilich anders verstanden. Dachte, der Traubensaft wird an der Rebe ausgetrocknet und damit konzentrierter.

0

Durch mehrfache Destillation, teilweise mittels Spezialverfahren. http://de.wikipedia.org/wiki/Azeotroprektifikation

Nur sogenanntem "absoluten Alkohol" mit nahezu 100 % wird mittels Ätzkalk das Restwasser entzogen.

Iamiam  22.01.2014, 01:00

richtig, Ätzkalk ist das "normale"!

0