Wie genau wurden die Hoden bei Hengsten früher beklopft?

4 Antworten

Wie das ganz praktisch ausgeführt wurde weiß ich auch nicht, aber ich stelle es mir so vor:

Das Beklopfen der Hoden muss schon ziemlich rabiat erfolgt sein, sodass es Blutergüsse und Prellungen gab. Bei deren Heilung entstanden Narben, die das funktionelle Hodengewebe ersetzten und/oder die samenabführenden Kanäle verschlossen und so eine Sterilität erzeugten.

Wahrscheinlich wurden Hilfsmittel wie Stöcke dazu benutzt und aus naheliegenden Gründen musste der Hengst dazu brutal fixiert werden.

Wie pony schon sagte, heutzutage wäre das ein schwerer Fall von Tierquälerei und würde entsprechend bestraft.


Dackodil  06.12.2022, 19:40

Noch gefunden: es wurden die Samenstränge mit einem Holzhammer beklopft und so die Sterilität herbeigeführt. Die Hoden schrumpften nach dieser Behandlung.

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es ist so gemeint, wie es in dem wiki artikel steht.

und da das seit dem 18. jahrhundert niemand mehr gemacht hat, weiss auch keiner wie das geht.

ist auch müssig, sich darüber gedanken zu machen. oder wolltest du es nachmachen? das wäre ein straftatbestand.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Suppe000 
Fragesteller
 06.12.2022, 09:35

Um Gottes Willen natürlich würde ich keinem Tier soetwas antun!!!

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Wer das Prinzip der Burdizzo-Zange kennt, sollte es sich eigentlich zusammenreimen können. Eine kräftigen Quetschung des Hodensackes und der Samenstränge kann zu einer dauerhaften Schädigung der Samenstrang und Hodenarterie führen und nach 2 oder 3 Wochen ist der Hengst vermutlich unfruchtbar gewesen. Hammer und Ambos waren vielleicht die Vorläufer der Burdizzo-Zange. 😉

Nun, ein "Klopphengst" ist aber eigentlich "nur" ein Hengst, dessen Hoden nicht ganz abgestiegen sind und der deshalb schlecht kastriert werden kann. Oder man hat nicht genau hingeschaut und nur 1 Hoden weggenommen.
Diese Pferde sind aber meist gar nicht zeugungsfähig, da der Hoden in der Bauchhöhle zu warm gelagert wird.

Was das jetzt mit "Kloppen" oder "Klopfen" zu tun haben soll, keine Ahnung, habe ich so noch nie gehört ... vielleicht hat man das vor Jahrhunderten irgendwie gemacht um Hengste zeugungsunfähig und umgänglicher zu machen, weil man das normale Kastrieren noch nicht kannte/konnte?
Da gibt es ja viele Schauergeschichten ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dackodil  06.12.2022, 18:49

Seit der Mensch Haustiere hat, kennt er auch die Technik der blutigen Kastration..

Im Neolithikum (Jungsteinzeit) wurden die ersten Menschen sesshaft. Es entstanden bäuerliche Kulturen und die ersten Haustiere wurden gehalten.
Bei den Bandkeramikern sind erstmals Kastrationen von Bullen nachgewiesen.

Quelle Wikipedia

Der Vorteil einer unblutigen Kastration könnte die fehlende Infektionsgefahr sein.

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FunnyFanny  07.12.2022, 10:58
@Dackodil

... puh, da sind meine Pferde und ich aber froh, nicht zu diesen Zeiten gelebt zu haben ... ;-)

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