Warum sind reiche Eltern strenger als nicht so reiche?

7 Antworten

Das hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit der Bildungsschicht der Eltern. Wenn die gebildet sind und bettelarm, würde es aber genauso aussehen, insofern ist die These an sich schon nicht zutreffend.

Insgesamt kommt es wohl darauf an, was man sich von den Kindern erhofft oder was man von ihnen erwartet. Wenn einem halt alles egal ist außer dass die Hartz IV Bezüge pünktlich auf dem Konto landen, dann ist man vermutlich auch in der Erziehung lockerer... ist ja eh alles egal. Das gilt dann aber genauso für den wohlhabenden Manager, der ständig auf Achse ist und dem Kind halt eine Kreditkarte hinhält 'mach was du willst'. Gerade solche Kinder schlagen dann nicht selten auch komplett über die Stränge.

Andere deutsche Familien, meist die gebildete Schicht, setzt aber selbst noch strengere Regel ein zB. Freund erst ab 18 oder erst nach dem Abi oder so.

Einzelfälle, nebenbei. Ich war auf einem Gymnasium und kannte bei einigen Leuten auch den Hintergrund, da waren durchaus wohlhabende Elternhäuser mit dabei... und die durften nicht mehr oder weniger als die aus 'normalen' Elternhäusern auch.

Mein Exfreund, dessen Eltern WIRKLICH wohlhabend sind, hatte auch die Möglichkeit sich auszuprobieren. Die Eltern haben ihren Kindern auch nicht verboten einen Freund oder eine Freundin zu haben oder auf Partys zu gehen, solange sich alles im legalen Rahmen abspielt.

Und dass alle halbwegs vernünftigen Eltern nicht wollen, dass das Kind illegale Drogen konsumiert zieht sich auch durch die Gesellschaft.

Weil nicht wohlhabende Kinder in ihren Augen sich unterirdisch bewegen und sie nicht wollen, dass ihre Kinder auch auf das Niveau "sinken".

Es ist für eine Familie mit geregeltem Standart nicht schön, wenn einer kein Akademiker ist/wird.

Du willst jetzt nicht ernsthaft behaupten, dass der Otto Normal Verbraucher nicht gebildet ist? So liest sich das... Ich habe 4 unschlagbar tolle Kinder, alle erwachsen und alle gut erzogen. Zu viel Strenge brauchte ich nicht anwenden. Es gab Verbote und das stellenweise nicht zu knapp.

Es gab aber auch schon sehr viele Freiheiten. Ich bin sehr stolz auf meine Kinder, habe todsicher nicht immer alles richtig gemacht, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.


chingalena 
Fragesteller
 28.11.2022, 19:14

Ja natürlich gibts da auch Regeln aber bei einer gewissen Sorte gebildeter Eltern wird fast alles kontrolliert. Ich weiß von meiner Nachhilfeschülerin zB. dass sie nur 30 min. Fernsehen am Tag gucken durfte und nicht mal länger. Das ist schon in meinen Augen extrem streng. Und ich werfe nicht vor, dass diese Strenge immer gut ist, ist mir halt nur bei einer gewissen Sorte Akademiker aufgefallen.

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Ich bediene mich jetzt mal eines gängigen Klischees:
Wohlhabende haben eine bessere Ausbildung genossen.

Diese bessere Ausbildung führt in der Kindererziehung unter anderem dazu, dass man weiß, dass Kinder einen geschützen Rahmen und Regeln brauchen um sich richtig entfalten zu können.

Nur weil man seinem Kind nicht alles erlaubt, heißt das noch lange nicht, dass man streng ist. "Tu was du willst, mir Rille" ist ein denkbar schlechter Erziehungsansatz.

Vermutlich sozialer Druck.

Allerdings führt stark autoritäre Erziehung häufig eher zum Gegenteil.