Warum gibt es Menschen, die in einer Beziehung, sogar wenn sie schon verlobt sind und ein Kind erwarten, fremd gehen und andere für die sowas unvorstellbar ist?

7 Antworten

Weil Menschen halt heutzutage so sind.

Es gibt Verlockungen und die Gesellschaft sieht es nicht mehr so eng wie früher. Scheidung war zur Zeiten unserer Großeltern zum Teil noch verböhnt, wenn man jetzt sagt es klappt nach 10 Jahren nicht mehr, ist es keine Katastrophe, sich scheiden zulassen.

Ja, wenn man uns mit unseren allernächsten Verwandten, den Menschenaffen, vergleicht, stellt man fest, dass sich dort die Weibchen mehreren Männchen nacheinander zur Verfügung stellen. Teilweise der ganzen männlichen Affenhorde...

Bei uns geht es halt etwas gesitteter zu.

Die Affen haben aber im Gegensatz zu uns feste Zeiten zu denen sie sich paaren. Erkennbar ist das für die Männchen an einer Brunstschwellung des Hinterteils des entsprechenden Weibchens. Sie interessieren sich nur dann für die Weibchen.

Bei den Menschen ist immer Paarungszeit. Damit es für die Frauen nicht zu anstrengend wird, ist es ganz sinnvoll bei EINEM Partner zu bleiben finde ich.

kiwirakete 
Fragesteller
 24.07.2021, 20:27

Für mich ist die Vorstellung, dass man bei einem Partner bleibt sehr schwer. Bin m26 und noch JF und im Moment bin ich eh ziemlich sexfixiert, was denke ich als Mann, der noch nie Sex hatte, auch nicht geküsst oder so ganz normal ist. Bin ja in 'nem Alter wo der Trieb eigentlich ziemlich auf Höchsttouren ist, kein Wunder, dass ich da so einen starken Drang habe bald mal Sex zu haben,. Beziehung kann, aber muss nicht, ist mir weniger wichtig. Irgendwie stelle ich es mir geil vor, wenn man nicht ständig, aber schon wechselnde Partnerinnen hat. Irgendwie kommt in mir das Gefühl auf, dass ich Sex mit verschiedenen Frauen haben will. Find sogar den Gedanken nice, mal mit einer zu schlafen die vergeben ist. Meine Gedanken sind sehr ungesittet, was vielleicht auch normal ist?

Wird man da mit der Zeit reifer, wenn man nicht mehr so untervögelt ist, wie ich es zur Zeit bin?

Sind das einfach Hormone in mir, die mich gedanklich zu so einem "unreifen" Sexmonster machen?

MUSS ich über meinem Trieb / Hormonen stehen oder sollte ich das erstmal ausleben, sobald ich das erste mal Sex hatte?+

Bin mal gespannt, ob ich nach meinem ersten Mal bei der genau der Frau/Mädel mit der ich das erste Mal hatte bleiben will oder ob das dann einfach nur die Zündung für Sex mit weiteren Frauen ist.

Gibt ja auch viele Leute, die schon viel eher Sex hatten als ich, daher begleitet mich auch der Gedanke "was nachholen zu wollen", was auch vielleicht dafür sorgt, dass ich erstmal beziehungsunfähig bin?

Wie werde ich reifer?

Mir wurde gesagt, dass ich irgendwann die "richtige" finde und dann ganz anders denke werde glaub ich. Dass ich dann nicht mehr denke werde , dass es da draußen eine bessere geben könnte, was ja auch ein Gedanke ist, der mich extrem unter Druck setzt. Ich sehe Sexualität leider sehr als Konkurrenzkampf und will damit auch mein eigenes schlechtes Selbstwert-Gefühl / Selbstbewusstsein kompensieren, was schon schade ist. Hoffe das wird sich ändern, da kann ich vielleicht mehr Sport treiben, auf Hobbies achten, damit ich keine Selbstwert-Gefühl / Selbstbewusstseins Probleme mehr hab.

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Divanikima  24.07.2021, 20:41
@kiwirakete

Naja, in der Jugend ist es nun mal normal, dass die Triebe sehr stark ausgeprägt sind. Gerade bei Männern. Das hat die Natur so angelegt wegen der Arterhaltung.

Warum solltest du über deinen Hormonen/deinem Trieb stehen? Das macht keinen Sinn. Du brauchst halt eine Partnerin, das ist die ganze Kunst.

Ob du dich fest bindest oder wechselnde Partnerinnen hast, bleibt dir überlassen. Alles hat seine Vor-und Nachteile.

Wenn du untervögelt bist, gehen deine Gedanken halt mehr mit dir durch, das ist wohl auch normal.

Dieses Gefühl was nachholen zu wollen kann ich nachvollziehen in deiner Situation. Es kann aber auch ganz anders kommen und du bleibst einer Frau treu. Das weiß man vorher gar nicht. Muss man auch nicht wissen. Alles ergibt sich ganz von allein.

Ja, wie du richtig erkannt hast, ist Selbstbewusstsein und Reife sehr wichtig bei der Partnerwahl. Vom Konkurrenzkampf solltest du dich frei machen. Jeder ist ganz individuell und man sollte sich nie mit einem anderen Menschen vergleichen.

Du kannst viel für dein Selbstbewusstsein tun, indem du dir Zeit nimmst für dich, um dir deiner selbst bewusst zu werden. Lerne dich einfach Stück für Stück immer besser kennen (wie einen Freund): beobachte deine Gedanken: was denkst du so? Was gefällt dir? Was kannst du besonders gut? Wie ist dein Charakter? Was unterscheidet dich von anderen? Mit solchen Fragen solltest du dich beschäftigen. Sport und Hobbies sind auch o.k., aber noch wichtiger ist, dass du dich magst, dass du JA sagen kannst zu dir. So wirst du auch automatisch reifer. Hilfreich sind z.B. auch positive Affirmationen (youtube) oder Tagebuchschreiben...

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Es gibt unterschiedliche Hintergründe.

Mancher geht fremd, weil er Angst hat etwas zu verpassen und den emotionalen Kick + die Eroberung liebt. Während der Partner daheim bereits erobert ist und ihm langweilig wird; Mancher geht fremd, weil er impulsiv ist und zu sehr darauf vertraut, dass ihm seine Emotionen das Richtige diktieren. Und Mancher, weil er in's Verliebtsein verliebt ist und ganz schnell Feuer und Flamme.

Manche gehen aber auch fremd, weil sie Selbstzweifel haben. Und Manche, weil sie tatsächliche Zuneigung vermissen, oder der Partner sie nicht gut behandelt, ohne es zu registrieren. Bei Beiden ist meist Fremdgehen mit Liebe eine Art Flucht und Suche. Das ist dann ziemlich wahrscheinlich auch der Typ Mensch, der sich dennoch richtig schlecht dabei fühlt, weil ihm "Liebe" wichtig ist.

Während die, die rein für Sex fremdgehen, ungern ihr Gewissen belasten und tatsächlich die Gründe für ihren fixen Bedürfniserfüllungswunsch woanders suchen. Was bei reinem Sex grundsätzlich "immer" erfundene; alternative Wahrheiten sind, um es leicht zu machen.^^ Das ist dann auch der Typ Mensch, der sehr oft fremdgeht. Weil er es mit der Methode nie bereut.

Bei denen die auf keinen Fall fremdgehen, ist es so, dass sie erstens eine idealere Vorstellung von Liebe; Idealen und Werten haben. Oft sind sie auch demisexuell. Das heißt, Sex ohne Liebe oder starke emotionale Bindung ist für sie undenkbar, denn das ist für sie nicht irgendwas. Und der Partner eben auch nicht.

Manche wurden selbst auch schon betrogen und haben so sehr gelitten, dass sie es selbst nie Jemandem antun würden.

Treue Menschen sind immer Menschen, die nicht ausschließlich in ihrer eigenen Gefühlswelt; Bedürfnissen und Impulsen leben.

Was mir aber auch aufgefallen ist:

Es gibt auch einen gewissen Zusammenhang damit, ob man mit dem anderen Geschlecht befreundet sein kann und Selbiges das Selbstverständlichste der Welt ist. Der Typ Mensch, sieht mehr Menschen platonisch, als dass er auch nur ansatzweise (An-)Reize sehen würde oder könnte. Bei Frauen oder Männern die gerade häufiger mit dem entgegengesetzten Geschlecht befreundet sind, ist also fast gar kein Grund zur Eifersucht vorhanden. ...Obwohl Viele sogar fälschlicherweise gerade das in Besorgnis versetzt. Jemand, der vollkommen selbstverständlich mit dem anderen Geschlecht am besten auskommt, würde es vollkommen berechtigt nicht verstehen, wenn man ihm da Unrecht tut und würde sich mehr als missverstanden und enttäuscht fühlen. Denn der Typ Mensch legt viel Wert auf seine Loyalität. Aber Menschen, die bei'm anderen Geschlecht eher auf Anziehung setzen, würden das manchmal im Leben nicht verstehen und gehen eher von sich aus. Weil ihnen der Vergleich fehlt.

Selbstverständliche gegengeschlechtliche Freundschaften sind also ein Garant für Treue. Vor Allem wenn dieser Mensch noch nie anders ausgerichtet war.

Und:

Beruflich besonders erfolgreiche Menschen gehen häufiger fremd, weil ihnen der "Erfolgs-Trip" wichtig ist. Manchmal, wenn die Ergolgsquote gerade vorübergehend abflaut und manchmal mitten im Höhenflug.

Begehrte oder ungewöhnlich attraktive Menschen dafür eher selten. Klingt zwar erstmal unlogisch, aber zwischen beruflich erfolgreichen und und unabhängig von sowas begehrten Menschen gibt es einen wesentlichen Unterschied:

Der erste Menschenschlag hat sich seine Situation in irgendeiner Form ausgesucht und genießt das meist auch. Der Zweite hat es sich eher nicht ausgesucht und erlebt allzu oft, dass ihm Menschen aus den falschen Grunden hinterherjagen. Dass man ihn idealisiert; ihm einen Perfektionsstempel aufdrückt, dem er gar nicht gerecht werden kann oder möchte; negative Dinge hineininterpretiert; oder überhaupt nur an ihm interessiert ist, um ihn oder seine Hülle zu bekommen und nicht aus tatsächlicher Sympathie. Attraktive Menschen erleben oft, dass sie zur Projektionsfläche von irgendwas werden und fühlen sich deshalb oft allein und unverstanden. Dass sie kaum in Ruhe gelassen werden, führt außerdem dazu, dass sie genau dieses oberflächliche Interesse ablehnen und entweder davon gelangweilt sind, oder es gezielt ignorieren, weil es eigentlich nichts wert ist. Sie wollen eher mal "wirklich" gesehen und gemocht werden.

Ich habe schon viele sehr attraktive Menschen kennengelernt, die es deshalb sogar ablehnen, angeflirtet zu werden und abweisend darauf reagieren. Das wird dann oft als Arroganz ausgelegt. Dabei lehnen sie diese Art von Interesse an ihrer Hülle schlichtweg ab und suchen nach seelischen Verbindungen und einem Platz, wo sie einfach (sie selbst) sein dürfen . Und damit und dass auch da der Anreiz fehlt, sind sie meist ungewöhnlich treue Seelen, denen Schmeicheleien und Kicks egal sind. Was nicht heißen soll, dass es Andere nicht sind. Aber dort kommt es oft zu Fehleinschätzungen und paradoxerwese dem Irrgedanken, dass sie die Aufmerksamkeit brauchen würden, die sie nicht gerufen haben.

Denn auch da gilt: Das, was man am meisten kennt, sorgt garantiert nicht für einen Anreiz. Und ein Stigma erschafft erstrecht Keinen. Erst das Gegenteil von dem, was für Einen freiwillig oder unfreiwillig Normalität ist, macht einen Anreiz aus.:-)

Kurzum: Man kann nie so ganz wissen, wer untreu ist. Man darf da eigentlich immer haargenau das Unerwartete erwarten. Es ist sogar meist der Partner untreu, von dem man es bei einer Verbindung von außen auf den ersten Blick weit weniger erwartet. Und umgekehrt.

Divanikima  25.07.2021, 08:00

Das ist unglaublich umfassend und tiefgründig beschrieben. Wow!

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TheOneTraveller  26.07.2021, 10:08

Meine Freundin ging vor meiner Zeit fast 20 Jahre lang fremd, weil sie sich damit gefühlsmäßig unangreifbar gemacht/gefühlt hat, für den Fall dass irgendwann mal sie betrogen werden würde (was ihr in den 20 Jahren dann doch nie passiert ist ;) D.h. sie war zu unrecht ihren Partnern gegenüber misstrauisch🤷🏻‍♂️Jetzt leidet sie sehr darunter, was sie all den Männern angetan hat :-(

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Die Menschen sind halt unterschiedlich. Nicht ohne Grund erkennt man die Wichtigkeit von Akzeptanz der Diversität zur Zeit.

Jeder Mensch wird unterschiedlich geboren, erzogen oder durchlebt unterschiedliches. Dadurch formen sich Persönlichkeiten.

Woher ich das weiß:Recherche
kiwirakete 
Fragesteller
 24.07.2021, 12:31

Aber es gibt ja Naturgesetze. Alles was der Evolution dient ist denke ich natürlich und kann als "Naturgesetz" angesehen werden. Somit ist monogames Leben eigentlich unnatürlich und das müsste vielleicht auch jeder zgeben. Man redet sich bestimmt nur ein, dass man absolut glücklich und befriedigt ist, wenn man 30 Jahre nur mit serselben Person Sex hat.

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diderot2019  24.07.2021, 20:12
@kiwirakete

Man wird ja nicht nur durch Sex glücklich. Eine Partnerschaft, auf die man sich verlassen kann, ist doch auch etwas wert.

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Birkenpilz  24.07.2021, 20:18
@kiwirakete
Aber es gibt ja Naturgesetze. Alles was der Evolution dient ist denke ich natürlich und kann als "Naturgesetz" angesehen werden. Somit ist monogames Leben eigentlich unnatürlich

So einfach ist es nicht! Erfolg im evolutionären Sinn haben Lebewesen, die sich auf lange Sicht erfolgreich fortpflanzen - wie eben unsere Vorfahren ;-)

Es gibt Gründe für monogames Verhalten: wenn beide Elternteile zusammenarbeiten, ist der Fortpflanzungserfolg langfristig besser, weil die Kinder sicherer aufwachsen.

Es spricht aber auch evolutionär etwas fürs Fremdgehen: der Mann verteilt seine Gene und hat so besseren Fortpflanzungserfolg.

Der Mensch ist - so Daumen mal pi - zu 50% (da kann man sicher diskutieren...) monogam. Er nutzt also beide Verhaltensweisen.

Ist es nicht unnatürlich, wenn man monogam lebt? Das hat die Natur nicht so gewollt.

Die Natur will gar nichts und man sollte sich nicht auf die Natur beziehen. Es gibt aber durchaus auch Tiere, die monogam leben. Sie sind aber sicher nicht in der Mehrheit.

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Kugelflitz  24.07.2021, 20:47

Genau das kann man unterschreiben.

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