Schach Variantenberechnung Tipps?
Moin Leute, ich bin 17 Jahre alt und möchte gerne meine Variantenberechnung im Schach verbessern. Meine DWZ liegt bei 1500-1600 und mich stört, dass ich in komplexen Stellungen keine 5 Züge, sondern nur 2-3 vorausrechnen kann, was oftmals nicht reicht, um die schwierigen Aufgaben aus Taktikbüchern zu lösen,hat jemand Tipps?
Danke im Voraus!
1 Antwort
Den lernenden Schachspielern fehlen Mustererkennung von Teilstellungen, deren Schwächen und Stärken er kennt und nicht mehr einzelne Zugvarianten durchrechnen muss.
Blitzspieler, Simultanspieler, Blindspieler spielen nach solchen Mustern und so reicht ein Blick auf eine komplexe Stellung aus, um zu erkennen, wo es sich lohnt, einige Zugfolgen durchzurechnen. Das ermöglicht ihm auch, eine höhere Zugtiefe zu erreichen, weil er nicht mehr jeder Figur beachten muss sondern Figurengruppen.
Beispiele für solche Muster gibt es viele:
Bauerstrukturen (schwache Felder, Felder/Figuren, die nicht mehr durch einen Bauern gedeckt werden können),...
Läuferfianchetto ist z.B so eine Figurengruppe mit bekannten Stärken/Schwächen
Rochade-Stellungen: Figurengruppe um den König
Endspielstellungen, wo weit mehr als 4-5 Züge weit analysiert werden muss,
nur mit Turm
nur Läufer/Springer usw.
wo soll der König unterstützen
Das sind alles Muster und Strukturen, die bei Übung keine Denkarbeit mehr fordern und man kann sich auf wesentliche Zugfolgen konzentrieren und dadurch auch eine höherer Zugtiefe erreichen.
Das braucht aber einige Jahre und Spielpraxis.
Ich konnte Turnierspiele noch Monate später nachspielen, weil ich mir nicht die einzelnen Figuren gemerkt haben, sondern typische Teilstrukturen aufgebaut habe.
Das Nachspielen einer Partie aus der Erinnerung ist so eine Übung.
Danke für die ausführliche Antwort, ich werde das in Zukunft ausprobieren!