Schach Variantenberechnung Tipps?

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Den lernenden Schachspielern fehlen Mustererkennung von Teilstellungen, deren Schwächen und Stärken er kennt und nicht mehr einzelne Zugvarianten durchrechnen muss.

Blitzspieler, Simultanspieler, Blindspieler spielen nach solchen Mustern und so reicht ein Blick auf eine komplexe Stellung aus, um zu erkennen, wo es sich lohnt, einige Zugfolgen durchzurechnen. Das ermöglicht ihm auch, eine höhere Zugtiefe zu erreichen, weil er nicht mehr jeder Figur beachten muss sondern Figurengruppen.

Beispiele für solche Muster gibt es viele:

Bauerstrukturen (schwache Felder, Felder/Figuren, die nicht mehr durch einen Bauern gedeckt werden können),...

Läuferfianchetto ist z.B so eine Figurengruppe mit bekannten Stärken/Schwächen

Rochade-Stellungen: Figurengruppe um den König

Endspielstellungen, wo weit mehr als 4-5 Züge weit analysiert werden muss,
nur mit Turm
nur Läufer/Springer usw.
wo soll der König unterstützen

Das sind alles Muster und Strukturen, die bei Übung keine Denkarbeit mehr fordern und man kann sich auf wesentliche Zugfolgen konzentrieren und dadurch auch eine höherer Zugtiefe erreichen.

Das braucht aber einige Jahre und Spielpraxis.
Ich konnte Turnierspiele noch Monate später nachspielen, weil ich mir nicht die einzelnen Figuren gemerkt haben, sondern typische Teilstrukturen aufgebaut habe.
Das Nachspielen einer Partie aus der Erinnerung ist so eine Übung.


elias510 
Fragesteller
 20.11.2020, 18:57

Danke für die ausführliche Antwort, ich werde das in Zukunft ausprobieren!

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