kann man mit 18 ein kind abtreiben?

15 Antworten

  • In Deutschland hat jede Frau die freie Wahl, eine Schwangerschaft auszutragen oder abzubrechen. Diese freie Wahl sollte sie nutzen und dabei ihre Lebensziele und Lebensplanung, ihre eigenen Ansichten und Wertvorstellungen, ihre wirtschaftliche Lage und die eventuelle familiäre Zukunft und Partnerschaft berücksichtigen. Schwangerschaftsabbrüche sind immer eilig. In Deutschland gilt die strenge Fristenlösung, nach der Abbrüche nur bis zur 12. Woche nach Empfängnis erlaubt sind.
  • Ganz entscheidend ist, die Schwangerschaft unverzüglich von einem Frauenarzt bestätigen (oder ausschließen) zu lassen. Nur wenn die Schwangerschaft ärztlich festgestellt ist, hat es Zweck, weiter darüber nachzudenken. Du kannst jederzeit ohne Termin als Notfall zu einem Frauenarzt gehen und kommst mit Sicherheit ran, wenn Du sagst, dass Du ungewollt schwanger bist.
  • Falls Du wirklich schwanger bist, solltest Du Dir UNVERZÜGLICH einen Termin für eine dringliche SCHWANGERSCHAFTSKONFLIKTBERATUNG geben lassen. ProFamilia berät neutral, professionell und umfassend. Auf profamilia.de findest Du rechts-oben "Angebote vor Ort" und kannst dort eine nahegelegene Filiale kontaktieren. Nach der Beratung hast Du immer noch ALLE Optionen und kannst Dich fundiert entscheiden.
  • Persönlich rate ich meistens dazu, eine ungewollte Teenager-Schwangerschaft abzubrechen und Dir nicht das ganze weitere Leben zu verpfuschen. Lass Dir von den Moralaposteln und Gutmenschen nicht Deine eigenes Leben zerreden. Sei Dir bewusst, welche weitreichenden Konsequenzen eine so junge Schwangerschaft für Dein gesamtes Leben in fast allen Aspekten haben wird.
hertajess  19.11.2015, 05:49

Nun, wenn Du im Geschichtsunterricht aufgepasst hättest wüsstest Du dass es noch gar nicht so lange her ist dass Frauen in diesem Alter selbstverständlich schon Mutter waren. 

Und würdest Du Dich in den Unterstützungsangeboten, bezüglich der rechtlichen Hilfen auskennen wüsstest Du dass eine Schwangerschaft in diesem Alter das Gegenteil von "das ganze weitere Leben verpfuschen" darstellt. Denn ist die Mutter mal 35, also in jenem Alter wo noch mal kräftig Gas gegeben werden muss im Beruf um an die Spitze zu gelangen, ist das Kind durchaus alt genug um damit gut umgehen zu können. Vorausgesetzt natürlich die Mutter wurde von der Gesellschaft bis dahin nicht falsch informiert und auch sonst im Stich gelassen und massiv unter Druck gesetzt um einen in Mode gekommenen Abbruch durchzuführen. Sehr viele Lebensläufe von Frauen die mit Mitte 30 dann endlich schwanger werden bestätigen meine Ausführungen. 

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Kajjo  20.11.2015, 00:28
@hertajess

Du magst dich wundern, aber ich habe aufgepasst und stimme dir sogar zu, dass Frauen in früheren Zeiten ohne Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln noch sehr viel jünger Mutter wurden. Es ist ein Segen, dass dies nicht mehr so ist, und ich kann keinerlei Grund erkennen, wieso die Tatsache, dass Schwangerschaften früher noch häufiger ungewollt eintraten in irgendeiner Form ein Argument dafür wäre, die freie Wahl, die man  heute hat, nicht zu nutzen.

Die Unterstützungsangebote überschätzt du gewaltig. Letztlich ist es die Mutter, die monatelang mit Schlafdefizit ihren Säugling betreut, bei jeder Krankheit zuhause bleibt, Schule/Ausbildung/Studium/Beruf in der Priorität herunterstufen muss, ihr Freizeitverhalten grundlegend verändern muss und als gegebenenfalls alleinerziehende Mutter drastische Schwierigkeiten hat, wieder eine dauerhafte Partnerschaft einzugehen. Weder die materiellen noch die idellen Hilfe sind wirklich der Rede wert. Am besten helfen noch die Großmütter, wenn sie dies denn wollen und können. 

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass ungewollte Schwangerschaften bei einem Teenager fast immer das Leben verpfuschen und sie lieber die freie Wahl nutzen sollten, eine ungewollte Schwangerschaft abzubrechen -- wohlgemerkt, wenn sie ungewollt ist.

Ich habe gar kein Problem damit, dass du dazu eine andere Meinung hast und die Vielfalt der Meinungen und Wertvorstellungen bereichert ja nicht nur GuteFrage.net, sondern auch die Gesellschaft insgesamt. Jede ungewollt schwangere Frau sollte sich umfassend informieren und dann eine durchdachte Entscheidung treffen.

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Man kann ich jedem Alter abtreiben unter 2 Vorraussetzungen! 1. Es muss in einem bestimmten Zeitraum liegen,indem du abtreibst,sprich man kann nicht erst nach dem 7 Monat abtreiben zum Beispiel. 2. Man muss 18 sein um von sich aus allein sagen zu können,JA ich will abtreiben.Wenn du unter 18 bist brauchst du natürlich die 100% Einverstandnis des Partners und der Eltern. An ihrer Stelle würde ich aber zu einer Beratungsstelle gehen.Die geben meistens mehr Informationen mit!

schokocrossie91  19.11.2015, 01:09

Auch unter 18 braucht man ganz sicher nicht die Einverständnis des Partners, die braucht man gar nicht, und auch nicht dir der Eltern.

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isebise50  20.11.2015, 00:20

Grundsätzlich darf eine Minderjährige nur dann alleine über einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, wenn sie den nötigen "Reifegrad" besitzt, eine solche Entscheidung zu überblicken und zu verantworten. Ob die Minderjährige einsichts-und urteilsfähig ist, muss die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt entscheiden. Das Einverständnis des Partners (ob verheiratet oder ledig) ist in keinem Fall erforderlich.

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Sie soll sofort einen Termin mit der örtlichen Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle machen. Dort kann sie alles besprechen mit einer einfühlsamen Beraterin. Für eine Abtreibung wäre diese Beratung auch von Gesetzes wegen eine Voraussetzung.

Sie muss vom Arzt die Schwangerschaft feststellen lassen, zu einer Beratungsstelle gehen (nicht der Arzt), sich einen Beratungsschein geben lassen, 3 Tage Bedenkzeit in Anspruch nehmen und kann dann einen Abbruch vornehmen lassen.

Und das ist völlig unabhängig vom Alter, das geht mit 14, 18 oder 48. und natürlich auch jedem Alter davor, dazwischen und danach 8davor wäre traurig aber egal).

Das einzige, was dem igendwann einen Strich durch die Rechnung macht, ist die Zeit. Ein Abbruch geht nur bis zur 12. Woche nach Empfängnis (14. SSW) oder darüber mit medizinischer Indikation (Kind nicht lebensfähig oder lebensbedrohliche Schwangerschaft für die Mutter)

https://forum.sexualaufklaerung.de/index.php?docid=1031

Da findest Du alle nötigen Informationen. Wenn sie sich noch anonym beraten lassen will kann sie auch in die Suchmaske des Browsers nummergegenkummer eingeben. Die hochkompetenten Menschen welche dort erreichbar sind kennen sicherlich noch andere Unterstützungen falls sich die werdenden Mutter doch für ihr Kind entscheidet. 

Der Schreck ist nachvollziehbar. Ich hörte allerdings schon häufiger dass gerade die jungen Mütter ihre Entscheidung das Kind auszutragen keinen Tag bereut haben. Entgegen vorherrschender Mode. Denn tatsächlich wird dadurch keine Karriere versaut oder gefährdet. Manche Rechte wurden für solche Fälle neu geschaffen, andere entsprechend verändert. Optimal ist die jetzige Rechtslage noch nicht aber immerhin so weit akzeptabel dass dem Einwand, die ganze berufliche Zukunft würde aufs Spiel gesetzt, der Boden unter den Füßen entzogen wurde.