Angefaucht werden wegen Glauben?

17 Antworten

Wenn du andere Menschen verurteilst, solltest du damit rechnen, dass diese das nicht toll finden und dir entsprechend Gegenwind geben. Eigentlich sehr einfach zu verstehen.

Natürlich darfst du deine Meinung sagen, tust du offensichtlich ja auch, aber andere dürfen auch ihre Meinung sagen und deine Meinung kritisieren. Das ist echte Meinungsfreiheit.

Zum Thema "Hinweise": Mit einer Aussage wie "X und X ist eine Sünde und man solle es besser nicht tun" kritisierst und bewertest du das Verhalten eines anderen Menschen. Durch die Bewertung "X ist eine Sünde" urteilst du über das Verhalten der Person und sagst (anders formuliert) "deine Handlung ist schlecht", was einer Verurteilung gleichkommt. Deine "Hinweise" sind also sehr wohl verurteilend.

Die Aufregung/Aggressivität kommt daher, dass du die Menschen mit deiner christlich-fundamentalistischen "Parallelwelt" konfrontierst und Menschen verurteilst, die sich (vermutlich) ziemlich normal verhalten.

Stell dir vor, du hast ein Hobby, was du magst, was dich interessiert und was für dich total Sinn macht. Dann kommt jemand an und urteilt: "Boa, ich finde das nicht gut, würde das ja nicht machen, warum machst du nicht was anderes..." und egal was du sagst, dein Gegenüber bleibt bei der ablehnenden Haltung. DAS ist echt heftig und super unangenehm, weil es deine Realität und Wahrnehmung komplett infrage stellt. Ich war schon mal in so einer Situation und mich hat das total aufgeregt, weil ich konnte sagen, was ich wollte, mein Gegenüber hat mich nicht verstanden und mir am Ende im Prinzip geraten, meine Aktivität einzustellen (obwohl sie für mich sinnvoll war).

Hallo WegZumLicht,

Ich denke es ist eine Sache diese Werte zu haben und dafür einzustehen, was fast jeder von uns sicherlich nachvollziehen kann.

Anderen jedoch zu sagen was richtig und falsch ist, geht über die eigene Selbstbestimmtheit hinaus. Wenn jemand nicht direkt danach fragt, dann brauchen wir auch nicht zu erinnern oder aufmerksam zu machen, denn das greifen andere als persönlichen Angriff auf. Wenn jemand zu dir kommen würde und zu dir sagen würde "Gott existiert nicht", würdest du sicherlich auch defensiv reagieren, weil es gegen dein persönliches Weltbild geht.

Mach dich Stark für deine Werte, glaube and den Weg der mit dir resoniert und sehe davon ab anderen die nicht willig sind, Ratschläge zu geben. In der Geschichte ist das teilweise stark ausgeartet...

Als Psychologe habe ich das auch lange getan und erfahren das es das beste ist, einfach Leute in ihrer eigenen Entwicklung nicht zu stören. Wenn sie bereit sind für eine weitere Sicht, dann stehe ich gerne bereit, ansonsten fokussiere ich mich auf meine eigene Entwicklung.

Grüße,
Marcel

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – M.Sc. Klinische Psychologie
Lamanini  09.12.2023, 00:53
Ich denke es ist eine Sache diese Werte zu haben und dafür einzustehen, was jeder von uns sicherlich nachvollziehen kann.

Nein. Ich kann es nicht nachvollziehen, mit extremen religiösen Ansichten Homophobie und Transphobie zu rechtfertigen.

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Warum darf man nicht sich gegen sexuelle unmoral lautstark machen? Weil bei diesem Thema werden die Leute am meisten defensiv.

Was Du beklagst ist keine Defensivität.

Das ist offene, agrressive Opposition.

Die geht auch immer ganz schnell weg vom eigentlichen Thema.

in einer Diskussion zu Glaube und Homosexualität kommt immer ganz schnell der Vorwurf die Bibel spräche sich ja auch für Sklaverei aus.

Das ist sog. Whataboutism. Und der kommt nicht zufällig. Das ist eine Strategie.

Also entweder Du diskutierst nicht mehr, oder lernst auf diese Strategie zu reagieren.

Im Gegensatz zu "Denen" sollte man einfach authentisch und ehrlich sein. Gleichzeitig aufgezwungene Pfade einer Diskussion mit einem völlig unwilligen und verbohrten Diskussionspartner abbrechen können, bevor man zermürbt ist.

Es bringt nichts mit aggressiven Atheisten zu diskutieren.

Bewahre Dir Deine Kraft besser für Deinen persönlichen Glauben.

Sünder sind wir alle. Ich bin auch nicht besser als ein Schwuler der Orgien feiert.

Der Unterschied ist die Umkehr und Reue.

Solange die nicht beim Gegenüber erahnbar ist, sind Diskussionen eher ein Abzug persönlicher Kraft.

Und Kraft gehört zu den Kardinaltugenden.

Diese Zeiten sind keine Zeiten für apostolische Tätigkeit im Westen.

Der Versuch führt eher zur Opposition. Glaube an Gott, aber versuche nicht zu missionieren.

So ätzend uns die Kommentare der Atheisten sind, so ätzend sind Versuche der Missionierung für diese.

Deine Meinung dazu darfst und solltest Du dennoch sagen.

Wir leben im Zeitalter der Beliebigkeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
Mayahuel  09.12.2023, 04:46
Das ist sog. Whataboutism.

Nö.

Bei Whataboutism würde man auf das eigentliche Thema nicht eingehen, was ich aber mache.

Religiöse Homophobie basiert auf »es ist wider den Willen der Götter«. Da das ein irrationales Argument ist, lässt sich dagegen auch nicht diskutieren. Bei guten Argumenten könnte ich vernünftig diskutieren, aber wo nix ist halt nix ist.

Auch das »es ist wider die Natur« ist ein religiöses Argument, da nur Religionen in der Natur eine Schöpfung oder ein Bewusstsein sehen.

So schau ich mir halt an, was sonst noch der Wille der Götter ist. Und laut Bibel und Koran sind sie nicht gegen Sklaverei.

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Was denn nun... Werden sie "defensiv" oder "aggressiv"?

Findest du dich nicht selber ein wenig anmaßend, darüber zu urteilen, ob andere etwas vermeintlich richtig oder falsch machen...?