Ich antworte auf die Frage: Aikido gut gegen Schlägerei um sich zu verteidigen. Aikido ist toll. Aikido macht Sinn.

Aber: Sich gegen jmd erfolgreich zu verteidigen, gegen einen Schläger, der dich wirklich zusammenschlagen will, sehe ich schwarz für JEDEN, ganz gleich welchen Dan er besitzt, (unter Voraussetzung er betreibt wirklich nur Aikido).

Es ist schlichtweg anmaßend wahrscheinlich viel mehr Einbildung zu glauben in einem solchen Szenario bestehen zu können. Frei nach dem Motto: Irgenwas wirds schon bringen... ich übe schließlich 2 mal die Woche.

Schritte tai-sabaki, distanz ma-ai gegen jmd, der seine Fäusste erst wieder runter nimmt, wenn du blutend am Boden liegen würdest (bewußt brutal geschrieben)??

In einer echten Schlägerei, ist Technik des Aikidos wirkungslos, wenn nicht gar kontraproduktiv zu den normalen reflexen des Menschen, der eher noch versuchen würde zurückzuschlagen... meinetwegen zurück zu boxen. Oder ist nun etwa Irimi nage der Schlüssel?!

Warum? Schonmal versucht einen Schlag, der in deinem Gesicht wie eine Bombe einschlagen soll, zu fangen oder auszuweichen? Und der sofort folgende 2,3,4te Schlag bis das Ziel, dein Gesicht getroffen ist?

Ich versuche nicht, Aikido schlecht zu machen, doch Effektivität...gegen einen echten Agressor, so etwas kennt Aikido nicht. Keine Praxis im Sparring, bedeutet für jede Form der vermeintlichen Selbstverteidigung KEINE VORTEILE DURCH DIESE zu erlangen, DENN ER KENNT ES NICHT.

Es sollten doch alle wissen, das es nicht entscheidend ist DAS GEÜBT wird, sondern WAS GEÜBT wird.

Hat ein Aikidoka Erfahrung zb allein nur mit dem Adrenalin = der Gegner beleidigt dich aufs Übelste , macht dir klar das er dich jetzt zerfetzen wird, du spürst seine entschlossene Agrression dich jetzt zu verletzen, dir richtig weh zu tun, diese eine Sekunde bevor es richtig abgeht... eben das übliche einer Schlägerei. Bist du jetzt noch suverän, kennst du das so aus deinem Training?

Hast du also wirklich mal das Problem in eine solche Situation zu geraten- und du betreibst Aikido, so geb ich dir und jedem anderen den Rat : Renn weg, oder stell dich, weil du A: deiner überlegenen Körpermasse traust, bzw weil dein Agressionspegel genauso hoch ist wie seiner und du es heute eben drauf ankommen lassen willst.

Ich kenne einige Aikidotrainer 3. - 6 Dan, habs auch n paar Jahre, glaub bis zum 2ten Kyu gemacht, doch hatte ich stehts das Bewußtsein, das dies mir NICHT zur Verteidigung verhilft. (Ich bin sehr sportlich u man war überrascht das mir gar die weiche und flüssige Umsetzung der Techniken schnell gelang, Körpergefühl etc)

Denn: Ich kenne genauso ein paar Schläger und ich sage euch das keiner der Trainer mit Aikido sich verteidigen könnten, gegen das was da an Aggression und schweren Schlägen zu parrieren gewesen wär.Da hätte keiner auch nur halbwegs heil wieder rausgefunden.

Ich finde das sollte man so deutlich aussprechen können. Aikido eine Kampfkunst, wobei die Betonung eindeutig auf Kunst und nicht auf Kampf liegt.

Eines der besten Selbstverteidigungen ist ohne Frage das Krav Maga. Du hast Muggging, dh echte Szenarien in denen Trainer mit Schutzausrüstung in Vollkontakt dich wie auf der Straße anpöbeln, ehe sie den Kampf mit dir suchen, mit Aufzeichnung und Auswertung des Übenden im Anschluß... Schlägereien werden da durch effektive Techniken in den ersten paar Sekunden entschieden, Sonderkommandos lassen sich dort unter anderem Ausbilden... ich denke das sagt alles.

Und doch muß ich sagen, das ist nichts für mich, denn... ich habe den Spirit von Aikido verinnerlicht, soll heißen, ehe ich mich eines solch agrressiven Training unterziehe, vertraue ich lieber auf meine Unvollkommenheit und laß einfach beides bleiben.

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