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Unterschiedliche emotionale Natur: ich bin eher der reservierte, "typisch männliche" und ruhige typ welcher in der regel alles tut um seine emotionen kontrolliert rauszulassen da ich der meinung bin das es normalerweise besser ist sachlich + unvoreingenommen zu diskutieren. Sie dagegen ist da ganz anders (man könnte sagen "typisch weiblich" und emotional) und lässt ihre emotionen impulsiv und ungefiltert raus. Das führt natürlich sehr schnell und oft zu intensiven Konflikten was besonders mir schwer fällt der sehr harmoniebegerend ist und in der Vergangenheit Konflikten auch gern aus dem weg ging (während der Beziehung hab ich mich da auch schon mehr in Richtung meinen eigenen mann zu stehen entwickelt und nicht so schnell nachzugeben aber ich habe noch immer oft den Drang in diese Richtung zu gehen).
Ein großer Punkt ist bei unseren konflikten auch die art wie wir kommunizieren. Sie legt sehr darauf wert sachen bedacht + passend zu formulieren und mit passender Betonung das die andere Person die Situation genau abschätzen kann. Ich bin wiederrum jemand der am liebsten ganz offen + direkt kommuniziert, denn wenn ich darauf achte niemanden emotional zu verägern fühle ich mich oft als würde ich die Grundbotschaft meiner worte verfälschen. Des weiteren bin ich jemand der gerne alles möglichst genau explizit gesagt bekommt und auch gerne mal eine frage zu viel als zu wenig stellt. Sie dagegen hasst es "unnötige fragen" gestellt zu bekommen und wenn ich etwas einfach akustisch nicht verstanden habe wird sie auch immer schnell wütend das ich nicht zuhöre bzw nicht kommuniziere in dem Stil wie sie es gern hätte. Somit werden nahezu alle unserer konflikte durch eine aktion von mir ausgelöst das ich etwas tat was ihr nicht passte.
Schwindende visuelle Anziehung + interessantheit anderer Frauen für mich: Anfangs war der Sex bei uns wirklich außergewöhnlich was sich auch lange hielt. Aber besonders in letzter Zeit ist die körperliche Anziehung zumindest von mir aus für sie auch gesunken. Die gründe hierfür sind meiner Meinung nach auch alles Sachen die sie ändern könnte - zum Einen das sie sich nicht mehr so regelmäßig rasiert auch mangels zeit(beine und Intimzone) und zum anderen das ihr körperliches Selbstbewusstsein in letzter zeit durchgehend gesunken ist (besonders Oberschenkelbreite und Gewicht) obwohl ich ihr immer zuredete + versuchte sie aufzubauen so gut ich kann da ich diese Aspekte an ihr noch nie negativ sah. Dieses ständige aufregen darüber signalisiert mir nämlich ein mangelndes Selbstbewusstsein was ich bei einer frau schon gern gut ausgeprägt hätte. Ich glaube übrigens auch das sie sich sexuell nicht mehr so erfüllt fühlt wie anfangs da sie zum einen nicht mehr so viel Lust hat wie früher (und so meine regelmäßigen Annäherungen weniger Anklang finden) und sie z.b. auch einmal erwähnte das wir für sie nicht mehr so oft sexuelle Positionen oder Sachen machen die ihr gefallen (habe seitdem auch schon versucht das umzusetzen aber um Ergebnisse sehen zu können bräuchte es wohl noch Zeit). Erwähnenswert ist auch das ich da ich seit meinem Studienabschluss und der Vollzeit Arbeit deutlich mehr wieder draußen und unterwegs war wodurch ich natürlich auch mehr andere Frauen sehe. Ich habe dann auch öfters gemerkt das ich diese anderen Frauen vermehrt auch attraktiv finde und mit dem Gedanken spiele eine davon zu daten. Diese Lust ist wahrscheinlich auch natürlich (besonders für Männer) aber ich habe sie eben besonders vermehrt gemerkt wenn unsere Beziehung nicht so gut lief.
Freundinnen von mir + Eifersucht und gefühlt weniger Freiheit: Eifersucht ist ein weiterer Punkt wo wir uns unterscheiden da besonders sie es mehr zu spüren scheint als ich. Anfangs empfand ich sie in dem punkt als sehr entspannt aber mit der Zeit wurde ihre Eifersucht dann immer stärker zu spüren. Dies ist sicher auch darauf zurückzuführen das ich vor ihr einen hauptsächlich männlichen Freundeskreis hatte aber inzwischen durch feiern und uni es relativ ausgeglichen wurde in Puncto Geschlechter. Wenn ich nun mit diesen weiblichen Freunden manchmal was unternehme will ist sie oft sehr skeptisch und hätte immer gern das ich stattdessen etwas mit meinen männlichen Freunden mache. Da ich allerdings noch nie aktiv mit einer Freundin mehr hatte kann ich das schwer nachvollziehen und merke immer innerlich einen Trotz dann erst recht mit ihnen etwas zu unternehmen. Ich fühle mich generell im letzten Jahr öfters von ihr eingeengt nicht nur darin das sie vermehrt versucht zu beeinflussen mit welchen von meinen freunden ich was unternehme. Sie ist generell eine Person die sich viele Sorgen macht und deswegen auch immer will das ich ihr schreibe wenn ich wo anders ohne sie hingehe (z. B. Beim feiern) da sie es von zuhause immer so kannte (ich kenne das eher nur limitiert von meiner familie also das man einfach einmal bescheid gibt wo man den abend verbringen wird z. B.). Denn wenn ich mit leuten unterwegs bin will ich mich eher denen widmen anstatt laufend daran denken zu müssen meine Freundin zu informieren wo ich gerade bin.
Ein weiterer Punkt bei Gemeinschaften ist für mich das sie mich für mein Gefühl nicht immer respektvoll behandelt zu werden von ihr vor anderen Leuten. Ein Beispiel ist etwa wenn ich vor größeren Gruppen etwas mache das sie nervt spricht sie es meist vor allen anderen direkt an anstatt mich beiseite zu ziehen und es mir so zu sagen. Ich fühle mich so oft bloßgestellt und wenn ich sie darauf anspreche meint sie das es für sie nötig ist anderen zu signalisieren (speziell ihren engeren Freunden) das sie nicht immer duldet wenn ich regelmäßig etwas mache das sie nervt. Ich hingegen finde es wichtig dem Partner vor anderen den Rücken zu decken und bin gerne bereit das für sie auch zu machen auch einfach das sie vor anderen gut dasteht - und wirkliche Probleme sollten finde ich unter 4 Augen beredet werden.
Bezug zum Geld: Sie ist in durchschnittlichen Mittelklasse Verhältnissen aufgewachsen wogegen ich und meine Familie wahrscheinlich als wohlhabender gelte für die meisten. An sich ist mir das nicht wichtig wie auch Geld selbst, aber für sie und ihre seit etwa 7 Jahren geschiedene und alleinerziehende Mutter ist es ein großes Thema. Zum Einen hat sie wie ihre Mutter ebenso die Art regelmäßig sich über Geldmangel aufzuregen, da sie im Gegensatz zu mir der nie wirkliche Geldsorgen hatte, immer ein Auge darauf haben muss laut den eigenen Aussagen. Für mich ist es kein Problem in der Beziehung finanziell mehr zu übernehmen als sie aber trotzdem haben wir darüber oft Diskussionen da sie mich auch gerne mehr einladen würde bei z.b. Urlauben es aber nicht kann. Ich habe hier auch auch schon öfters bemerkt das ihre Mutter Vorurteile mir gegenüber hat weil ich mehr besitze als sie und mir ist gleichzeitig bewusst das es bei dem Aspekt wohl immer eine Imbalance zwischen uns geben wird und so auch einen Konfliktpunkt.
Tut mir leid falls der Post etwas lang wurde aber ich wollte möglichst viel Kontext liefern um euch einen Einblick zu geben. Wir haben alle der hier erwähnten Punkte schon öfters gemeinsam diskutiert und auch durchaus schon Kompromisse gemacht wodurch die Probleme vermindert wurden aber die Grundursachen bestehen noch immer.
Da sie auch öfters geäußert hat das ich ihr in letzter zeit zu wenig ihrer gewünschten Qualitäten zeige, sind wir über die Zukunft unserer Beziehung am überlegen. Ein gutes Beispiel für etwas das ihr fehlt wäre mehr Zeit + Nähe zu mir in Form von regelmäßigeren Treffen. Momentan ist es nämlich so das wir beide noch bei unseren Eltern wohnen und somit durch die Distanz und viel Arbeitsauslastung uns nur 1x wöchentlich sehen. Ich finde das prinzipiell nicht nur negativ das es uns auch mehr Möglichkeiten gibt uns aufeinander zu freuen + die Beziehung interessant hält. Sie ist generell auch anhänglich was mich schon öfters forderte.
Der nächste Schritt in unserer Beziehung wäre somit das wir wenn ich demnächst ausziehe Anfang nächsten Jahres, immer einen Teil der Woche zusammen zu wohnen um hier auch unsere Kompatibilität zu testen (denn wir wollten absichtlich noch nicht offiziell zusammen wohnen aufgrund von Zweifeln der Kompatibilität). Und wichtig zu erwähnen ist natürlich auch das es viele positive Aspekte an unserer Beziehung gibt. Sie ist neben meiner engsten Familie die Person der ich am meisten vertraue und hat wahrscheinlich die meiste Empathie von allen Leuten die ich kenne. Wir haben bisher schon viel zusammen erlebt und ich kann immer auf sie zählen wenn mich etwas beschäftigt.
Nun könnt ihr mir gerne eure Meinung mal schreiben. Wir haben untereinander auch schon durchaus darüber diskutiert wie eine Trennung wäre oder ob es eine gute Option wäre eine vorübergehende Pause einzulegen mit Option Andere währenddessen zu daten. (Dies wäre auch meine bevorzugte Option wenn es dazu kommt) Allerdings will ich nur in diese Richtung überlegen falls es mit dem zusammen wohnen Anfang nächstes Jahr wirklich nicht klappt.
Jedenfalls danke fürs lesen und wenn ihr Ratschläge für die Zukunft für uns habt oder jegliche Rückfragen immer gern kommentieren. :)