"DVM" heißt "Diplom Veterinärmediziner" und wurde in der DDR nach der Hochschulreform in den siebziger Jahren vergeben. Ziel der Hochschulreform war unter anderem das Gleichstellen medizinischer Abschlüsse mit den technischen Abschlüssen. Während bei technischen Abschlüssen eines Hochschul- oder Universitätsstudiums ein Ingenieurtitel und nach dem Schreiben einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit ein Diplom dazu vergeben wurde, war der Abschluss eines Medizinstudiums mit wissenschaftlicher Abschlussarbeit mit der Vergabe des Doktortitels verbunden. Für einen Doktortitel in anderen Fachrichtungen musste erst eine zweite wissenschaftliche Arbeit und etliche Fachveröffentlichungen nachgewiesen werden. Dieser Sonderstatus der Medizin- und Veterinärmedizinausbildung sollte aufgehoben werden. Nach der Hochschulreform und bis 1989 schloss also der Student der Medizin und Veterinärmedizin sein Studium mit dem Titel "Arzt" oder "Tierarzt" ab, und wenn er eine wissenschaftliche Arbeit zum Abschluss gebracht hatte wurde ihm ein Diplom verliehen und er war "Diplom Veterinärmediziner", abgekürzt DVM. Deshalb taucht diese Bezeichnung nur bei den Praxisschildern einer bestimmten Altersgruppe auf. Für den Titel "Dr." war eine zweite wissenschaftliche Arbeit nötig, die unter Praxisbedingungen meist schwer zu schaffen war.

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