Ach ja dass bekannte Argument mit dem "Fachkräftmangel"
Ich studiere Volkswirtschaft im Master und kann dir sagen dass es den "großen Fachkräftmangel" so nicht gibt:
Gucken wir einfach mal auf die Statistik der Agentur für Arbeit:
https://www.arbeitsagentur.de/datei/arbeitsmarktbericht-august-2024_ba050206.pdf
Aktuell (August 24) haben wir :
485.000 Menschen in Kurzarbeit (Tendenz steigend)
2,87 Mio Arbeitslose (Tendenz steigend)
3,6 Mio Unterschäftigte: (Tendenz steigend)
Dazu zählen NICHT (!): Kranke, Menschen in Umschulungen, Migranten ohne Arbeitserlaubnis, Menschen Ü58.
Den gegenüber stehen: 699.000 offene Stellen (Tendenz fallend)
Rein statistisch kommt mindestens 4 Arbeitslose auf eine offene Stelle.
Übrigens ist die Arbeitslosigkeit um fast 600K seit Mai 2022 gestiegen.
Du siehst den Fachkräftemangel gibt es also nicht. Sagt übrigens auch das IAB (Forschungsinstitut für der Agentur für Arbeit).
Ökonomisch wäre es übrigens so, dass bei echten Fachkräftemangel die Löhne sehr schnell steigen würden (wie z.B. bei Deutschland in den 50er und 60 er Jahren). Aber komischerweise stagnieren die Reallöhne in Deutschland seit Jahren.
Nach Fachkräftemangel sieht es also auch hier nicht aus.
Woher als dass Argument des soo großen Fachkräftemangel:
Das Argument wird zum einen immer wieder von Arbeitgebern verwendet um Verlagerungen in Niedriglohnländer zurechtfertigen. " Wir würden echt gerne in Deutschland bleiben aber leider fehlen uns hier die Fachkräfte ,daher müssen wir leider das neue Werk in China errichten etc.
Oder von Politikern um weitere Sozialleistungen zu kürzen, nach den Motto: "die Arbeitslosen sind soo faul, wir müssen denen dringend das Bürgeld kürzen" etc. oder um weitere Migration zu rechtfertigen a la "wir brauchen ganz dringend mehr Menschen in unseren Land."
Wenn also mal wieder wer das Argument des "Fachkräftemangel" bringt, zeige Ihm die Zahlen und Frage ihn wieso dann die Reallöhne in Deutschland nicht steigen.