Naja, ich weiß nicht, ob der Fragesteller damit so viel anfangen kann. Schön einmal den Claimcheck nach ein paar Worten wie "himmlisch" oder "Paradies" zu befragen kann's ja wohl nicht sein...

@ImTheOne Was meinst Du denn mit "religiösen Mitteln"? Und mit "Nur Bilder und Text" – keine TV- oder Kino-Spots?

Anyway: Werbung mit Nonnen und Priestern und Mönchen gab's immer wieder. Hat damals in den 60ern mit dem legendären Plakat mit den drei Nonnen für Afri-Cola begonnen (Foto von Charles Wilp) und geht bis heute wo irgendwelche Mönche für Tiefkühlpizza (ich glaube Wagner) herhalten müssen. Ansonsten kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass Werber das Thema "klerikale Werbung" lieber umschiffen, weil's immer mal wieder Ärger geben kann. Mir persönlich ist es mal passiert, dass ich Produkte (ich nenne nichts Näheres) nach indischen Gottheiten benannt habe und sich der Kunde dafür entschuldigen musste. Ganz schön peinlich. Wenn man nicht aufpasst, kann's da schnell Mecker von irgendwelchen Glaubensgemeinschaften geben, die sich auf den Schlips getreten fühlen. Ne Website, wo jemand alle Anzeigen, auf denen Götter, Priester, Nonnen, der liebe Jesus oder wasweißich zusammengetragen hat, wirst Du kaum finden, denke ich. Wofür brauchste das denn?

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Als jemand, der seit 15 Jahren sein Geld damit verdient Werbung zu machen und auch schon einen ganzen Haufen TV-Spots geschrieben hat, kann ich Dir sagen, dass ein Spot (von Ausnahmen immer abgesehen) meist aus der "Story" und dem "Abbinder" besteht. Die Story schafft Aufmerksamkeit. Abgesehen von "Direct Response Spots (Klingeltöne usw) hat übrigens kaum ein Spot den Anspruch direkt Nachfrage zu wecken. Kein Werbetreibender erwartet, dass Menschen loslaufen und ein Produkt kaufen, nur weil sie einmal einen Spot gesehen haben. So blauäugig ist kein Mensch. Die Wirkung setzt meist erst am POS (Point of sale) ein. Meinetwegen hast Du vor Waschmittel zu kaufen, weißt aber noch nicht welches. Du gehst in einen Supermarkt, stehst vor dem Regal und dann hast Du, meist ohne dass Du Dich bewusst erinnerst, eine positive Assoziation mit einem bestimmten Mittel. Irgendwie wirkt es freundlich und vertrauenserweckend. Darum kaufst Du es. Und genau DA liegt die Werbewirkung. So, der Abbinder ist Logo, Packshot, Claim. Ganz einfach. Außerdem gibt es für bestimmte Produktgruppen immer wiederkehrende Stilelemente, die sich über die Jahre als wirksam erwiesen haben. Einige Beispiele, die Du in vielen Spots wieder erkennen wirst: – Autos müssen fahren. Gern mit auffliegenden Blättern oder Ähnlichem. Das zeigt Dynamik, Fahrfreude, Straßenlage usw. – Food-Spots enden häufig mit "Fressen im sozialen Verbund" wie wir das nennen. Das heißt irgendein Familienfest, Freundinnen usw. Keiner isst gern allein. – Bei Schoko-Riegeln wird fast immer der Aufbau gezeigt. Da fliegen Waffeln umher, da läuft Karamellcreme, Erdnüsse rieseln drüber, was weiß ich. – Hygieneprodukte brauchen oft eine Wirkerklärung. Da wird mithilfe irgendwelcher Symboliken oder Umschreibungen das Prinzip der Wirksamkeit erklärt. Und übrigens: Sowas wie "Sauerstoffaktivkügelchen" oder Ähnliches denken sich meist nicht die Unternehmen aus, sondern die Werber. Also, ich an Deiner Stelle würde Spots für ähnliche Produkte miteinander vergleichen. Da erkennst Du am Einfachsten irgendwelche Parallelen. (Schoko-Riegel, Käse, Parfum, Damenhygiene sind besser als Telekommunikation, Finanzdienstleistung, Auto) So, Schluss jetzt, ich muss jetzt Spots für Pizza schreiben! Hau rein!

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