Die Frage nach Allahs angeblicher Sohnschaft kann aus meiner Perspektive und meinem Wissen über den Islam nur als Ausdruck eines grundlegenden Missverständnisses betrachtet werden.
Im Koran wird Allah dafür gepriesen, keinen Sohn zu haben, was theologisch im Islam die absolute Einheit Gottes (Tauhid) betont. Die Stelle aus Sure 4,171 ist daher kein Lob für eine mögliche Sohnschaft, sondern eine Absage daran. Das ist natürlich keine Überraschung, sondern eine konsequente Verteidigung der islamischen Lehre.
Für mich, die auch an Gott glaubt, bleibt diese Sicht jedoch unvollständig. Jesus Christus ist nach meinem Glauben der wahre Sohn Gottes, nicht biologisch verstanden, sondern als Ausdruck einer ewigen, göttlichen Beziehung.
Der Heilige Geist offenbart dies im Glauben und bezeugt die Einheit von Vater, Sohn und Geist.
Lasst uns nicht vergessen, dass der interreligiöse Dialog Respekt erfordert, auch wenn die Ansichten fundamental unterschiedlich sind, ich persönlich bin davon überzeugt, dass nur durch Jesus die volle Wahrheit über Gott erkennbar ist.
Die Ablehnung der Sohnschaft im Koran finde ich kann man durchaus als Hinweis darauf interpretieren, dass der Islam die Inkarnation und das Erlösungswerk Jesu nicht begreift. Ich stehe nicht alleine mit der Meinung da, dass Mohammed nur sehr begrenztes Wissen über Tora und Evangelien besaß.
Der Tauhid, und die "gängige" christliche Lehre der Dreifaltigkeit sind grundlegend verschieden. Der Tauhid betont die radikale Einzigartigkeit und Unteilbarkeit Gottes. Allah wird als vollkommen unabhängig, ohne Partner, Sohn oder jegliche Form von Teilhaberschaft verstanden. Dies bildet das Herzstück des islamischen Glaubens und ist untrennbar mit der Ablehnung jeder göttlichen Inkarnation oder Vermittlung verbunden.
Die Dreifaltigkeit hingegen offenbart Gott als einen in drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Diese drei sind keine getrennten Götter, sondern ein einziger Gott in drei Personen, die in perfekter Einheit handeln. Der Vater ist der Schöpfer, der Sohn ist der Erlöser, und der Heilige Geist ist der Tröster und Mittler. Diese Beziehung wird im Christentum als Ausdruck von Liebe und Gemeinschaft innerhalb Gottes verstanden, die sich durch die Menschwerdung Jesu offenbart.
Darin offenbart sich ein fundamentaler Unterschied: Während der Tauhid Gott allein und uneinholbar entfernt darstellt, offenbart die Dreifaltigkeit einen Gott, der in Beziehung tritt, sich offenbart und den Menschen durch Jesus erlöst.
Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Antwort helfen.