Ich verstehe Menschen nicht, die sagen man soll ausziehen?

Ich habe schon in etlichen Beiträgen hier gesehen, dass junge Erwachsene, die bei den Eltern wohnen und Probleme haben, aufgefordert werden auszuziehen, wenn sie "so" unglücklich mit der Situation sind. Immer, wenn der junge Erwachsene emotional von den Eltern gequält wird oder es Probleme bei ihnen Zuhause gibt und sich der junge Erwachsene beschwert, heißt es "Dann zieh doch aus." oder "Worauf wartest du denn noch? Pack deine Siebensachen und geh, wenn es dir nicht gefällt oder bleib Zuhause und leb damit.". Man bekommt überhaupt keine Unterstützung oder Empathie für das, was man in dem Moment durchmacht. Und nur zur Erinnerung, bis vor ein paar Jahren war das auch mal "mein" Zuhause, in dem man das Wohl jedes Kindes priorisiert hat, sobald man aber 18 wird heißt es auf einmal, zieh aus? Das bedeutet also, dass ich kein Recht dazu habe zu sagen, was mich stört, weil ich sozusagen eigentlich kein Anrecht mehr habe "Zuhause" (wenn man das überhaupt noch so nennen kann) zu wohnen, aus den man jederzeit rausgeworfen werden kann?

Das ist quasi "victim blaming" was hier stattfindet und absolut nicht fair. Ja, man ist ein Erwachsener und "sollte" schon auf den Beinen stehen, aber die Welt heute funktioniert nun mal nicht mehr so einfach und billig wie vor 30, 40 Jahren. Da gibt es keinen Steve vom Laden an der Ecke, der einen jungen Mitarbeiter sucht oder gute Stellen in Fabriken, wo man für 2€/Stunde arbeiten kann. Selbst für diese sogenannten "Studentenjobs" braucht man heutzutagen besondere Qualifikationen, die ein junger unerfahrener Bursche/Burschin nun mal nicht bringen kann. Und so ist man gefangen in seiner Situation.

Ganz ehrlich, wenn ihr eure Kinder so sehr aus dem Haus haben wollt, dann solltet ihr auch für ihre Unterkunft sorgen. Mir egal, ob ihr ein Sozialfall seit oder nicht und eigentlich wäre mir sowas in diesem Fall völlig egal, bei der Reaktion auf die Konflikte. Es ist einfach verletzend, unfair und scheiße zu wissen, dass die Eltern einen nicht mehr als Versorger sieht und einen bei jeder Gelegenheit aus dem Haus wollen, weil man schon "alt genug" ist.

Was denkt ihr? Und mit ihr meine ich die Menschen aus meiner Generation, nicht diese scheinheiligen Millenials und älter.

Sorry ist aber so. Ich habe jedes Respekt und Sypmathie für sie verloren bei all dem was ich hier gelesen und in meinem Umfeld gesehen habe. Auch kein Wunder, das die meisten wahrscheinlich Kontakt abbrechen oder euch später gar ins Pflegeheim schieben.

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Also wenn ich Kinder habe, dann werde ich die so erziehen, dass die selbstständig werden und irgendwann einen vernünftigen Job haben und sich eine Wohnung suchen.

Ich wäre nicht der Vater, der dem Kind alles in dem Hintern schiebt, damit es sich freut, sondern ich lerne Kindern, das Wert des Geldes und selbstständigkeit. Mein Patenkind konnte mit 12 schon kochen ohne Hilfe. Sowie einkaufen mit 8 ohne Hilfe. Ja das habe ich ihm beigebracht. wie man aufs geld achtet etc.

Du scheinst mir ein Fall zu sein wie: Selbstständigkeit? Nä so lange die Eltern noch laufen können, haben die sich um meine Angelegenheiten zu kümmern, während ich mir den Hintern aufn Sofa breit sitze.

Mama kann kochen Papa Wäsche Waschen. Oma macht mein Zimmer. Meine kleinen Geschwister massieren mir die Füsse und machen mir die Fingernägel.

So ab 18 müssen deine Eltern gar nichts, du musst dir eine Ausbildung suchen oder einen Job und du musst dir eine Wohnung selbst suchen. Oder brauchst noch jemand der dir den Hintern säubert?

Du klingst halt wie eine kleine Diva. Die verwöhnt werden will. So funktioniert Leben aber nicht.

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