Die These Stalin hätte dahingehend ernsthafte Ambitionen gehabt ist vollkommen unbewiesen. Die These dies wäre in näherer Zeit geschehen (Präventivkriegsthese) ist hinrechend durch die wissenschaftliche Forschung widerlegt worden, zumal sich die ohnehin nur auf die Situation von 1941 bezog.

Es ist richtig, das Stalin genr gesehen hätte, wenn die faschistischen und die kapitalistischen Länder sich aneinander abarbeiten, aber alles darüber hinausgehende ist Spekulation. Davon einmal abgesehen, wären es selbst dann immernoch die Deutschen gewesen, die Polen überfallen und damit den Krieg ausgelöst haben und nicht die Sowjetunion.

Hinsichtlich Appeasement:

Die USA hatten sich politisch aus Europa zurückgezogen, England hatte ohnehin kein Landheer und auch zunächst kein gesondertes Intersse daran Politik gegen Deutschland zu machen, da die Statuten des Versailler Vertrags entschieden über das hinausgingen, was die Briten gerne gesehen hätten. Die waren ohnehin an einem starken Deutschland interessiert um ein Bollwerk gegen die stärker werdende Sowjetunion in Mitteleuropa zu haben, da klar war, das Polen diese Rolle auf Dauer nicht, jedefalls nicht alleine spielen konnte.
Frankreich wierderrum stand in den 1930er Jahren am Rande eines Bürgerkriegs, zudem kämpften alle drei mit den Folgen der Weltwirtschaftskriese.

Die Nichtintervention hatte Gründe, zumal die deutsche Politik erst 1938 mit dem Einmarsch in Österreich anfing über die Revision des Versailler Vertags hinauszugehen und selbst das bedeutete noch lange nicht, dass die Weichen zwansläufig auf Krieg gestellt sein mussten.

Was den Überfall auf Polen und die Raktion der Alliierten angeht:

Die französische Strategie war auf ein defensives Verhalten ausgelegt. Total hatten England und Frankreich mehr Armee, diese war aber teilweise auch über deren Kolonialreich verteilt und es dauerte Monate die zusammen zu ziehen. Außerdem war den Alliierten klar, dass Deutschland nach einer relativ kurzen Zeit die Ressourcen ausgehen würde, es einen langen Krieg nicht führen konnte, daher war eine defensive Haltung dund die Blockadepolitik ein durchaus erfolgversprechendes Konzept, denn es war in der Lage:

1. Zeit zu verschaffen um die eigenen Kräfte zu sammeln

2. Die Ressourcen des Gegners aufzuzehren

3. Den Krieg bei minimalen eigenen Verlusten zu führen, denn Deutschland musste, wenn es nicht wirtschaflich ausbluten wollte offensiv werden und wenn die französische Generalität die Möglichkeit, dass die deutschen über die Ardennen kommen würden nicht sträflich missachtet hätten, hätte dies auch sehr gut funktioniert.

Gerade Frankreich hatte im ersten Weltkrieg furchtbare Bevölkerungsverluste hinnehmen müssen, bei einer relativ niedrigen Geburtenrate, was heißt, die Bevölkerung hatte sich vom letzten Krieg noch nicht erholt. Da war es dem eigenen Volk gegenüber angebracht keine hochriskanten Offensivpläne zu verfolgen, zumal man in der französischen Generalität mitunter auf Grund von Falschmeldungen der eigenen Geheimdienste die nummerische Stärke der deutschen Armee deutlich überschätzte.

Das alles hat aber mit der Frage der Verantwortung wenig zu tun.

Die liegt in jedem Fall bei den Achsenmächten.

Auf dem europäischen Kriegsschauplatz ist das Deutschland 1939, auf dem Ostasiatischen Japan 1937. Die Eskalation in Europa ist alleinige Verantwortung Deutschlands.
Wer den "Weltkrieg" vom Zaun gebrochen hat hängt davon ab ob man im Beginn des 2. Sino-Japanische Krieges bereits den Ursprung des Weltkriges sehen will (durch die verzettelung der japanischen Kräfte, das US-Amerikanische Handelsembargo gegen Japan und daraus resultierend Japans Ambitionen auf die britischen, französichen und niederländichen Kolonien hat Japan durchaus einen beträchtlichen Anteil an der Blockbildung der Kriegsparteien, so dass die Ansicht der Weltkrieg habe 1937 mit dem japanischen Überfall auf China begonnen in Asien durchaus verbreitet ist).

Für den mindestens den europäischen Kriegsschauplatz und nach westlicher Lesart damit auch für den Weltkrieg trägt Deutschland hier ganz klar die alleinige Verantwortung.

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