Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Konditorin?

Hallo erstmal :)

ich wollte mich als Konditor bewerben und ich bin nicht zufrieden mit meiner Bewerbung und weiß manchmal einfach nicht wie ich es schreiben soll. Bitte daher um Ratschläge und Verbesserungsvorschläge. Danke :)

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Konditorin

Sehr geehrte Frau ...,

ich kann der süßen Versuchung einfach nicht widerstehen, mein Hobby zu meinem Beruf zu machen und möchte mich sehr gerne in Ihrer Firma in ... für die Ausbildungsstelle bewerben.

Da ich meine berufliche Zukunft in der Ausübung der Tätigkeit eines Konditors sehe, möchte ich mich Ihrem Team anschließen und die Schokolade zum Schmelzen bringen. Ich habe mich nicht nur in der Zubereitung von Torten und Kuchen austoben können, sondern konnte meiner vielfältigen Kreativität auch bei der Zubereitung von Gebäck und Speiseeis freien Lauf lassen.

Da ich leidenschaftlich backe und große Freude am Gestalten habe, große Liebe zum Detail besitze und mich in meiner Arbeit auch kreativ einbringen will, sehe ich meine Zukunft in diesem Beruf. Es gefällt mir gut, dass das Arbeitsfeld sehr abwechslungsreich ist und man in der Ausbildung verschiedene Techniken zur Herstellung hochwertiger Produkte lernt.

Zu Geburtstagen oder andere Festlichen Tagen backe ich für Familie oder Freunden Kuchen oder Torten und auch sonst verbringe ich in meiner Freizeit sehr gerne mit backen. Ich bin kreativ, einfallsreich und arbeitete immer sorgfältig. Ich probiere außerdem ständig neue Rezepte aus und verbessere sie nach eigenen empfinden.

Sie bieten mir die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und tiefere Einblicke in das Tätigkeitsfeld zu erlangen.

Einer Einladung zum Bewerbungsgespräch, ebenso wie zu einem Probe arbeiten, sehe ich mit großer Freude entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

...

ich weiß auch das es zu viel ist nur kann ich mich leider von nix trennen.

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Moin.

Nach dem Lesen Deiner Bewerbung war mein erster Gedanke, Du schaust zu viel fern und vor allem zu viel Werbung.

ich kann der süßen Versuchung einfach nicht widerstehen

Eine Versuchung ist etwas kurzfristiges, zudem ich mich gerade mal hinreißen lasse, morgen aber keine Lust mehr drauf habe und die nächste Versuchung suche.

Schokolade zum Schmelzen bringen

Klingt wie ein schlechter Liebesbrief in der 6. Klasse.

Ich habe mich nicht nur in der Zubereitung von Torten und Kuchen
austoben können, sondern konnte meiner vielfältigen Kreativität auch bei
der Zubereitung von Gebäck und Speiseeis freien Lauf lassen.

Wozu willst Du noch ne Ausbildung machen, wenn du schon alles kannst?

sondern konnte meiner vielfältigen Kreativität auch bei der Zubereitung von Gebäck und Speiseeis freien Lauf lassen.

Du lässt Dir also gern freien Lauf. Das klingt nicht gerade nach einem Teamspieler. Wenn ich mal meine Stammkonditorei zugrunde lege, lassen die konditoren vielelicht in 5 Prozent ihrer Arbeitszeit ihrer Kreativität  freien Lauf, wenn jemand was besonderes bestellt. Die übrigen 95 Prozent ihrer Zeit machen sie tagtäglich die gleichen Torten, die auch immer gleich auszusehen haben.

Hast Du Dich mit dem Beruf mal eingehend befasst? Konditoren bauen Torten, wie Honneckers Truppe Wohnungen gebaut hat. Nur ab und ist mal ein Schmankerl dabei. Dieser Beruf braucht Teamspieler und keine verkappten Künstler. Zu letzterem kannst Du werden, wenn Du mit dem Meistertitel in der Tasche auf einem Kreuzfahrtschiff anheuerst.

Da ich leidenschaftlich ... und man in der Ausbildung ... lernt.

Wozu willst Du lernen? Nach dem Absatz zuvor zu urteilen, kannst Du doch bereits alles ...

Sie bieten mir die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und tiefere Einblicke in das Tätigkeitsfeld zu erlangen.

Tiefere Einblicke erlangst Du mit einem Praktikum. Davon ab, welche tieferen Einblicke willst Du denn haben? Du kannst schon alles und gehst davon aus, dass die Ausbildung und der Beruf voll und ganz Deine Erwartungen erfüllen.

ebenso wie zu einem Probe arbeiten,

Die Worte sind grammatikalisch genauso inkorrekt wie an dieser Stelle überflüssig.

Deine Bewerbung sollte in kurzen, klaren Sätzen aussagen, dass Du Spaß am Backen hast, gerne die vielfältigen Techniken dieses Berufs erlernen möchtest und vor allem, warum Du Dich ausgerechnet bei dieser Konditorei bewirbst. Nämlich, weil Du gerade deren Kreationen unfassbar toll findest und förmlich danach dürstest zu lernen, wie man etwas so tolles macht.

Dass Du hier und da schon experimentiert hast, kannst Du in einem Vorstellungsgespräch erzählen, wenn man Dich danach fragt.

Du bewirbst Dich als Azubi, nicht als Meister. Du bist bereit da ein Jahr und länger den kleinen Mehlsklaven zu geben, der zum Feierabend des Meisters Werkzeug reinigt und sich dafür etwas von seinen Fertigkeiten abschauen darf.

Denn genau darum geht es in der Ausbildung. Der Meister entscheidet, wann Du bereit ist, etwas neues zu lernen und zu machen. Nicht Du.

Wenn Du die Stelle haben willst, musst Du der Firma und speziell dem Meister die Füße küssen und ihm nicht schon mit Deiner Bewerbung zu verstehen geben, dass er eigentlich Null Ahnung hat, weil Du schon alles besser kannst.

Du willst von denen lernen. Und zwar erst mal das, was man in der Prüfung können muss. Der kreative Part kommt für Dich frühestens, wenn Du den Gesellenbrief, möglichst mit Bestnote, in der Tasche hast.

Sorry, für die klaren Worte. Aber das ist keine Bewerbung, das ist ein schlechter Werbespot.

ASRvw de André

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