Mir persönlich gefällt der Begriff kritische "Masse" nicht besonders gut und ist wohl eher technischen Problemen bei der Entwicklung von Atombomben geschuldet, als dass es eine wirklich physikalische Bedeutung hat. Im Grunde geht es um Folgendes:
Eine Kettenrektion kann nur aufrechterhalten werden, wenn bei einer Kernspaltung von den entstehenden Neutronen im Mittel etwas mehr als 1 Neutron wieder auf eine spaltbares Atom trifft, bevor es - salopp formuliert - den Behälter mit dem spaltbaren Material verlassen hat oder es, bevor es im Behälter (der auch nicht-spaltbares Material enthält) auf ein neues spaltbares Atom trifft, "stecken" geblieben ist.
Es gibt also Bedingungen für die Kettenreaktion
- Anzahl und Dichte der spaltbaren Atome
- Form und Größe des Behalter
- Aufbau des Behälters
All das bestimmt wie viel Masse spaltbaren Materials vorhanden sein muss. Und diese Masse an spaltbaren Material bestimmt die sogenannte kritische Masse. Ich würde es bevorzugen, wir würden heute von einer "kritischen Dichte" in einer Normumgebung reden (wie auch immer so einen Normumgebungsspezifikation aussehen könnte)