Es geht um die NATO-Osterweiterung. Wie auf der Karte zu entnehmen, hat das Verteidigungsbündnis der NATO die ehemaligen Osblockstaaten der Sowjetunion aufgenommen.

Da die Karte 2014 endet, ist zu entnehmen, dass es auf die Zeit der Krim-Annexion gefallen ist und der Autor auf diese Problematik anspricht. Er nimmt hierbei die pro russische Sichtweise ein und vergleicht die gewaltsame Übernahme der Krim durch Russland mit der NATO-Osterweiterung.

Durch die Ironie im Bild (Sprechblase des Anzugträgers) wirkt die Annexion der Krim geradezu lächerlich, wenn man die Ausdehnung des Verteidigungsbündnis der NATO betrachtet. Der Autor macht auf eine mögliche Doppelmoral aufmerksam: Russland für die Krim-Annexion kritisieren, während man selbst, in Form der NATO, expandiert. Er zieht hierbei den Vergleich, wie weit die NATO an Russland herangerückt ist, im Kontrast zu Russland an den Westen.

Mögliche Kritik an der Karikatur:

1.Alle osteuropäischen Staaten haben sich seit dem Fall der Mauer in freier Selbstentscheidung für den NATO-Beitritt entschieden. Es wurde niemals Druck ausgeübt oder gar irgendwas annektiert. Bei der Krim kann man das nicht behaupten. Sie wurde durch russische Soldaten infiltriert und gewaltsam übernommen. Kritiker wurden eingeschüchtert oder gleich ganz vertrieben.

2.Der Autor impliziert, dass die NATO vor 2014 feindlich gegenüber Russland stand, was nicht der Fall war. Die Ausdehnung der NATO diente dazu die Stablität in Europa zu erhalten. Das Mahnbeispiel war der Zerfall von Jugoslawien. Einen zweiten Zerfall in die Kleinstaaterei wollte man verhindern.

3.Nicht zuletzt es mit Gorbatschow ausgemacht war, dass jeder Staat sich sein Bündnispartner selbst aussuchen sollen dürfte. Das gehört mit zur nationalen Souveränität der einzelnen Nationalstaaten. Die Ukraine wollte dem Westbündnis (ebenfalls in freier Selbstentscheidung) beitreten - entgegen den Drohungen aus Russland.

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