Sie waren der Meinung, dass die Versklavung von Schwarzen rechtens sei oder mindestens mal bereit diese aus wirtschaftlichen Gründen beizubehalten, was natürlich bei Rassisten auf sehr sehr fruchtbaren Boden fällt.

Tatsächlich historisch betrachtet ist das insofern verzerrender Unsinn, als dass auch einige Sklavenhalterstaaten, die in der Union blieben und der Konföderation nicht beitraten (Kanntucky, Maryland und Missouri), wie auch dahingehend, dass auch nach der Abschaffung der Sklaverei in den USA ein extrem rassistisches Gesellschaftssystem beibehalten wurde.

Auch war die Haltung führender Persönlichkeiten der konföderierten Staaten in der Sklavenfrage mindestens ambivalent, so etwa die von Jefferson Davis (Präsident der konföderierten Staaten) und Robert Edward Lee (Generalissimus der konföderierten Streitkräfte).

Die Abraham Lincolns als Präsident der Nordstaaten übrigens auch, der war nämlich bereit an der Sklaverei festzualten, wenn der Süden auf eine Abspaltung verzichtete. Im Gegensatz zur populären Annahme entzündete sich der amerikanische Bürgerkrieg jedoch nicht hauptsächlich an der Sklavenfrage (auch wenn die latent massiv schwelte) sondern primär an Fragen des politischen Einflusses innerhalb des Staatengebildes und an wirtschaftspolitischen Fragen (Zollkrieg mit England, was der Industrie in den Nordstaaten die britische Konkurrenz vom leib hielt, aber den Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus dem Süden, im Besonderen Baumwolle massiv hämmte, weil die Briten mit Einfuhrzöllen auf dieselbe abtworteten), weswegen eine entgültige Entscheidung der Sklavenfrage (Sklavenemanzipation) erst im 3. Kriegsjahr herbei geführt wurde und zwar weniger aus ideologischen Gründen, als viel mehr um dem widerspänstigen Süden, der trotz massiver materieller Unterlegenheit militärisch einfach nicht kleinzukriegen war, wirtschaftlich das Rückgrad zu brechen. Bis dahin hatte man nämlich im Hinblick darauf die Widervereinigung der beiden Amerikas zu erleichtern und mit Rücksicht auf die genannten Sklavenstaaten im eigenen Lager davon Abstand gehalten.

Man könnte also flapsig formulieren:

Die laufen mit Fahnen der Konföderation herum, weil es ihnen an Kenntnissen der eigenen Geschichte ganz offensichtlich massiv mangelt und sie historischen Mythen anhängen (egalitärer Norden vs. rassistischer Süden), die so nicht stimmen.

Im Prinzip wäre es mindestens so sinnvoll eine heutige US-Fahne dabei herum zu schleppen, denn das System der rassistischen Diskriminierung behielten die USA bekanntlich bis in die 1960er Jahre hinein bei.

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