Anhänglichkeit zum besten Freund wird zur Krankheit?

(Es wird etwas längerer, lange story line)
Ich, M(19), bin schon seit einer gewissen Zeit (ich vermute Mal 3-3,5 Jahre) in meinem besten Freund (M18) verliebt. Wir kennen uns schon seit der Kindheit. Ich weiß nicht, wie ich es wirklich erklären soll, aber es bestand immer eine Art Spannung zwischen uns. Blicke, "Scherze", Körperkontakt und so weiter und sofort, jedoch hat niemand jemals irgendwas gesagt. An jenem Tag (ca. 1,5-2 Jahre her) waren wir mit mehreren Freunden feiern und waren betrunkener als nie zuvor. Ich war mit zwei Freundinnen am Reden, wie sehr ich meinen besten Freund doch mag und es mein Traum wäre, mit ihm irgendwann Mal zusammenzuleben. Das wurde jedoch von seiner Schwester aufgeschnappt und es ist gekommen, wie es kommen musste: die Schwester hat es ihm erzählt und seit dem war alles zerstört. Er distanzierte sich immer mehr, die Spannung, die es einst mal gab, war völlig ausgelöscht. Da ich das nicht mehr ertragen konnte, gab ich uns beiden Zeit und habe dann um ein Gespräch gebeten. In diesem Gespräch konnte ich ihn etwas beruhigen und aufklären, auch wenn ich bei der ein oder anderen Sachen meine Gefühle weiter in den Hintergrund gestellt habe, um ihn nicht noch mehr zu schockieren. Ich habe das Ganze damit erklärt, dass ich ihn als Bruder sehe, den ich niemals in meinem Leben bekam (ich habe zwei Schwestern) und ich ihn einfach als einen sehr wichtigen Teil meines Lebens sehe. Er hat mir nämlich klar und deutlich gesagt, dass zwischen uns nichts sei und er sich niemals im Leben eine Beziehung mit einem Jungen/Mann vorstellen könne. Ich habe es akzeptiert, erstmals. Ich war einfach nur glücklich, dass wegen dieses Vorfalls die Freundschaft nicht verloren gegangen ist. So ging es dann weiter. Nach diesem Vorfall wurde die Freundschaft eigentlich nur noch stärker. Man vertraute einander, hat gerne miteinander gesprochen und meine "Tarnung", ihn als nicht-vorhandenen Bruder zu behandeln und zu sehen, hat auch ganz gut funktioniert.
Nun ja, es verging Zeit. Die Freundschaft wurde wieder so stark, dass der ganze Spaß mit der Spannung wieder von vorne begann. Zwar nicht so stark wie damals, darauf hat er Acht gegeben, aber dennoch vorhanden. Die Gefühle meinerseits wurden immer stärker, da ich da noch etwas Hoffnung am Ende des Tunnels erkannte. Ich begann alles für ihn zu tun. Hatte ich keine Zeit, habe ich extra für ihn Zeit genommen. War er schlecht gelaunt, habe ich alles versucht, um ihn aufzuheitern. War ich am Ende meiner Kraft, sei es physisch oder gar psychisch, habe ich trotzdem noch genug getan, um mit ihm Zeit zu verbringen. Jegliche Form der Liebe, sei es mit Worten, mit Geschenken, mit Einladungen etc. hat er von mir bekommen. Jedenfalls habe ich ihn so stark priorisiert, dass ich angefangen habe, andere Leute und sogar mich selbst für ihn in den Hintergrund zu stellen. Wenn ich jetzt so zurückblicke, wollte ich wahrscheinlich für ihn den "perfekten Partner" spielen, den er nie zuvor hatte (er war noch nie in einer Beziehung). Naja, es ist immer noch sehr einseitig. Dieses "Partnerspielen" geht schon seit mehreren Monaten und ich merke, wie ich selbst darin verloren gehe. Diese unerwiderte Liebe geht mir mental zu. Selbst als er neulich mir davon erzählt hat, dass es da so ein Mädchen gibt, in die er sich (und wahrscheinlich auch sie in ihm sich) verliebt hat, habe ich ihm Tipps und Tricks gegeben, wie man es als "Bruder" so macht, obwohl es mich innerlich einfach nur zerstört hat. Ich bin es langsam satt. Ich bin es satt, dass ich so viel für ihn mache und er alles einfach so hinnimmt, als wäre es selbstverständlich. Jedoch: immer wieder kommen diese Blicke, wo ich ihn frage: "Warum schaust du mich so an?" und er daraufhin: "Ach, nichts." sagt und einfach nur lächelt. Die kurzen Momente, wo wir Körperkontakt haben (Kopf tätscheln, zur Begrüßung bzw. zum Abschied umarmen). All das motiviert mich dennoch mit der ganzen (sorry) Scheiße weiterzumachen. Nach all dem betont er aber trotzdem ab und zu (aus heiterem Himmel), wie sehr er doch eine Familie gründen möchte, wie schön Mädchen sein können etc. (ob er wohl bemerkt hat, was meine Intension hinter meines Verhaltens ist?). Da frage ich mich: wird das langsam nicht einfach nur krank? Was soll ich machen?
Ich dachte da an Kontaktabbruch. Scheinbar gibt es für mich nichts anderes, außer, entweder, dass ich mit ihm glücklich zusammenkomme (was sehr wahrscheinlich nie passieren wird) oder ihn einfach komplett loslasse. Freundschaft hin oder her, aber es geht mir, wie geschrieben, mental deswegen echt nicht gut.
Vielleicht noch zu seiner Person: er ist nur offen zu den Personen, die er wirklich kennt. Ein typischer Realist, der stark an Fakten hängt. Sein stärkstes Problem ist, dass er jegliche Form von Liebe oder Gefühle im Allgemeinen nicht ausdrücken kann. Er weiß, dass ich schwul bin und hat auch nichts dagegen.
Ich fühle mich wie im schlechten Film...

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Ja ich bin auch Schwul und war in meinem besten Freund verliebt, das hat zu einem gekränkten Verhältnis geführt. Kurz nach meinem Outing hat er sich getrennt.

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