Wer der mächtigste Akteur ist, kommt immer auf die Konstellation an.
Pro forma ist der Bürgermeister oder Oberbürgermeister die mächtigste Person auf kommunaler Ebene.
Wenn der aber wenig Ahnung hat und/oder die Stadtverwaltung so groß ist (weil die Stadt eben so groß ist), dass es unübersichtlich wird, haben in der Realität häufig faktisch die Fachdezernenten das Sagen.
Der Bürgermeister steht zwar ganz oben in der theoretischen "Befehlskette", ist aber ein reiner wahlbeamter, der im verwaltungstechnischen Bereich nicht zwangsläufig irgendwelche Kompetenzen mitbringt und auf Grund der verschiedenartigkeit der Aufgabenfelder und deren schierer Menge auch gar nicht von allem eine Ahnung haben kann.
Dann stellt sich also die Frage, was denn Macht ist?
Das theoretische Kommando zu haben, aber keine Ahnung, oder keine eigentliche Kommandobefugnis zu haben, dafür aber Ahnung, von der man weiß, dass der Bürgermeister, der sie nicht hat, darauf angewiesen ist?
Dann sind natürlich die Möglichkeiten des Bürgermeisters Dinge selbst und ohne Beschluss des Stadtrates zu verwirklichen auch sehr begrenzt.