Lösung der Klima -und Wasserprobleme durch Fleischverbot oder Fleisch-Sanktionen?

Hallo,

ich habe gerade die neue Arte-Doku von Heute (21.07.2022) über den Klimawandel gesehen. (Ich werde den Link hier nicht reinstellen. Wer will, sucht einfach in Youtube danach "Dürre in Europa"). Also. Es wird darin unter anderem darüber gesprochen, dass in Deutschland 60 % der Agrarflächen zum Anbau von Futtermitteln für die Massentierhaltung dient. Die Flächen werden zu meist mit Monokulturen begpflanzt. Mikroorganismen und andere wasserspeichernde Pflanzen gibt es meist nicht. Das führt zu höherem Wasserbedarf für die Pflanzen und auf langer Sicht zu erodierten, nährstoffarmen Böden und auf noch längerer Sicht zur Bildung von Wüsten.

Gleichzeitig sehen wir wie zur Zeit Seen austrocknen, Wälder sterben, Kletscher und Permafrost schmelzen. Die Landwirte beziehen meistens ihr Wasser aus Flüssen und Seen. Das Wasser wird oft im Sprühnebel oder über Spritz-Entwässerungsanlagen auf die Flächen verteilt, was zu hohen Verdunstungsraten führt und den Wasserbedarf und die Wasserverschwendung zusätzlich ansteigen lässt.

Da kommt mir eine einfache und logisch Konsequenz daraus. Warum verbietet man nicht einfach den Fleischverkauf? Zumindest an Privatkunden. Man könnte zunächst nur gewerbliche Kunden erlauben Fleisch zu kaufen, so, dass jeder bei Bedarf in Restaurants sich eben Fleisch kaufen kann. Aber dann sollte man auch pauschal eine Steuer von vielleicht 10 € je 100 Gramm erheben. Also die Gastronomien müssten dies dann immer dazu berechnen. So würden die meisten sich bald Fleisch nicht mehr, oder nur noch sehr selten leisten können. Damit die Fleischindustrie aber nicht auf die kluge Idee kommen könnte, Fleisch, welches hierzulande nicht mehr gekauft werden kann, dann einfach zu exportieren, müsste eben der Export von Fleisch verboten werden.

Was hätte das zu Folge? Aus meiner Sicht das:

  • 60 % der deutschen Agrarfläche dienen plötzlich zustäzlich dem Anbau von Gemüse zur Ernährung der Gesellschaft
  • Monokulturen wären nicht mehr erforderlich, da auf Feldern nicht nur Futtermais angebaut werden müsste
  • Geringere Bewässerung von Flächen notwendig
  • Flüsse und Seen wird weniger Wasser entnommen
  • Weniger Tiere bedeutet weniger CO2-Emissionen (Gut für Klimawandel)
  • Erholung von Natur und Wälder, Entgegenwirkung der Entstehung von Wüsten

Es gibt noch etliche weitere Argumente. Aber das erscheint mir so logisch, wie das Amen in der Kirche. Aber auf Klima for Fridays wird das nicht erwähnt. Alles konzentiert sich nur auf das Verbot von Autos und Benzin-Motoren, obwohl die Massentierhaltung 9 mal so viel CO2 emitiert, also der gesamte deutsche Autoverkehr.

Warum also, wird Fleisch nicht verboten bzw. streng limitiert, wenn uns doch der Klimawandel und Maßnahmen dagegen so wichtig sind?

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Selbstverständlich würde das einiges bringen. Klimawandel stoppen hieße kein bis kaum C02 auszustoßen. Mit der Massentierhaltung ist das nicht vereinbar. Es bräuchte eine wesentlich ökologischere Tierhaltung dafür.

Aber ist sowas realistisch?

Nein. Dazu fehlt die Bereitschaft und der Wille in der Bevölkerung. Außerdem fände ich es in der aktuellen Situation ziemlich albern über so massive Klimaschutzmaßnahmen zu diskutieren. Die Regierung hat vor wenigen Wochen erst beschlossen Braunkohlekraftwerke anzuwerfen, damit haben wir das Thema Klimaschutz doch eigentlich komplett abgehakt. Wer hat da jetzt noch Nerven über Klimaschutz zu reden? Optimismus in allen Ehren, aber irgendwann macht man sich doch lächerlich. Das sind alles reine Pseudodebatten zum Besserfühlen.

Warum?

Für gesellschaftliche Veränderung braucht es einen Konsens zwischen Wirtschaft, Politik und Bevölkerung.

Die Bevölkerung ist nur in kleinsten Teilen bereit zu tun was nötig ist. Der Rest hält sich mit Mini-Themen auf wie Elektrofahrräder oder bestreitet einfach den Klimawandel komplett.

Die Politik macht nur soviel wie nötig. Kleinst Investitionen und manchmal auch gerne ein paar Schritte zurück, wenn die Bevölkerung einverstanden ist. Als Partei kann man große Reden schwingen und so tun als sei alles ganz easy zu machen. Schön falsche Hoffnung verbreiten und so tun als wäre alles ganz einfach zu lösen. Die Grünen sind doch extrem erfolgreich damit.

Die Wirtschaft ist ihren Aktionären verpflichtet. Ja es gibt Teile die ernsthaft ans Klima denken, insofern man damit Geld verdienen kann. Größtenteils ist es aber nur Marketing und Teil des Produkts. Wer einen Tesla kauft, kauft nicht nur ein Fahrzeug sondern auch ein (unbegründet) gutes Gewissen.

Pessimismus?

Nein das ist Realismus. Pessimusmus wäre es, wenn man selbst die Vorbereitungen auf die drohende Katastrophe ablehnt, weil selbst deren Erfolg ein gewaltiges Maß an Optimusmus erfordert.

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