Hi,

Zur Homosexualität steht ja einiges in der Bibel.
Allerdings muss man alles, was in der Bibel steht, im historischen
Kontext von damals sehen. Von der Kirche gibt es keine einheitliche Meinung...

In 16 von 20 deutschen evangelischen Landeskirchen werden homosexuelle
Paare gesegnet. Das sind keine "normalen" Traugottesdienste, sondern
eben Segnungen. Aber immerhin.

In drei der evangelischen Landeskirchen können auch Homosexuelle kirchlich heiraten (die Gottesdienste sind denen der Trauungen für Heteros gleichgestellt): Hessen-Nassau, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Rheinland.Wenn man auf dem Standesamt eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen und dort in der Kirche ist, dann kann man in einer evangelischen Kirche heiraten.

In der katholischen Kirche können homosexuelle Paare nicht heiraten. Da ich nur die evangelischen Positionen genauer kenn, kann ich nicht wirklich viel dazu sagen. Aber Papst Franziskus hat Schwule und Lesben gegen Diskriminierung verteidigt. Über einen Homosexuellen, der Gott suche und ein Mensch guten Willens sei, könne er nicht den Stab brechen: „Wer bin ich, ihn zu verurteilen“. Also ist die katholische Kirche auch langsam auf dem Weg.


In der EKBO (Evangelische Kirche Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz) wurde im Juli 2016 die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren mit dem Traugottesdienst gleichgestellt und theologisch begründet. Diese Begründung findest du hier: http://www.ekbo.de/glaube/trauung/trau-dich-trauung-fuer-alle.html

Ein paar grundlegende Punkte sind:


- Die Schöpfungserzählungen und entsprechende Verweise auf die Schöpfungserzählungen bieten den Spielraum, in ihnen nicht allein eine exklusive Begründung der Partnerschaft zwischen Mann und Frau zu lesen. Die Intention der Schöpfungserzählungen und der mit ihnen verbundenen  Passagen kann nicht allein darin gesehen werden, die  Geschlechterdichotomie darzustellen

- Die Bibel (insbes. Paulus) kannte keine gleichberechtigte  homosexuelle Beziehung in Verbindlichkeit, Treue und  Partnerschaftlichkeit, aber sie kannte im Umfeld eine zum Teil in der Kulturpraxis zum Teil im gesellschaftlichen Establishment verankerte sexuelle Freizügigkeit, gegen die sie sich abgrenzte

- Die Bibel stellt die Liebe in den Mittelpunkt

Mehr Infos findest du auch auf www.huk.org, das ist die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche e.V., die haben sehr viele Texte und Veröffentlichungen zu dem Thema.



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