Die Bezahlung ist sehr gut und die Aufgabe kann sicher spannend sein. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass junge Menschen, die sich für eine solche Karriere interessieren, nie die ganze Wahrheit erfahren, denn Soldaten dürfen nicht über das sprechen, was sie gesehen, erlebt, getan und erlitten haben. Sie "kaufen die Katze im Sack" und kommen gar nicht so selten ziemlich kaputt zurück.

Was man ihnen oft auch nicht sagt ist, dass es Vorgesetzte gibt, die ihre Machtposition schamlos ausnutzen, ihre Rekruten wüst beschimpfen und ihre unzureichenden Führungskompetenzen durch blinden Drill ersetzen.

Wer dazu geboren ist, ohne nachzudenken stumpf zu funktionieren, noch dazu ziemlich emotionsbefreit jeden Job erledigen kann, der kann sicher Erfüllung darin finden.

Nachdem ich erlebt habe, wie ein mir sehr nahe stehender junger Mann diesen Dienst begonnen hat und völlig zerstört aus Afghanistan heim kam, seit dem plädiere ich dafür, dass Soldaten ALLES erzählen sollten, was sie gesehen, erlebt und getan haben (tun mussten) und was sie zerstört hat. Nur mit all diesen Informationen können Interessierte eine wirklich gut überlegte Entscheidung für oder gegen den Dienst treffen. So lange das verboten bleibt, behaupte ich, dass man billigend in Kauf nimmt, dass die Jungs kaputt gehen, weil sie zugesehen haben, wie es ihre Kameraden zerlegt hat...

Menschen, die so kaputt sind wie eben dieser junge Mann (und noch viele mehr), werden nie wieder ganz gesund. Das sollten Soldaten VOR Dienstantritt wissen.

FZ