In diesen Jahren sind die Einstellungschancen (noch) gut, aber wer heute Kirchenmusik zu studieren anfängt, geht günstigenfalls in über 50 Jahren in Rente.

Bis dahin werden sicher 50-90% der hauptamtlichen Kirchenmusikerstellen gestrichen sein (und ein Kirchenjurist sagte mir mal, dass man wisse, wie man auch jahrzehntelange Angestellte kündige...).

Kirchen und Kirchenmusikdozenten verhalten sich hier so korrupt wie andere Arbeitgeber auch: Sie stellen die konkrete Berufswelt betrügerisch rosig dar. Denn mit mehr Bewerbern erhält man bessere Qualität für weniger Lohn. Arbeitnehmer, die man nicht mehr braucht oder nicht mehr finanzieren kann, kommen auf den Müll.

Kirchenmusikdozenten locken dementsprechend betrügerisch Studenten an, weil sie ja ohne sie selbst arbeitslos würden.

Hinzu kommt die rasante Entwertung des Livemusizierens durch die Multimediarevolution, die explodierende Vielfalt des Musikangebots, die die Kirchenmusik immer mehr marginalisiert.

Und die - gerade für Musiker extreme! - Arbeitsmarktkonkurrenz durch Migranten und Bewerber aus dem Ausland.

Kirchenmusik als Hauptberuf fürs Leben ist also zukünftig nur etwas für die erfolgreichsten 10 bis maximal 20% der Absolventen...

Alternative: Pfarrer sind viel besser bezahlt und haben in Deutschland traditionell ca. den sichersten Arbeitsplatz der Welt, faktisch Beamtenstatus de luxe (selbst schwerste Dienstpflichtverletzungen werden toleriert!).

Man erkundige sich, ob damit zumindest z. T. auch nach einem jetzigen Theologiestudium zu rechnen ist. (Warum wohl hat der Pfarrernachwuchs so überdurchschnittlich viele Kinder?)

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