So heißt der Schwiegersohn von Erdogan, dem türkischen Autokraten. Deswegen hab ich da nur negative Assoziationen mit.
Kennt ihr gute, empfehlenswerte nordafrikanische Musiker?
Nicht unbedingt, außer Cheb Khaled, aber den wirst du ja schon kennen.
Wenn ich arabische Musik höre, dann am liebsten von Nancy Ajram:
https://www.youtube.com/watch?v=bAMUCWDflIc
Kann es vielleicht sein, dass du dir das auch zu einem großen Teil einbildest?
Meine Eltern sind Türken und ich sehe dementsprechend total türkisch bzw. arabisch aus, schwarzhaarig, bräunliche Haut, Bart und eine typisch orientalisch geformte Nase. Ich mache solche Erfahrungen nicht.
Ich weiß aber noch, dass ich früher als Jugendlicher, wenn ich ein paar Pickel auf der Stirn hatte, geglaubt habe, alle Mädchen würden mich vor Ekel anstarren - obwohl mich wahrscheinlich niemand von ihnen beachtet hat. Vielleicht starrt man selber zurück und dann wird es zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung..
Ein schöner Name, schöner als viele andere arabische "Standartnamen". Die einzig negative Assoziation ist vielleicht noch, dass ich dabei an Saad Lamjarred denken muss, der mir seit seiner Vergewaltigungs-Skandale (egal ob sie nun stimmen oder nicht, ganz aus der Luft gegriffen sind sie sicher nicht) unsympathisch ist.
Angeblich Eko Fresh und Kool Savas. Kann aber beide nicht weiterempfehlen, da sie auch teilweise sehr frauenfeindliche Texte haben, was absolut nicht zum Alevitentum passt.
Du hast geschrieben "in städtischen Gebieten". Ja, auf jeden Fall. Die türkische Gesellschaft in den Großstädten ist insgesamt aufgeschlossener als die deutschtürkische Gesellschaft. Nicht nur die Frauen, auch die Männer, von ihrer Denkweise her. Deswegen schämen sich ja auch viele Türken, wenn sie Geschichten hören, wie Deutschtürken (man nennt sie "almanci") sich hier so benehmen usw.
Er hat das osmanische Reich zerstört
Das osmanische Reich ist von selber zerbrochen, diverse Völker haben sich unabhängig gemacht (z.B. Bulgaren, Griechen, Balkanvölker). Atatürk hat als Feldherr das türkische Volk unabhängig gemacht und die türkische Republik gegründet.
Er hat das khalifat der Muslime zerstört
Es ist gut, dass Atatürk das Kalifat abgeschafft hat. Das Kalifat war ein totalitärer Staat, eine sogenannte Theokratie. Also das Gegenteil von Demokratie. Oder würdest du gerne in einem Land leben, in dem du für "Ehebruch" gesteinigt wirst, für Diebstahl Hände abgehackt werden usw.? Im osmanischen Reich hättest du als Frau viel weniger Rechte gehabt als später in der Türkei von Atatürk.
Atatürks Ziel war es, die frisch gegründete Türkei zu vereinen, daher der starke Bezug zum Nationalismus und gleichzeitig das Land und die Gesellschaft zu modernisieren. Er orientierte sich an den damals fortgeschrittensten Gesellschaften und kopierte deswegen große Teile des Gesetzbuches der Schweiz. Dadurch haben Frauen viel mehr Rechte bekommen (z.B. Scheidungsrecht, Bildungsförderung für Mädchen, Universitätszugang für Mädchen und Frauen), wurden erstmalig mehr oder weniger rechtlich mit dem Mann gleichgestellt. Zu diesem Zeitpunkt hatten Frauen in der Türkei mehr Rechte als in Deutschland! Auch hat Atatürk das Strafrecht aus Italien und das Handelsrecht aus Deutschland übernommen. Er hat also von allen europäischen Ländern die besten Gesetze zusammengesucht und in das türkische Gesetzbuch integriert.
und gegen den islam gekämpft
Falsch, Atatürk hat gegen den politischen Islam gekämpft. Das ist ein großer Unterschied. Atatürk hat den Laizismus eingeführt, also die Trennung von Staat und Religion. Ohne Laizismus kann es keine Religionsfreiheit geben. Die Akteure des politischen Islam wollten aber einen Gottesstaat.
Ich weiß also nicht, wer dir solche einseitigen Lügen über Mustafa Kemal Atatürk erzählt hat. Wahrscheinlich irgendwelche ungebildeten deutschtürkischen Jugendlichen. Als Sohn türkischer Eltern bin ich stolz auf Atatürk. Dank Atatürk ist die Türkei in einem deutlich besseren Zustand als seine arabischen Nachbarstaaten, wo es nur Chaos gibt und man nicht frei leben kann.
Ja, natürlich ist es möglich :-)
Muss man einfach die Schahada sagen?
Nein, die Schahada ist kein Bestandteil des Alevitentums. Wenn du Alevit werden möchtest, dann gibt man üblicherweise das "Ikrar" ab, eine Art Versprechen, von nun an nach den Werten des Alevitentums zu leben. Traditionellerweise findet in Verbindung damit eine Zeremonie statt, in der man auch eine Art Fürbitte hält, das sogenannte Gülbenk.
Du kannst dich ja mal mit der Alevitischen Gemeinde in Verbindung setzen, wenn du genauere Informationen haben möchtest: https://alevi.com/
Insgesamt läuft alles bei den Aleviten aber ein bisschen lockerer ab als z.B. bei Sunniten, du musst dich also nicht unter Druck gesetzt fühlen.
LG
Welche Partei soll man als Kind einer Gastarbeiterfamilie in Deutschland wählen?
Ich glaube, der erste Schritt wäre, zu erkennen, dass ein solches "gruppenbezogenes Verhalten" keinen Sinn ergibt. Da ich selbst türkische Eltern habe, weiß ich, dass man so aufwächst, immer kollektivistisch zu denken: "Wir Türken", "wir Muslime", "wir in der Familie Aslan" (...) "... verhalten uns so und so". Meiner Meinung nach sollte man diese Denkweise durchbrechen und sich fragen, was man persönlich als der individuelle Mensch der man ist, gut und richtig findet. Und nicht Sachen befürworten oder tun, nur weil die Mehrheit meiner Landsleute, meiner Glaubensbrüder oder meiner Familienmitglieder etwas sagt oder tut. Deswegen solltest du dich fragen: "Welche Partei entspricht meinen persönlichen politischen und gesellschaftlichen Vorstellungen am ehesten?"
Ich möchte gute Arbeitnehmerrechte und dass man in Würde in Deutschland alt werden kann.
Diesen Idealen kommt die Linkspartei definitiv näher als die SPD. Vielleicht kannst du ja mit Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine oder Dietmar Bartsch etwas anfangen :-)
LG
Wenn es dein Traum ist, dann solltest du es auch tun. Denn was bringt es, wenn du es hier an manchen Stellen einfacher hast, aber am Ende doch die ganze Zeit lieber an einem anderen Ort wärst... dann würdest du doch auch nie glücklich werden.
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!
Natürlich gibt es Hürden und Schwierigkeiten, aber es ist ja nicht unmöglich, diese zu bewältigen. Man muss sich halt nur Mühe geben. Und in der Türkei ist das Schulsystem und Bildungsniveau nicht so hoch wie in Deutschland. Heißt also, auch wenn du am Anfang Probleme mit der Sprache hast, wirst du trotzdem vom Lernstoff her weiter oder genau so weit sein wie deine Mitschüler.
In der Türkei wird auch alles nicht so genau kontrolliert wie hier in Deutschland, du kannst also leicht an einen Job kommen auch wenn dein Abschluss nicht gut ist. Kenne genug Türken die gar keine Ausbildung oder sowas haben und trotzdem durch Familie und Kontakte ne feste Arbeitsstelle haben.
Also.. horche genau in dich hinein, hör darauf was dein Herz dir sagt. Und dann zieh dein Ding durch. Angst sollte niemals der Grund sein, eine Sache, die man eigentlich tun will, nicht zu tun.
Der Text aus dem Youtube-Video hört sich nicht gerade seriös und objektiv an. Das erkennt man schon am wertenden Adjektiv "verräterisch" sowie der Betonung auf "demokratisch gewählt".
Ich gehe zunächst mal darauf ein, ob Erdoğan "demokratisch gewählt" wurde: Ja, in der Türkei finden regelmäßig Wahlen statt. Doch diese Wahlen finden nicht unter fairen rechtstaatlichen Bedingungen statt. Die Opposition wird durch Verhaftungen und Diffamierungen eingeschüchtert und um aussichtsreiche Kandidaten reduziert, die Medien berichten nicht unabhängig (Journalisten haben Angst davor, gefeuert zu werden oder inhaftiert zu werden, wenn sie kritisch berichten, die meisten Zeitungen und Fernsehsender wurden mittlerweile eh schon von Pro-Erdoğan-Leuten besetzt), die Regierung kriegt mehr Sendezeit für Wahlwerbespots. Es findet massenhaft Bestechung statt, das heißt, wer für Erdoğan stimmt, der kriegt dafür im Gegenzug Geld, Waren oder Privilegien. Auch bei der Wahl an sich gibt es viele Unregelmäßigkeiten: Beispielsweise werden die Wahllokale (vor allem im kurdisch besiedelten Osten der Türkei) extra in Städte gelegt, in denen viele Erdoğan-Wähler leben. Man erhofft sich dadurch eine höhere Wahlbeteiligung von Erdoğan-Anhängern und im Gegenzug eine niedrigere Beteiligung von Oppositionellen, die sich den weiten aufwändigen Weg machen müssen, um zum Stimmlokal zu kommen. Auch sind in den letzten Jahren immer wieder glaubhafte Hinweise auf punktuelle Manipulationen aufgetaucht, in etwa von vorgefertigten Stimmzetteln, auf denen für Erdoğan gestimmt wurde.
War es weil die Soldaten gegen die Demokratie waren oder gegen die Regierung?
In allererster Linie richtete sich der Putsch natürlich gegen das Erdoğan-Regime. Wie die Putschisten, oder besser gesagt, die Drahtzieher und Organisatoren des Putsches, im Detail zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stehen, ist schwer zu sagen. Es wird ja vermutet, dass Fetullah Gülen einer der Hauptdrahtzieher war. Gülen ist alles andere als ein Demokrat, er hat den türkischen Staat (damals noch als Freund und Weggefährte von Erdoğan) jahrelang unterwandert.
Ja. Widerstand gibt es schon seit vielen Jahren in der Türkei gegen Erdogan.
- Die ersten großen Anfänge gab es, nachdem 2007 im sogenannten "Ergenekon-Prozess" hunderte unschuldige Militärs, Richter, Journalisten und Geschäftsleute unter falschen Anschuldigungen verhaftet wurden.
- Der Höhepunkt waren die Proteste im Gezi-Park 2013. Sie dauerten monatelang an und es demonstrierten etwa 3,5 Millionen Menschen. Die Proteste wurden allerdings gewaltsam niedergeschlagen. Es gab über 8000 Verletzte und über 5000 Menschen wurden inhaftiert. Das gewaltsame Ende der Proteste hat viele Menschen eingeschüchtert und ein Gefühl der Hilflosigkeit erzeugt. Viele dachten sich: "Wir haben alles gegeben, es waren so viele Menschen auf der Straße wie nie zuvor in der Geschichte des Landes. Und es ändert sich trotzdem nichts. Was können wir noch tun?"
- 2016 fand ein Putschversuch statt, der vermutlich von Teilen des Militärs sowie von der Gülen-Bewegung organisiert wurde. Der Geheimdienst wusste jedoch schon vorher Bescheid, somit konnte der Putschversuch von Erdogan gezielt zu seiner Gunst instrumentalisiert werden und scheiterte kläglich. Daraufhin wurde der Ausnahmezustand erklärt, das bedeutet, dass man Menschen ohne Gerichtsverhandlung einfach einsperren darf. Dabei wurden tausende von Militärs, Polizisten, Richter und Politiker weggesperrt. Es wurden später auch mehrfach Beweise für Folter in türkischen Gefängnissen veröffentlicht. Dies alles schreckte das Volk noch mehr ab, zu demonstrieren oder die eigene Meinung laut zu sagen.
Trotzdem finden nach wie vor kleine Proteste im Land statt, es gibt nach wie vor mutige Politiker, Journalisten, Richter, Staatsanwälte und sonstige Bürger, die sich nicht unterkriegen lassen. Die jüngsten Wahlergebnisse bei der Kommunalwahl haben deutlich gezeigt, dass der Großteil des Volkes die Schnauze voll hat von Erdogan und seiner AKP. Trotz unfairer Wahlbedingungen und Manipulationen wurde die AKP in den wichtigen und bevölkerungsreichen Städten wie z.B. Istanbul oder Ankara abgestraft.
In den letzten Jahren, vor allem seit dem Putschversuch, wurden sowohl in der Justiz, als auch bei der Polizei und im Militär tausendfach Leute ausgetauscht. Erdogan-Kritikern wirft man vor, sie hätten Verbindung zu "Terroristen" - je nach dem, aus welchem politischen Lager der Kritiker stammt, brandmarkt man sie entweder als "Gülen-Anhänger" oder als "PKK-Anhänger".
Unliebsame Kritiker und Oppositionelle kann man somit also wunderbar aus dem Weg schaffen. Besonders absurd war der Fall des berühmten Journalisten und Autors Ahmet Sik. Er ist bekennend säkular und eher dem CHP-Lager zuzurechnen. Er hat ein berühmtes Buch geschrieben über die Machenschaften der (konservativ-religiösen) Gülen-Bewegung. Trotzdem hat man ihn als angeblichen "Gülen-Anhänger" inhaftiert. Daran erkennt man deutlich die Willkür hinter vielen Gerichtsbeschlüssen.
Ja, gibt es definitiv. Von der größten Oppositionspartei CHP fallen mir z.B. Parteichef Kemal Kilicdaroglu ein, Muharrem Ince oder der derzeit populäre Bürgermeister Istanbuls, Ekrem Imamoglu. Von der als "prokurdisch" bezeichneten Oppositionspartei HDP (für die viele Politiker der deutschen Parteien Die Grünen und Die Linke geworben haben) gibt es auch viele Politiker die sehr sensibel im Bezug auf Demokratie und Minderheitenschutz sind. Die HDP heißt übersetzt "Partei der Völker", in ihr sind alle ethnischen Minderheiten der Türkei vertreten.
Selbst die eher rechtsgerichtete Partei "Iyi-Partisi" mit ihrer Vorsitzenden Meral Aksener ist mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zuzutrauen als dem Erdogan-Regime.
Und sogar in Erdogans Partei AKP gibt es Gegenwind gegen den autokratischen Kurs und die Ein-Mann-Politik. Ehemalige Spitzenfunktionäre wie der Ex-Staatschef Abdullah Gül oder der Ex-Ministerpräsident Davutoglu sind zu harten Erdogan-Kritikern geworden. Es wird spekuliert, dass sich die AKP früher oder später zerfleischen wird und sich eine neue islamisch-konservative Partei bildet.
Weißt du, liebe NellyMelly..
ich sage dir was als gebildeter deutschtürkischer Muslim:
EGAL welche Frage zum Thema Islam du mit "erlaubt oder verboten" hier stellen wirst. Es wird IMMER irgendwelche Radikalen geben, die sagen werden: Es ist verboten. Weil Shekih xyz aus Saudi-Arabien vor 200 Jahren dies und das gesagt hat.
Kannst du ja mal als Test machen. Stell mal die Frage hier rein: Ist Musik verboten im Islam? Sofort werden Antworten kommen "Jaa Musik ist haram". Du kannst fragen: Ist Autofahren für Frauen verboten im Islam? Und du wirst die Antwort bekommen "Jaa Autofahren ist haram"
Das sind diese verblendeten Menschen, die glauben, sie leben ihre Religion richtig, je radikaler sie sind. Wenn eine Frage mit "erlaubt oder verboten" kommt, werden sie immer automatisch den Zwang spüren, sich für ein Verbot auszusprechen.
Du kannst dir aber sicher sein: Diejenigen, die hier groß behaupten, dass Masturbation haram sei, sind diejenigen, die selber am meisten masturbieren ;-)
Also lass dich nicht verunsichern. Was dir nicht schadet und anderen nicht schadet, ist auch nicht falsch. Gott ist gütig und nicht radikal und unfair (so wie so manche Salafisten hier leider).
Hallo, nein mach dir keine Sorgen. Es gibt keine Textstelle, die so etwas verbietet. Warum auch? Es kommt ja niemand zu Schaden deswegen. Selbstbefriedigung ist normal, jeder Mensch macht es, Tiere übrigens auch. Lass dir da kein schlechtes Gewissen von irgendwem einreden :-)
Dieser Typ hat wahrscheinlich keine Ahnung, was es bedeutet, Türke zu sein. Unser Staatsgründer Atatürk sagte einmal: "Die türkische Frau ist stolz, frei und steht auf eigenen Beinen"
Jeder ist für sich selber verantwortlich und wer ernsthaft noch im Jahr 2019 seine Schwester kontrolliert oder sowas, soll in irgendeine heruntergekommene kurdische Bergprovinz ziehen.. Die Türken aus Istanbul oder Izmir würden über so eine Frage lachen.
Als ich diese Frage hier zuerst gelesen habe, wollte ich eigentlich mit Ja abstimmen. Denn grundsätzlich spricht nichts gegen binationale Ehen. Klar gibt es kulturelle Reibungspunkte, aber wenn beide Partner verständnisvoll und kompromissbereit miteinander umgehen, dann ist das kein Problem.
Aber nachdem ich deine älteren Fragen sah, in denen du davon berichtest, dass dein Freund dir diverse Sachen verbietet... obwohl er "nur" dein Freund ist und das wahrscheinlich noch nicht seit allzu langer Zeit. Da kann ich nur ganz klar NEIN sagen. Wer schon in einer einfachen Beziehung so anfängt, der wird in der Ehe nur noch schlimmer werden.
Wenn du dich von deinem Freund oder Ehemann bevormunden lassen willst, bitte. Ich kann dir davon nur vehement abraten. Da kann er noch so nett und romantisch sein... sein Frauenbild ist eindeutig.
Das Kopftuch ist keine religiöse Pflicht. Für eine Pflicht halten es eigentlich nur zwei Sorten von Menschen: Fundamentalisten und Islamhasser. Die Fundamentalisten entscheiden sich bei Fragen dieser Art (halal oder haram, Pflicht oder Empfehlung) aus Prinzip immer für die vermeintlich "strengere" Antwort, weil sie befürchten, ihren Glauben sonst nicht ernst genug zu nehmen. Außerdem betrachten sie die Schriften wie eine Gebrauchsanleitung von Ikea, statt mal abstrakter über religiöse Aussagen nachzudenken. Naja, und die Islamhasser instrumentalisieren die angebliche Kopftuchpflicht dafür, zu zeigen, wie "diktatorisch" doch der Islam sei.
In Wahrheit wirst du weder eine Kopftuchpflicht im Koran finden noch lässt sich eine solche Pflicht bei der Betrachtung verschiedener historischer Quellen (islamischen und nicht-islamischen Ursprungs) feststellen. Eine muslimische Frau sollte sich nicht zu aufreizend präsentieren, das ist die religiöse Regel. Ob man dafür nun ein Kopftuch trägt oder die Haare offen lässt, kann man individuell für sich abstimmen, je nach dem in welcher Gesellschaft man lebt, welche klimatischen Bedingungen vorherrschen und wie man sich selber wohler fühlt.
Die Türkei ist ein republikanischer Einheitsstaat.
Auf dem Demokratie-Index befindet sich das Land auf Platz 100 von 167 Ländern und wird somit als "Hybridregime" kategorisiert. Das bedeutet, es gibt zwar noch Überreste eines demokratischen Rechtstaates, jedoch wurden zahlreiche Elemente davon ausgehebelt. Stattdessen sorgt Staatspräsident Erdoğan dafür, dass sich die Türkei immer mehr zu einem autoritären Regime wandelt.