Ich möchte nicht in die Diskussion einsteigen, ob es sinnvoll ist, für das Verlegen eines Buches einen Zuschuss zu zahlen oder nicht, aber ich möchte denjenigen, die einen entsprechenden Vertrag abschließen wollen, ein paar Tipps aus eigener Erfahrung geben.

Ich hatte insgesamt 5 Angebote (2017), mit jeweils sehr unterschiedlichen Strukturen. Eines war sehr kurz gefasst und als ich nach Details zum Vertrag fragte, sagte mir der Verleger, ich sei "ein zu komplizierter Kunde". Dort habe ich also nicht unterzeichnet. Es geht ja um einen größeren Betrag und dafür sollte der Vertrag präzise und unmissverständlich sein. Wenn ein Verlag dieses nicht macht, dann sollte man auf keinen Fall unterschreiben.

Also, achten Sie bitte sehr genau auf alle Vertragsdetails. Denn für den geforderten Betrag werden viele Leistungen angeboten, über deren konkrete Ausgestaltung man ganz genau Bescheid wissen sollte, ansonsten kann die Enttäuschung hinterher groß sein.

Lassen Sie sich auf jeden Fall einen „Qualitätsindikator“ für die Leistung des Lektorats in den Vertrag schreiben, denn dafür wird ein großer Teil der Kosten kalkuliert. Ein Indikator kann sein: Maximale Anzahl nicht-entdeckter Fehler pro 100 Seiten.

Weiterhin müssen sie sich absolute Klarheit darüber verschaffen, über welches Vertriebsmodell Ihr Buch später auf den Markt kommen wird. Gibt es einen „Vorratsdruck“ und proaktiven Versand an Großhändler oder wird es ausschließlich Book/Print on Demand sein? Auch das muss zweifelsfrei im Vertrag stehen. Bei Print on Demand ist der Begriff „Druckkostenzuschuss“ sicher völlig fehl am Platz.

Und unterschätzen sie die Notwendigkeit eigener Marketing-Aktivitäten nicht. Prüfen Sie sehr genau die Wirksamkeit der im Vertrag genannten Marketing-Aktivitäten. Nur das zählt, nicht die Menge.

Schließlich empfehle ich nach Abschluss des Projektes ein offenes Feedback-Gespräch mit Ihrem Vertragspartner zu suchen. Darin können Erwartungen und Erfahrungen ausgetauscht werden, die für ein weiteres Projekt dieser Art bestimmt hilfreich sind, und zwar für beide Seiten. Auch an der Bereitschaft, dieses detaillierte Feedback sachlich zu besprechen, ist ein Indikator für die Qualität des Verlages.

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