Wirft man mal einen Blick in die Geschichte wird man feststellen, dass viele kluge Köpfe äußerst exzentrische Persönlichkeiten und nicht selten Einzelgänger waren. Ihre Begabung ist oftmals Fluch und Segen zugleich. Nicht selten leiden sie unter Depressionen, sind was ihre soziale Kompetenz angeht totale Krüppel und leben lieber zurückgezogen in ihrer eigenen kleinen Welt als sich unter die Menschenmenge zu trauen. Sie werden für ihre Genialität bewundert und beneidet, werden für ihren Wahnsinn aber auch verachtungsvoll angeschaut oder haben gar eine so unheimliche Aura an sich, dass man sich gar nicht an sie rantraut. Sie sind auf ihrem Gebiet absolut begnadet und doch so bedauernswert, weil ihr eigenes Leben für sie häufig eine einzige Qual darstellt. Sie leben abgeschottet von der Außenwelt, wo sie in ihrem Schaffensraum, der gefüllt ist von Einsamkeit und Leere, ein Meisterstück nach dem anderen hervorbringen.
Ich frage mich nun, ob es in der Natur solcher Genius liegt ihr Werk im Stillen zu vollbringen oder ob nicht gerade diese sich selbst erzwungene Einsamkeit dazu führt den Geist anzuregen, woraus die unglaublichsten und weltbewegendsten Ideen entstehen können.
Der Mensch ist normalerweise ein soziales Wesen, das anfällig ist für vielerlei Arten der Ablenkung. Von überall her kommt ein neuer Reiz, der aufgenommen und verarbeitet werden muss, ganz egal wie banal und unbedeutend er auch sein mag. Meine Vermutung ist, dass diese Schwemme an wertlosen Informationen irgendwann dazu führt, dass das geistige Vermögen abflacht und der Mensch verdummt. Wir haben keinen großen Krieg, keine große Depression. Unser großer Krieg ist ein spiritueller. Unsere große Depression ist unser Leben. Mal ganz ehrlich, was macht denn ein Großteil der Jugend von heute am Wochenende. Sie gehen mit ihrer Clique in eine Disco, tanzen auf eine unter irgendwelchen Drogen komponierte Musik und knallen sich den Schädel mit Alkohol weg. Das ist meiner Ansicht nach nicht gerade das, was man unter dem Sinn des Lebens verstehen sollte und ist sicherlich alles andere als Intelligenz fördernd. Ist es da nicht besser man zieht sich aus solchen Freundeskreisen zurück und verbringt seine Zeit lieber mit sich allein? Nur man selbst, ohne all die störenden Einflüsse anderer, man kann die Ruhe genießen und sich Gedanken über viele weitaus wichtigere Dinge machen.
Ich selbst ziehe es auch lieber vor einsam zu bleiben als mich mit Menschen in einer Umgebung zu bewegen, die einen auf Dauer nur verblöden lässt. Glaubt ihr, dass meine Einstellung richtig ist oder ist es grundsätzlich falsch sich freiwillig sozial auszugrenzen?