Dies ist eine sehr schwierige Angelegenheit, da diese Problematik bekannt, aber schwer abzustellen ist. Der Grund für das "Knacken": Durch den Umbau auf eine neue Heizungsanlage haben Sie sowohl eine witterungsgeführte Regelung, sowie Thermostat- ventile an den Heizkörpern einbauen lassen müssen... (Vorschrift) Die bisherige "Heizungsbedienung", sprich Temperaturwahl, erfolgte wahrscheinlich nur mit einem Mischerhebel, mit dem Kesselthermostat am Heizkessel sowie an den Heizkörper- ventilen. Die jetzige Regelung, bzw die Thermostate an den Heizkörpern arbeiten genauer.... Das bedeutet, daß die Heizkörper-Thermostatventile bei JEDER Erreichung der gewünschten Raumtemperatur den Heizkörper abschalten und bei JEDER Absenkung der Raumtemperatur den Heizkörper anschalten. Dies passiert im Wechsel ca. 120-300 mal am Tag. Automatisch, ohne daß sie davon etwas mitbekommen. Die Regelung arbeitet ähnlich. Sie vergleicht die Außentemperatur mit der Kesseltemperatur und schaltet über eine Referenz-Einstellung (Heizkurve) den Brenner aus/ein . Auch dies passiert je nach Witterung/Außentemperatur bis zu 80 Mal am Tag. Eine weitere Änderung der Rohrleitungslänge erfolgt bei der täglichen NACHTABSENKUNG... auch hierbei werden die Rohrleitungen durch das kühlere Wasser zusammengezogen. Jetzt kommt das Problem: Hierdurch entstehen natürlich erhebliche Spannungen in den Zuleitungsrohren zu den Heizkörpern ! Themostatventil ZU = Leitungen ziehen sich zusammen Thermostatventil OFFEN = Leitungen dehnen sich aus Regelung/Brenner AN = Leitungen dehnen sich aus Regelung/Brenner AUS = Leitungen ziehen sich zusammen Nachtabsenkung AN = Leitungen ziehen sich zusammen Nachtabsenkung AUS = Leitungen dehnen sich aus Das wäre allerdings überhaupt nicht schlimm, wenn man damals (als Ihre Heizungsinstallation/Heizkörper/Rohre eingebaut wurden) an Schallschutz und an diese Ausdehnungsschübe der Leitungen gedacht hätte.

(1.) Doch meistens wurden damals zwar die Leitungen isoliert, jedoch die Halterungen der Rohre aus einfachen, abgebogenen Eisenstangen hergestellt. Diese Halterungen aber sind NICHT in der Lage diese Bewegungs- energie geräuschlos aufzunehmen.

(2) Ein bei Ihnen aber noch wahrscheinlicherer Grund für das Knacken sind die ins Mauerwerk eingeputzten Rohrleitungen. Hier hat man es damals für ausreichend gehalten, Rohrleitungen im Bereich der Heizkörper-Nischen nur mit Papierstreifchen zu umwickeln und das Rohr dann einfach eingeputzt. Im Badezimmer wurde dann sogar teilweise das Rohr vom Fleisenleger mit Fleisenkleber/Estrich zu eingeschmiert, daß es bei jeder Längenausdehnung knacken MUß !

(3) Ein weiterer Grund für die lästige Knackerei können die Metallhalterungen des Heizkörpers sein. Ich habe es schon erlebt, daß diese Halterungen durch die geringste (Aufheiz/Abkühl)-Bewegung des Heizkörpers angefangen haben zu knacken.DIAGNOSE/ABHILFE Sie sollten erstmal folgendes Erkunden:

  1. WANN knackt es am meisten ? Liegt der Zeitpunkt mit dem Ein- und Ausschalten der Nachtabsenkung zusammen ? Also z.B. immer so zwischen 6-7 Uhr in der Früh, 22-24 Uhr am Abend ?

  2. Knackt es ÜBERALL an den Heizkörpern ? (wenn auch nur leiser ?) Das ist wichtig, um den LAUTESTEN Heizkörper zu ermitteln. (man denkt zwar immer, der lauteste ist in dem Zimmer, indem man gerade versucht einzuschlafen, aber durch die Übertragung erfolgt über die Eisen/Kupferrohre, sodaß der wahre "Knacker" von einem anderem Heizkörper kommen kann.

  3. Können Sie das Knacken provozieren, indem Sie einen Heizkörper mit dem Thermostatventil ganz öffnen, bzw nach 10 Minuten ganz schließen ? Hierzu müßen sie allerdings nach dem SCHLIEßEN ca. 15 Minuten abwarten....

  4. Beim Knacken : Hilft es, wenn sie WÄHREND des Knackens den Heizkörper und/oder die Rohrleitung, die aus der Nische zum Heizkörper führt, etwas bewegen ?

  5. BEIM Knacken : Wenn Sie an der Keller-Decke noch Heizungsleitungen (bei älteren Häusern meist eingegipst) haben, können Sie versuchen einzelne Rohrleitungsstränge ebenfalls zu bewegen, um evtl. Halterungs-Knackgeräusche einzugrenzen.

Egal, mit welchem Punkt sie das Knacken verändern können, es zeigt, wo die meiste Chance besteht, dem Übel beizukommen.

Einfachste Abhilfe für alles: Sie sollten auf jeden Fall folgendes versuchen: Besorgen Sie sich kriechfähiges Sprühöl mit Kanüle. Besprühen sie JEDE Halterung die sie sehen können, d.h. bei den Heizkörpern die unteren Auflage-Winkel sowie die "Abstandshalter" bei den Rohrleitungen die Deckenhalterungen. Hierfür eignet sich die Kanüle, da sie auch die Halterungen durch ein Gips-Paket hindurch treffen können. Ein weiterer Punkt zu sprühen: Die Rohreinführungen vom Heizkörper in die Wand ! Hier müssen sie es schaffen, die Kanüle so weit wie möglich in die Wand hineinzubekommen und dann, während sie sprühen langsam zurückzuziehen, damit überall etwas Schmierstoff hinkommt. Dies ist eines der schwierigen Aufgaben, da sie mit der Kanüle direkt am Rohr bleiben müssen. Falls der Spalt zwischen Rohr und Putz zu gering ist, so versuchen Sie, diesen Spalt zu vergrößern.

Ich muß Ihnen allerdings sagen, daß es noch eine Möglichkeit für das Knacken gibt, die ohne Stemmarbeiten nicht zum Erfolg führt: Wenn Sie STEIGELEITUNGEN (fragen Sie Ihren Heizungsbauer) in der Wand haben... und diese das Problem sind, so können Sie dies nicht von Außen ohne Öffnen des Schlitzes ändern. Denn auch hier hat man damals die erwähnten Eisen-Halterungen verbaut.

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