Eine Fantasiereise ist zwar als Beispiel für Entspannungsverfahren geeignet, aber weniger für Meditation, denn da liegt der Fokus nicht primär auf Entspannung, sondern auf der Übung des Geistes. Das solltest du deiner Freundin mitteilen, bevor sie am Thema vorbeierzählt, und ihr am Ende 2 Vorträge über Entspannungstechniken macht, weil ihr euch beide nicht über den jeweiligen Fokus und die Unterschiede informiert habt. Zum "wieso" wirst du aber schon sie fragen müssen. Niemand hier kann ihr in den Kopf schauen.
Genauso wie du auch deine erste Meditationspraxis etabliert hast: durch regelmäßige Wiederholung. Wenn du beim Wiedereinstieg keine 20 Minuten mehr schaffst, dann ist das OK. Du startest dann eben mit 10. Wenn du beim Sport eine Weile raus bist, fängst du auch nicht gleich wieder mit einem Marathon an...
Indem du regelmäßig weiter meditierst. Ansonsten hat VOOM108 alles gesagt.
Du kannst für den Anfang Atembeobachtung als kleinsten gemeinsamen Nenner antesten:
- bequeme Position einnehmen (sitzend, liegend, stehend, was dir passt)
- Atemzüge beobachten (zählen, "ein-aus", Bauchdecke beobachten, wieder was dir passt)
Dazu gibts in der Literatur und im Netz etliche praktische Anleitungen.
Es müssen am Anfang auch nicht gleich 10 min sein. Mache was sich gut anfühlt und steigere es nach und nach. Wichtig ist eher die regelmäße, gleichmäßige (also nach der Orientierungsphase nicht mehr ständig die Technik variieren) und achtsame Ausführung als die Dauer oder das Ganze gar zum Leistungssport zu machen.
Ein paar typische Anfängerfehler kannst du natürlich vermeiden. Also:
- Nicht "ich darf nichts denken" denken, sondern achtsam auf den Atem konzentrieren. Dadurch, dass du deine Gedanken auf den Atem und damit das Hier und Jetzt lenkst, kommen deine Gedanken mit steigender Praxis ganz von allein zur Ruhe.
- Nicht beurteilen. Wenn Gedanken kommen, fein, das Abschweifen ist normal. Nehme sie kurz zur Kenntnis und dann zurück zum Atem.
- Nicht in unbequeme Sitzpositionen zwängen, nur weil du gehört hast, dass das so sein muss, dein "Energiefluss" sonst blockiert wird oder sonstwas. Das bringt uns zu den nächsten 2 Punkten:
- Nicht in theoretischen Ausführungen festbeißen, und darüber die Praxis vergessen. Etwas Theorie schadet nicht, vorallem Motivation ist notwendig, aber ansonsten ist Meditation Praxis und Erfahrung.
- Nicht am Anfang in die Spezialpraktiken einzelner Lehren/Richtungen und deren esoterisches Drumherum eintauchen. Dich jetzt mit Yoga-Richtungen, Energiekanälen, Chakren, Weisheitsaugen etc zu beschäftigen kleistert dir nur den Kopf zu und hält dich vom wichtigsten, dem Start und der Durchführung einer regelmäßigen Praxis, ab. Du weißt schließlich noch nicht mal, ob dir Meditation überhaupt liegt.
Auf jeden Fall: Viel Spaß beim Üben und viel Erfolg!