hallo, ich habe magersucht. im internet gibt es zwar sehr viele seiten dazu, aber ich kann dir ja einfach mal etwas erzählen.
magersucht und bulimie sind gar nicht SO verschieden. die magersüchtige will die kontrolle über alles haben, auch über ihren körper. sie versucht IMMER bestleistungen zu bringen, perfekt zu sein und sich unter kontrolle zu haben. sie will alles gute auf einmal sein. sie fängt an zu hungern, um den anderen menschen zu zeigen, dass sie alles unter kontrolle hat und das essen nicht braucht.
die bulimikerin verliert ihre kontrolle, indem sie frisst (oft 6000 kalorien oder mehr bei einem so genannten fressanfall in sehr kurzer zeit verschlingt) und danach kotzt, um die kalorien wieder loszuwerden.
beide werden sehr schnell sehr viel gewicht verlieren, die bulimikerin wird auch "hamsterbacken" bekommen und die zähne werden von der magensäure angegriffen werden - folge des kotzens. die haare der magersüchtigen werden in büscheln ausfallen, ihre haut wird trocken und die nägel rissig.
irgendwann werden sich beide nicht mehr von ihrer sucht lösen können und es wird zu einem täglichen kampf: wie wenig kann ich heute essen? wann ist niemand zu hause, wann kann ich b/p? (- binge/purge - essen/erbrechen).
essstörungen haben IMMER etwas mit der dominanz der mutter zu tun - denn die mutter ist es, die du bei der geburt das erste mal siehst, du bist stark mit ihr verbunden. immer. um eine essstörung also loszuwerden, muss häufig eine familientherapie gemacht und die lösung gefunden werden -
häufig ist es der fall, dass die essgestörten sich über ihre ES ohne worte ausdrücken wollen, da probleme in der familie "weggeschwiegen" werden, sie verlagern ihre unausgesprochenen probleme, ängste und meinungsverschiedenheiten auf ihren körper.
im grunde genommen ist der körper/die esstörung also nur ein symptom für etwas anderes; zb eine situation, wie ich sie oben beschrieben habe.
die meisten magersüchtigen rutschen durch eine diät in die magersucht und statt wie ein normaler mensch irgendwann aufzuhören, machen sie immer weiter, treiben mehr sport und essen weniger.
bei den bulimikerinnen fängt es oft so an, dass sie zunächst gar nicht 6000kcal essen sondern evtl nur 1500 und sich danach schlecht fühlen und "erbrechen ausprobieren" - und merken, HEY, ich kann so viel essen wie ich will, alles auskotzen und nehme trotzdem nicht zu! und dann wird es immer mehr und immer umfassender und schlimmer.
folgen sind auf jeden fall starker rückzug, depressionen, zwänge und ängste. sowie natürlich körperliche folgen, die auch osteoporose (verfall der knochen), nierenschäden, stoffwechsel-, kreislauf- und herzrhythmusstörungen sein können.
außerdem ist magersucht die tödlichste psychische erkrankung.