Bloß weil man gewisse Aversionen gegen die Pharmaindustrie hat, heißt das nicht, dass alles gleich genauso schlecht ist, was man verschrieben kriegt. Ich hatte genau wie du tierische Angst vor den Nebenwirkungen. Habe mich anfangs gesträubt, aber dachte im gleichen Moment, dass der Arzt mir nicht irgendwas verschreibt, um mich zu ärgern, sondern um mir zu helfen. Die ersten Tage habe ich mir komplett frei genommen und mir gings auch richtig schlecht mit den Tabletten. Aber siehe da, nach 3 - 4 Tagen hatte ich mich wieder gefangen und nach 2-4 wochen wurde meine stimmung auch besser. Das Problem bei mir war eindeutig, dass ich zuviel geschlafen habe durch die Tabletten. Ansonsten gings mir aber gut. Mir haben sie geholfen, auch wenn ich sie nach einem dreiviertel Jahr wieder abgesetzt hab, um allein klar zu kommen. Sie waren eh nur zur Überbrückung der ganz schweren Phase gedacht und ich wollte sie nie länger nehmen. Und heute bin ich die Panikattacken los und bis auf paar Angstsituationen hin und wieder, ist alles wieder gut. Die Pharmaindustrie ist ja ach so schlimm und bla. Aber überleg mal, warum du zum Arzt gegangen bist!? Wegen Panikattacken, das bin ich auch damals. Und ich habe das gleiche durchgemacht und mir gehts jetzt entschieden besser! Ich würde sie an deiner Stelle versuchen und mir einreden, sie helfen, denn irgendwann tun sie das. Alles Gute! LG

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Beseitigung von Derealisation beziehungsweise Depersonalisation

Es ist schon schwierig sich vorzustellen mit einer Derealisation/Depersonalistion den Alltag zu überstehen gerade wenn man sich nicht vorstellen kann wie es einem dabei ergeht. Bei mir Urde das festgestellt, da ich schon lange das Gefühl habe, dass was in mir vorgeht nicht mehr normal ist. Ich weiß nicht mehr weiter, da ich mich in meiner eigenen Haut nicht mehr wohlfühle und es wirklich so erscheint, als ob keine Besserung in Sicht ist. Ich kann die Gegebenheiten des Lebens nicht nachvollziehen und ich komme mir vor als ob ich von einem fremden Planeten komme und hier völlig fremd bin. Es ist schlimm so etwas zu haben und um ehrlich zu sein wünschte ich mir, dass das alles so schnell wie möglich aufhört. Egal wo ich bin, ich komme mir fast überall so vor als ob ich hier auf diesem Planeten nichts zu suchen habe und auch wenn ich irgendwo unterwegs oder so bin, bekomme ich ständig das Gefühl das ich wie Luft bin. Es ist unaufhörlich und es ist nicht nur irgendetwas, das wieder nach einigen Monaten verschwindet, sondern ich hatte es warscheinlich schon als ich noch ein Kind war, da wurde es zwar noch nicht festgestellt, aber ich habe bemerkt, dass ich irgend etwas , was mich völlig unwohl o.ä. erleiden lässt. Alle mit denen ich in jungen Jahren sprach konnten es nicht nachvollziehen von was ich sprach(ich gebe es ja auch zu, es ist schwierig dieses Gefühl zu übermitteln), aber es ging mir nicht gut und auch so halte ich kaum noch mit den einfachsten Dingen im Alltag durch (Schule, Freizeit usw.). Ich fühle mich oft falsch verstanden und ich habe oft das Gefühl, dass ich Dinge fühle bzw. wahrnehme, die so eigentlich gar nicht sein dürften. Ich trage daher außerdem eine sehr große Unsicherheit in mir und weiß nicht wie es so weitergehen soll. Bei den kleinsten Vorkommnissen bin ich völlig "aus der Bahn geworfen". Es ist echt furchtbar so zu leben und ich bemerke, dass sich keine kleineren Änderungen bemerkbar machen. Für mich ist es ziemlich qualvoll und den Alltag zu überstehen erscheint mir immer mehr und mehr unmöglicher zu werden Ich komme einfach nicht zur Ruhe, obwohl mir daran alles liegt und ich es mir auch so wünschte, aber vergeblich. Es ist unaufhaltsam in dieser Weise so weiter zu machen und so das ganze Leben zu bewältigen. Ich habe eine massive Wahrnehmensschwäche, die unumbrückbar ist. Dieses Empfinden ist der reinste Horror und jetzt bin ich auf euch angewiesen. Hat einer von euch vielleicht Erfahrung mit Derealisation/Depersonalisation? Ist es oder ergeht es jemand anderem sogar so ähnlich wie mir und kann sich in so eine Lage gut hineinversetzen? Es wäre echt schön, wenn es jemanden gebe, dem es vielleicht auch so geht und der oder die ein hohes Einfüllungsvermögen auf dieses Themengebiet hat. Erst mal riesen Dank fürs Lesen und ich hoffe auf gute Antworten.

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Ich habe dir einen kleinen Text per Freundschaftsanfrage geschickt. Schau mal rein, könnte dich interessieren :)

Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Es ist belastend. Manchmal erlebt man Freunde als Fremde, Familienmitglieder sehen fremd aus bzw. fühlen sich fremd an und man selbst ist nicht mehr der/die alte. Die Stimme, das eigene Selbst ist fremd. Der Spiegel zeigt dir eine Person, die sich so fremd anfühlt, obwohl du dir sicher bist, dass du es bist, der dich da ansieht. Es ist schrecklich, ständig seine eigene Existenz in Frage zu stellen.

Was hilft dagegen? Nun, so doof wie die Antwort klingen mag (und ich weiß aus Erfahrung, dass dies nicht immer funktioniert): Ablenkung! Führe Tätigkeiten aus, die dich ablenken, bei denen du den Kopf nicht frei hast, um über dich nachzudenken! Was das individuell für dich bedeutet, musst du noch herausfinden. Mir hilft es sehr gut, obwohl ich auch Zeiten habe, in denen ich einfach aus der Realität flüchte, den ganzen Tag im Bett verbringe und TV schaue. Manchmal gehts leider nur so. Das Ziel ist, den Zustand irgendwann ignorieren bzw. akzeptieren zu können. Denn die Depersonalisation, sowie die Derealisation nährt sich von deinen Gedanken. Zumindest geht es mir meist so. Und umso mehr du dich hereinsteigerst, umso schlimmer wird es. Sei furchtlos, nichts wird dir passieren! Es ist unangenehm, ich weiß, aber fange kein Vermeidungsverhalten an! Es ist nur ein Gefühl, nicht das Ende des Lebens! Und wenns garnicht geht, versuchs mal medikamentös. Manchmal ist das der erste Schritt erst einmal wieder in die richtige Bahn zu kommen. Hab einfach Mut Dinge auszuprobieren. Mach drei Schritte vor und einen zurück. Auch so kommst du irgendwann ans Ziel. Aber eines kann ich dir noch vorweg sagen, es wird wahrscheinlich nie ganz verschwinden. Das ist schade, aber man lernt damit umzugehen, denke ich. Psychotherapie ist vllt auch erstmal eine gute Anlaufstelle.

Ansonsten, schau mal in die Freundschaftsanfrage. Alles Gute!

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Du musst versuchen, dich mit dem Zustand anzufreunden und ihn zu akzeptieren. Dadurch wird es in der Regel besser. Denn umso mehr du dich wehrst, umso schlimmer wird es! Ratsam ist natürlich immer, professionellen Rat einzuholen. Tritt der Zustand aufgrund einer anderer Krankheit auf - Angst, Depression o.ä.? Dann wäre es sinnvoll, diese Grunderkrankung zu behandeln. Heilbar ist DP/DR nicht zu 100%, es wird sicher immer wieder mal auftreten. Ansonsten gibt es eine Spezialsprechstunde in Mainz, bei der diese Unwirklichkeitszustände im Mittelpunkt der Behandlung stehen. Wielange hast du das schon, was war der Auslöser?

Viele Grüße!

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Ich habe Citalopram auch abgesetzt. Die Absetzphase hat glaub ich bald 2 Monate gedauert. Dann war erstmal ne Weile Ruhe und dann hats wieder PENG gemacht. Mir ging es soooo schlecht eine Zeit lang. Ich war schon kurz davor mir die Tabletten wieder verschreiben zu lassen. Ich habs aber ausgesessen. Gut, mir geht es jetzt nach ca. einem halben Jahr auch noch nicht wieder 100% gut, aber die Attacken werden weniger. Von Monat zu Monat steigert sich die Anzahl der Tage, an denen es mir wirklich richtig gut geht. Und ich meine, nen schlechten Tag hat ja jeder mal. Ich denke, es ist ganz normal, dass die Angst- und Panikattacken nach dem Absetzen erst einmal wieder verstärkt auftreten. Aber nach meiner Erfahrung wird das auch wieder besser. Ich würde dir deshalb nicht raten einfach wieder mehr Citalopram zu nehmen, da es die Reaktionen ja eher noch verschärft.

Gib dir und deiner Psyche Zeit, um sich wieder daran zu gewöhnen, dass eben keine Tabletten mehr unterstützend eingenommen werden. Denke immer positiv (ich weiß, das ist leicht gesagt) und lass dich meinetwegen für eine Woche krank schreiben um dir Ruhe zu gönnen oder Sachen zu unternehmen, die dir Spaß machen.

Versuche dir vor allem immer wieder vor deinem geistigen Auge vorzustellen, dass die Reaktion nur davon kommt, dass die Tabletten nicht mehr da sind und das die Reaktion ganz normal ist. Denke immer daran, dass es nichts lebensbedrohliches ist, was dir passiert! Denke an schöne Sachen, die dir Spaß machen - rede mit Freunden und Familie darüber. Lass dich auch mal in den Arm nehmen und dir sagen, dass alles gut wird. Ich habe mich in der Zeit, als es mir wirklich schlecht ging, immer bei meinem Freund rückversichert, dass er auf mich aufpasst wenn mir etwas passiert oder es mir schlecht geht - glaub mir, das hilft unendlich viel, wenn man weiß, dass jemand auf einen aufpasst! Ich hoffe du schaffst das, denn das Leben ohne Tabletten ist doch um einiges besser, als mit dem Teufelszeug! :)

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Die Nebenwirkungen sind völlig normal. Ich habe die ersten Tage nichts mehr machen können, war total fertig.

Aber glaub mir, Durchhalten hilft! Also egal wie stark die Nebenwirkungen anfangs sein mögen, nach 2-3 Wochen stellt sich der Effekt ein und dann wird es nach dieser Zeit immer besser.

Das einzige Problem bei mir war nur, dass ich ab dem Zeitpunkt der Wirkung immer müde war, teilweise sogar den Wecker nicht mal gehört und wie ein Stein geschlafen habe. Davon abgesehen wird es dir aber besser gehen, wenn es das richtige Medikament ist.

Bleib dran, nicht verzweifeln! Nur wenns wirklich nicht besser wird nach den besagten 2-3 Wochen, den Arzt konsultieren!

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Mit der Dosis runtergehen will ich eigentlich nicht, ich hoffe ja darauf dass es hilft in spätestens 2 Wochen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich natürlich gerade jetzt viel mehr in mich hinein horche und nur darauf warte das was passiert... ich sollte aufhören damit, leider einfacher gesagt als getan.

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