@Seit1986: Diese Aussage ist zumindest in Hinblick auf die hessische Hauptstadtfrage schlicht falsch und ich behaupte, dass sie auch in Hinblick auf die Hauptstadtfrage in NRW falsch ist. 1. Die westlichen Siegermächte wollten stabile demokratische Strukturen aufbauen. Hiermit begann man auf kommunaler Ebene und gründete Länder. Die Alliierten hatten sich von Beginn an verständigt, dass erst nach Gründung aller Länder auf dem Gebiet der westlichen Besatzungsmächte überhaupt über ein gesamtdeutsches Staatsgefüge nachgedacht werden sollte.2. Dass Wiesbaden Landeshauptstadt wurde ist eine Verkettung von Zufällen. Wiesbaden war Sitz der amerikanischen Militärverwaltung. In Frankfurt war das Hauptquartier der US Army untergebracht. Die Militärgouverneure waren angewiesen, in ihren Bereichen zivile Strukturen aufzubauen. Das verlief jedoch schleppend, eine Hauptstadt für den Staat Groß-Hessen (so hieß Hessen vor Inkrafttreten der Landesverfassung zum 1.12.1946) in eines dieser Gebiete zu legen, wäre mangels der strukturellen Voraussetzungen nicht ratsam gewesen. Schlussendlich war es General Lucius D. Clay leid und ließ mit Order vom 12.10.1945 durch Colonel Newman (Chef der Militärregierung in Groß-Hessen) in der Organisationsanweisung Nr. 1 verkünden, dass ab dem 12.10.1945, 12.00 Uhr, Wiesbaden Sitz der zivilen Verwaltung ist.Nicht anders kann und wird es in NRW gewesen sein, denn die Hauptstadt wurde nicht von der "deutschen Politik", sondern von der britischen Besatzungsmacht bestimmt.

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