Lieber Sokrates,

deine Frage kann man leider nicht eindeutig beantworten. Für jemanden, der schon 10 Chopin Etüden gespielt hat, ist sie sicher einfacher zu lernen als für jemanden, der seine erste spielt. Außerdem finde unterschiedliche Leute unterschiedliche Sachen unterschiedlich schwer - je nach Beschaffenheit der Hand und Fertigkeit der Finger.

Allgemein kann ich folgendes zur 25/12 sagen:

Die technische Schwierigkeit liegt darin, die Lagenwechsel in beiden Händen so mühelos sicher (und ohne einen Ruck zu verspüren, der die Bewegung in die Tasten hinein unterbricht!) zu machen, dass man sie beim Spielen gar nicht mehr als Lagenwechsel empfindet - nur dann kriegt man sie ins Tempo.

Die musikalische Schwierigkeit liegt darin, die Melodie gut zu gestalten: Das heißt, als allererstes einmal, sie überhaupt herausspielen zu können und nicht durch die ganzen vielen Arpeggio-Noten zu übertönen. Außerdem muss sie natürlich in sich schlüssig gestaltet werden, d.h. die Melodienote vom nächsten Takt muss musikalisch sinnvoll an die Melodienote vom Vortakt anschließen; man muss Crescendi und Decrescendi hinbekommen innerhalb dieser Melodie.

Die musikalische Gestaltung setzt natürlich voraus, dass man sie technisch problemlos spielen kann, sonst wird da nichts draus.

Falls es deine erste Chopin-Etüde sein sollte, würde ich dir eher Op.25/2, Op.25/1 empfehlen - falls es eher so die dritte, vierte ist, kannst du dich mal daran machen, sie ist machbar, es gibt schwierigere Chopin-Etüden. Aber bitte mit Anweisungen eines Klavierlehrers, sonst ist die 25/12 frustrierend :-)

Liebe Grüße von der Sonata28

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