Hallo. Ich bin weiblich und 18 Jahre alt. Das alles mit den Depressionen hat sich so seit 2 Jahren etwa immer bemerkbarer gemacht. Vor rund 4 Monaten hab ich mich entschlossen zum Arzt zu gehen, einfach um mal nachzufragen was so mit mir los ist. Ziemlich schnell stellte sich raus dass es sich bei mir um eine mittelschwere bis schwere Depression handelt. Auf die Frage "schonmal drüber nachgedacht dir wehzutun?" konnte ich nur den Kopf schütteln, meine Mama war dabei, losweinen musste ich trotzdem. Vorher habe ich das noch nie so richtig ernst genommen, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich täglich Vorstellungen davon, wie es wäre, wenn ich jetzt einfach das Brötchenmesser in mich reinramme o.ä. Beim 2. Arztbesuch ohne Eltern hab ich es dann aber zugegeben. Darauf hin erneut eine Einweisung in eine Psychiatrie. Es ging ziemlich flott und ich hab mich da angemeldet, mit der Hoffnung alles geht wieder weg. Mittlerweile gehe ich schon seit 3 Monaten nicht mehr zur Schule. Meine Mannschaft trainiere ich nicht mehr. Und die Fahrschule habe ich abgebrochen. Ein Platz in einer Klinik ist aber immer noch nicht freigeworden. Seit dem liege ich also nur in meinem Bett wenn ich nicht gerade Training habe oder am Wochenende beide Tage feiern bin. Das Verhältnis zu meinen Eltern wird dadurch auch immer schlechter. Und Freundschaften pflege ich auch fast garnicht mehr. Es gibt niemanden der alles weiß. Für manche gehe ich noch zur Schule, für manche fange ich eine Ausbildung an. Nur eine Freundin weiß was wirklich los ist. Für die anderen ist mein Leben ne große Lüge. Wie ich es die letzten Monate geschafft habe, dass nichts aus dem ruder läuft, weiß ich auch nicht. In den Ferien war alles fast wieder gut. Aber jetzt wo die Lügen wieder zunehmen, will ich einfach nicht mehr. Weniger denn je. Jetzt bin ich schon so weit, mir endliche Internettexte über Folgen von Selbstmord durchzulesen.
Aber was bringt es mir noch? Ich lebe nur noch für andere und die halten mich für einen ganz anderen Menschen. Meine Familie die fast alles weiß, mache ich immer mehr fertig dadurch, obwohl ich sie eigentlich da raushalten möchte. Wären sie vielleicht doch glücklicher wenn alles vorbei wäre. So geht es schließlich auch nicht weiter. Ich vertraue diese Sachen eigentlich niemanden an der mein Gesicht kennt, von daher rede ich nichtmal mit meinem Psychiater darüber. Das einzige was mir noch hilft sind Ausflüge. Orte wo mich niemand kennt. Hilft es mir ein Jahr ins Ausland zu verschwinden? Selbst feiern lenkt mich nicht mehr ab. Und selbst ein guter Freund, der es sogar akzeptiert, dass aus uns erstmal nichts wird hilft da nicht. Also der ganze Gefühlskram lässt mich sogar nochmehr verzweifeln. Denn eigentlich ist mein Leben so schön. Nur diese Selbstzweifel, die Panik vor Verpflichtungen und meine Zukunft, alles sowas versaut es mir so dermaßen, dass ich mittlerweile nicht mehr länger als ein paar Stunden am Stück halbwegs glücklich sein kann. Bitte um Ratschläge, danke im Voraus!