Also ich wollt mal was zu dem Stolz beitragen: das hat uns unsere Mutter schon abgewöhnt - und bei den Katholiken gehört es sogar zu den 7 z.B.Todsünden wenn ich mich nicht irre. Und meine Erfahrung ist, es gibt nur eins: Stolz ist immer etwas Negatives. Wie kann man Stolz auf etwas sein, was man nie selber betrieben hat, Sport / Fußball z.B., wenn "meine" Mannschaft gesiegt hat und ich selber nicht mal Sport treibe.... Ich habe das Wort und die Eigenschaft bei mir schon lange gestrichen. Wenn ich etwas getan habe, was gut und o.k. war - dann bin ich sehr dankbar, dass mir das gelungen ist - aber nie stolz - da kommt mir jedes Mal der kalte Konfirmationskaffee wieder hoch, wenn so viele von ihrem Stolz reden.
Das könnte ein Zeichen sein, daß der Körper doch nicht mit dem Alk zurecht kommt, denn der ist ja meistens schlauer als wir selbst!
Es gibt Kurse, um kontrolliertes Trinken zu lernen. Die Caritas u.a.bietet so etwas an. Allerdings, wer schon auf so etwas zurückgreifen muß, da könnte man evtl.schon nicht weit weg sein, Alkoholiker sein...
Man kann da nur ÜBEN - ohne Alk - tatsächlich macht es dieses Üben und auch Selbstbewußtsein und Mut sich aneignen, die blöden Ängste damit überwinden! Ist meine Erfahrumg!
Das mit der Schüchternheit, das ist mir sehr bekannt. Ich hab da so mit 17 den Alkohol entdeckt, der mir vorher nie geschmeckt hatte und ihn dann wegen der Wirkung getrunken habe (da hat er mir dann nach einer Zeit auch geschmeckt). Wenn ich wegging - vorher schon zwei, drei Bier. Ganz ganz langsam wurde das dann immer mehr - nach Jahren - bis ich dann die Flasche schon neben dem Bett hatte. Aber wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, daß ich da Alkoholiker dadurch werde - ich hätte es nicht geglaubt. Das war eine ganz schlimme Zeit (Jahre). Ich hab dann eine ganz tolle Therapie im Allgäu absolviert, wo wir auch so Übungen gemacht hatten, um mit den Mitmenschen besser zurecht zu kommen - denn im Grunde ist es ja Angst vor Nähe, jedenfalls bei mir. Volkshochschulen machen ja auch so Kurse. Ich bin jedenfalls jetzt viel glücklicher und mutiger, wo ich das alles ohne Alk bewältigen kann. Nach meiner bitteren Erfahrung denke ich manchmal: wenn mir daß nur jemand mal früher gesagt hätte, dann wäre es mir evtl. früher möglich gewesen, so mutig zu werden, denn zum Schluß hatte man mir noch Tabletten aufgehangen, wo die meisten heutzutage nicht mehr von weg kommen. So habe ich jetzt ein ganz klares gutes Leben, hatte Sport angefangen, daß war die Hauptsache, um mein Leben zu ändern, was mit das Wichtigste zur Genesung war. Außerdem bin ich voll ehrlich und offen geworden, denn andere haben auch ihre Macken, da muß ich mich nicht mehr verstecken. Ich kann nur jedem wünschen, bei solchen momentanen Einschränkungen keinesfalls es mit Alkohol oder Tabletten so künstlich und unecht mir den Mut etc. zu versorgen - sondern eben ganz klar und nüchtern ernsthaft - evtl. mit Hilfe - mir ein gutes Leben zu verschaffen. Der Satz: ich bin o.k. – war für mich auch sehr wichtig – hat zwar eine Weile gedauert, bis ich es geglaubt hatte – und damit habe ich mich auch in diese Richtung bewegt.
Also - so etwas kopiere ich immer vorher ab, um es dann "ins Reine" zuletzt zu schreiben. - Geht aber nicht mehr - und da würde ich es tatsächlich noch einmal selber alles neu abschreiben mit den Antworten, was sicher einen besseren Eindruck hinterläßt als alles andere...
simon